A C H T Z E H N

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PoV Cassi:

Vor zwei Stunden bin ich vor lauter Langeweile mit den Longboard losgefahren. Mittlerweile hatte ich keine Ahnung mehr, wo ich bin. In Gedanken und in der Musik verloren, lag ich auf einmal auf den Boden. Verwirrt setzte ich mich langsam auf und sah zwei Hunde, die mich beschnüffelten.

"Soll ich dir helfen?",  bot der Typ vor mir an. Ich nahm die Hand dankend an und staubte meine Hose ab. "Alles in Ordnug?", fragte dieser. "Ja, danke", lächelte ich. "Hier dein Longboard", übergab er mir mein Board. "Ich bin übrigens Michael, kannst mich aber Micha nennen", stellte er sich vor. "Ich bin Cassandra, aber meine Freunde nennen mich Cassi", stellte ich mich ebenfalls vor. Plötzlich sprang mich einer der Hunde so an, dass ich mich erneut auf den Boden befand.

"Balou, komm sofort her!", rief Micha und half mir erneut auf. "Macht nichts, ich mag Hunde", winkte ich ab. "Wie heißt der andere?", fragte ich. "Gonzo", antwortete er. "Ich finde sie süß" - "So sehen sie aus, aber sie sind manchmal ziemlich dickköpfig", lachte er.

"Ich glaube ich muss jetzt wieder los", verabschiedete ich mich. "War schön dich kennen zu lernen", sagte Micha, während Balou versuchte die Tasche mit den Leckerliea wegzureißen. Ich stieg also wieder auf mein Longboard und verabschiedete mich noch mit einen "Tschüss" und fuhr weiter.

Nach weiteren zwei Stunden kannte ich mich endlich wieder einigermaßen aus und fand dann auch irgendwie nach Hause. Als ich die Wohnung betrat saßen alle schon im Wohnzimmer. "Was ist denn hier für eine Versammlung?", fragte ich. "Uns wurde gekündigt, wir haben zwei Wochen Zeit um uns eine neue Wohnung zu suchen und komplett hier draußen zu sein, der Vermieter stellt uns zumindest die Umzugswägen zu Verfügung", beantwortete Johanna meine Frage. "Waaaaas?", konnte ich es nicht glauben. Wir wurden rausgeschmissen? "Warum?", fragte ich. "Keine Ahnung, aber jetzt müssen wir uns nach einer neuen Wohnung umschauen", klatschte Klara in die Hände und klappte ihren Laptop auf, der bereits auf den Tisch lag . Die anderen taten es ihr gleich und ich holte noch schnell meinen Laptop.

Nach stundenlanger Such und sinnlosen Gesprächen hatten wir endlich etwas gefunden. Ein kleines Haus am Rande Kölns. Wir machten einen Termin zur Besichtigung aus, der bereits morgen war. Anschließend verkriech sich jeder in sein Zimmer und suchte sich vorher noch was zum Essen.

Am nächsten Tag besichtigten wir nachdem Amelie von der Uni kam die Wohnung. Notiz an mich: öfters in den Kalender schauen! Johanna war die einzige die von uns ein Geschenk für Amelie hatte. Endlich sind alle 18 und eine 19, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Wuhu! Mein Geschenk wird einfach nachgereicht, ähä. Am Haus angekommen waren wir alle begeistert. Es war viel größer als wir es alle erwartet hatten und es hatte einen riesigen Garten.

Die Miete war zwar etwas teurer, aber das war uns so ziemlich egal. Nachdem dann jeder nach einer halben Ewigkeit fertig war mit lesen des Vertrags, unterschrieben wir und organisierten dannach für übermorgen Samstag einen Umzugswagen. Daheim begann jeder schon mal die Kartons wieder aus den tiefsten Ecken des jeweiligen Zimmers heraus zu krammen und fing an zu packen.

Der nächste Tag verlief ziemlich unspektakulär genau wie der Umzugstag. Mittlerweile hatten Klara, und ich das Geschenk für Amelie nachgereicht.

Die Zimmer waren wieder schnell aufgeteilt. Klara war oben und hatte nach oben einen kleinen Raum mit Glasdach und ihr Zimmer hatte ein Glaswand nach draußen. Johanna war im Erdgeschoss und hatte ein eigenes kleines Bad. Kath  war ebenfalls im Erdgeschoss, hatte als einzige einen eigenen Zugang zu Garten und hatte einen begehbaren Kleiderschrank. Amelie hatte oben ein Zimmer mit einer kleinen Galerie und einen kleinen Balkon. Und ich hatte oben  das größte Zimmer, auch wenn alle Zimmer sehr groß sind, mit riesigen Balkon. Oben war noch ein großes Bad und im Erdgeschoss ein kleines Gästebad. Ebenfalls war im Erdgeschoss ein Wohnzimmer mit offener Küche und einer Speisekammer. Im Keller war dann der Stauraum, Waschraum und ein Raum ohne Verwendung.

Den Rest des Tages verbrachten wir damit das komplette Haus einzurichten und wir hatten es fast geschafft. Kaths Geburtstagsgeschenk an Amelie war, dass jetzt auch sie trotz ihrer Katzenallergie zustimmte, dass Amelie sich eine Katze holen darf.

Am Ende des Tages war ich vollkommen geschafft und schlief sofort ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich erstmal überlegen, wo ich war. Aber mir fiel es sofort ein. Wohl oder übel stand ich auf, suchte mir Klamotten für den heutigen Tag und ging duschen. Ich machte mich noch im Bad fertig und ging dann nach unten um in unserer Küche, die wir gestern als erstes wegen den Lebensmitteln aufbauten und suchte mir was zum Frühstück. Kath war schon längst wach, wegen Poppy, dem der Garten sehr gut gefiel. Sie warf immer wieder ein Stock, der wahrscheinlich von einen unserer zwei Bäumen stammte.

Ich schaute ihnen ungefähr eine halbe Stunde zu, bis Johanna und Amelie auch mal nach unten bzw nach neben an kamen. Nachdem auch die Beiden gefrühstückt hatten, bauten wir zu viert die restlichen Möbel auf. Den restlichen frühen Nachmittag verbrachte ich in meinen Zimmer, räumte die restlichen Sachen ein und schaute anschließend ein paar Videos auf Youtube. Da mir aber dann alles zu langweilig wurde, beschloss ich mit meinen Longboard ein bisschen zu fahren und die Umgebung zu erkunden.

Der einzige Nachteil ist, dass wir ziemlich weit vom Zentrum der Stadt entfernt waren. Der nächste
S-Bahn Halt ist ca 5 Minuten entfernt und die Fahrt dauert 10 Minuten. Dafür haben wir in der Nähe einen riesigen Wald.

Ich fuhr einfach ein wenig umher und plötzlich wurde ich von hinten angesprungen und fiel vom Board. Ich sah, wie vor mir ein Hund stand, der mir ziemlich bekannt vorkam. "Balou", lachte ich und setzte mich auf. Er lief um mich herum und Gonzo kam auch hinzu.

Auch Micha kam hinzu und entschuldigte sich. "So sieht man sich wieder", begrüßte ich ihn und nahm seine Hand dankend an. "Fährst du hier öfters?", fragte er. "Eigentlich nicht, aber wir sind gestern hier in die Nähe gezogen"?, antwortete ich. "Aha, wer sind wir?", stellte er die nächste Frage. "Vier Freundinnen und ich", sagte ich. Wir unterhielten uns noch ein wenig beim Weitergehen und er begleitete mich noch nach Hause.

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt