Die gestörten Fünf

S I E B E N U N D Z W A N Z I G

PoV Cassi:

"Könntet ihr jetzt bitte auf die Seite gehen", hörte ich Johanna schreien, als ich die Treppe runter ging. "Danke für euer schnelles Handeln", schrie Johanna noch während sie herein kam.

"Was ist denn mit dir los?", fragte ich sie. "Wenn du ungefähr drei Minuten darauf wartest, dass du ins Haus kommst, weil zwei verliebt Personen den Eingang blockieren, dann wird man halt etwas freundlicher", brummte Johanna und verschwand in ihr Zimmer.

Ich schaute in den Garten, wo Kath und Amelie sich gerade um Shaun, unser Schaf kümmerten. "Habt ihr euch wieder vertragen?", fragte ich und bekam nur zwei genervte Blicke zurück. "Ich habe eine Idee, wir könnten uns Hühner hole", schlug Kath vor. "Hühner? Wie viele Tiere willst du denn noch haben?", fragte ich skeptisch. "Viele!", rief Kath begeistert. "Wir haben schon drei Hasen, einen Hund, eine Katze und ein Schaf!", stellte ich klar. Ich möchte nicht noch mehr Tiere!

"Also mir ist es egal, ich geh jetzt auf jeden Fall rein, mir ist kalt", verabschiedete sich Amelie und verschwand nach drinnen. "Sollen wir auch rein gehen?", fragte ich und Kath nickte. Also gingen wir rein, diskutierten aber immer noch weiter. Mir reichen die Tiere, die wir jetzt haben.

Da wir nur schweigend da standen, beschloss ich wieder nach oben zu gehen und mein Video weiter zu schneiden. Nach eineinhalb Stunden weitern Schneiden, wurde ich endlich mal fertig und lud das Video hoch. Mittlerweile hatten wir stolze 13476 Abonnenten, was nach heutigen Youtubestandards ein Fliegenschiss ist. ( Wer versteht die Anspielung? Wahrscheinlich niemand ) Jetzt kommt schon, es sind doch nicht mehr viele! Oh ein Abonnent mehr. ( Ich lasse es mal mit den Anspielungen, die eh keiner versteht )

Ich schaute auf die Uhr, gerade mal halb sieben. Also ging ich nach unten, machte mir die restliche Lasagne von gestern warm und setzte mich an den Tisch. Irgendwie ist es so seltsam ruhig. Das erste mal, dass ich in Ruhe an einen Wochenendtag essen konnte, wow. Nachdem ich gegessen hatte, stellte ich das Geschirr in die Spülmaschine und ging ins Bett. Heute war ein ziemlich langer Tag.

Der Sonntag verlief relativ unspektakulär, eigentlich waren wir nur am diskutieren mit Kaths Hühnern. Da ich irgendwann kein Bock mehr auf die Diskussion hatte, bin ich irgendwann gegangen.

Am Montag machte ich mich auf zur Arbeit, was wieder mal unspektakulär war. Um drei hatte ich Schluss, da ich heute schon um fünf da war und fuhr mit meinen Longboard nach Hause. Als hätte ich es nicht schon ahnen können, fuhr ich volle Kanne in eine Laterne und drei Hunde liefen um mich herum. ( Ich weiß, dass das langweilig wird, aber das hat in ein paar hundert Kapiteln eine wichtige Bedeutung )

"Balou! Gonzo! Molly! Kommt sofort wieder her!", hörte ich mal wieder Micha schreien. "Gehts Cassi?", fragte er mit seiner bezaubernden Stimme. "Jaja, wie immer halt", lachte ich. "Du weißt, dass jaja leck mich am Arsch heißt?", erklärte er mir und half mir wie immer auf. Ich sah ihn mit einen "ist-nicht-dein-ernst-Blick" an und er lächelte mich nur an. "Wollen wir mal wieder zusammen etwas aufnehmen?", räusperte er sich. "Ja klar, schreib mich einfach an, ich habe eigentlich immer Zeit, wenn ich nicht arbeiten muss", antwortete ich. "Ok, ich muss dann auch wieder, hab gleich ein Aufnahmetermin mit Manu, tschau", sagte er. "Ok, bis bald dann", verabschiedet ich mich und unsere Wege trennten sich.

Zuhause angekommen sah ich in den Garten und sah einen weiteren Stall mit Zaun und Hühnern. Ich schmiss mein Longboard auf die Treppe und ging in den Garten. "Das ist jetzt nicht dein ernst Kath?", fragte ich sie. Noch mehr Tiere?

"Ja, schau das ist Gänseblümchen, das ist Wilmar, das da hinten ist Chakline und die im Stall heißen Sumsibrumm und Mauz", erklärte mir Kath und zeigte jeweils auf die Tiere. ( An der Stelle ein Dank an zwei meiner Freundinnen, die diese geniale Namen vorgeschlagen haben )

"Mauz? Dein ernst?", fragte ich ungläubig. "Ja, sind ja meine Hühner und ich habe Johannas Wunsch respektiert, keinen Hahn zu holen", rechtfertigte sie sich. Da ich keine Lust mehr hatte ging ich einfach kopfschüttelnd wieder rein. Wie hat es Kath geschafft an einen Tag, ein Hühnerstall und fünf Hühner zu besorgen? Keine Ahnung, ich brauche jetzt Ablenkung.

Erstmal holte ich mir ein Glas Wasser und wollte es gerade trinken, als jemand von der Treppe schrie. Ich stellte es wieder ab und schaute zur Treppe. Dort lagen Klara und Amelie aufeinander mit meinen Longboard. "Wer hat dieses Scheiß Longboard hier hingeschmissen?", schrie Klara. Die Frage beantwortete sie sich selbst und ich schlich an den Beiden, die sich mittlerweile wieder aufgerichtet hatten nach oben. Nebenbei nahm ich natürlich noch mein Longboard mit. Oben schaffte ich es irgendwie nach zwei, drei Youtubevideos einzuschlafen.

Ich träumte, ich sei beim Wasserskilift, wie ich früher immer war, aber da hatte es noch nicht diesen Vorfall gegeben. Seitdem war der Lift gesperrt. Was passiert war? Keine Ahnung. Auf jeden Fall war ich dort. Es wäre als wäre ich in einer Paralellwelt. Ich fuhr glücklich Wasserski und dann fuhr ich heim. Sämtliche Pokale und Medalien waren in meinen Zimmer in einen Schrank verstaut. Ich starrte schon direkt darauf: lauter erste Plätze und deutsch Meisterin. Was bin ich in dieser Welt? Auf ein paar Medalien stand auch etwas von Lasertac, bin ich so erfolgreich? Auch lauter erste Plätze. Ich legte mich auf mein Bett und sah die blau-schwarz gestreifte Bettwäsche. Was hat das zu bedeuten?

(Und jetzt eine kurze Werbung: meine Freundin _SeaGirl_  hat ein Buch namens "PAUSE von allem?" angefangen zu schreiben. Sie hat auch für mich das fünfte und zwölfte Kapitel dieses Buches geschrieben, also dafür einen kleinen Applaus und einen großen Blumenstrauß. Somit schaut mal bei ihr vorbei und ja. Ich kann einfach keine Werbung schreiben, tschüss.)

Immernoch faszinierd von den Traum wachte ich auf und sah mich um. Ich war wieder hier, aber der Traum ging mir nicht aus den Kopf. Was wäre gewesen, wenn es nicht den Vorfall am Lift gegeben hätte und ich nicht nach Köln gezogen wäre?