N E U N U N D V I E R Z I G

50 3 1
                                    

PoV Kath:

Der Moment, wenn man morgens aufwacht und erstmal nicht aus dem Bett kommt, weil es einem so scheiße geht. Ich hätte wohl doch nicht vor zwei Tagen mit kurzen Klamotten mit Poppy Gassi gehen sollen. Was solls auch, jetzt kann ich auch nichts mehr ändern. Nachdem ich mich also heute befreit hatte, ging ich in die Küche und kochte mir heißes Wasser für einen Tee. Als ich also gerade wieder am wegdämern war, schreckte ich hoch, weil hinter mir jemand dir Küche betrat.

„Was machst denn du hier, müsstest du nicht eigentlich in der Uni sein?", fragte ich Amelie. „Du hast es ja gestern gar nicht mitbekommen, ich zieh wieder nach Hause", antwortete sie mir. „Echt jetzt?", starrte ich sie ungläubig an. „Ja, ich ziehe wieder nach Hause, Klara und Johanna machen ‚work and travel' in Amerika und nur Cassi bleibt hier", erklärte sie mir. „Aber hast du nicht hier einen Studiumsplatz?", fragte ich verwirrt. „Abgebrochen" antwortete sie nur schulterzuckend. „Und wann ziehst du aus?", hakte ich nach, „Nächste Woche, mein Papa kommt mit dem Anhänger und nimmt meine Sachen und mich mit", sagte sie, bevor sie an den Tisch ging und ihren Laptop aufklappte, der dort schon die ganze Zeit verloren herum lag.

Also sind die bald alle weg, na toll. Ich nahm meinen Tee und ging wieder in mein Zimmer. Dort angekommen legte ich mich ins Bett und fing an zu überlegen. Ich hätte jetzt drei Möglichkeiten: entweder ich fahre auch wieder nach Hause oder ich mache bei dem work and travel mit oder ich bleibe einfach mit Cassi hier. Reintheoretisch könnte ich auch einfach irgendwo hinziehen. Nach langem Überlegen beschloss ich, dass ich einfach mit Cassi hier bleibe.
Nach kurzer Zeit, in der ich weiter über meine Zukunft nachgedacht habe, schlief ich ein und hatte einen ziemlich merkwürdigen Traum, der eine alte Geschichte wieder heraus grub.

„Ich steh nicht auf den, ganz sicher nicht", sagte Amelie genervt. „Ja du stehst nicht auf ihn, ich glaubs auch. Also, du sagst jetzt einfach das du auf ihn stehst, ist das so schwer?", fragte Cassi. Darauf folgte eine kurze Stille, in der wir einfach nur in Johannad Zimmer verteilt auf den Boden und auf den Bett saßen. Ich saß in Klaras Armen auf den Bett, Cassi und Amelie saßen auf den Boden und Johanna lag irgendwie halb auf dem Bett und halb auf dem Boden. Typisch Johanna halt.
„Ich bin aber nicht in ihn verliebt", wiederholte sich Amelie. „Ja, wers glaubt wird selig. Ganz ehrlich, wie du den Typen anstarrst glaubt dir das keiner. Außerdem...." - „Außerdem hat der Typ schon seit einer gefühlten Ewigkeit eine Freundin", wurde Johanna von Amelie untertroffen. „Du weißt nie wie lange so was hält, vielleicht leben sie sich auseinander", meinte Cassi. „Ja, aber.... Ach keine Ahnung, warum muss Liebe so kompliziert sein warum müssen uns sämtliche Bücher und Filme das Schöne am verliebt sein vormachen. Das ganze Drama lassen sie immer weg und dann wundert man sich, warum es scheiße ist verliebt zu sein. Zwar kann es auch in wenigen Fällen gut laufen aber, eigentlich gibt es kein aber", erzählte Amelie und ihr fingen an die Tränen aus den Augen zu kommen.
„Nicht weinen", sagte Johanna und schmiss sich auf Amelie drauf. Keine Ahnung was ihre Absicht war. Vielleicht wollte sie sie einfach aufheitern, aber irgendwie half das nichts. Wir saßen ein paar Sekunden still da, bis mir auf einmal eine Idee kam. Ich nahm ein Kissen, das neben mir lag und warf es auf Cassi, die überhaupt nicht mit irgendeinen Angriff gerechnet hat. Als das Kissen auf sie traf, schreckte sie erstmal auf, bevor sie sich zu mir drehte, das Kissen nahm und wieder zurück zu mir schmiss. Ich duckte mich allerdings auf die Seite weg, was bewirkte, dass das Klara das Kissen traf. Diese schnappte sich das Kissen und schmiss es auf Johanna und so ging es immer weiter bis mehrere Kissen im Spiel waren und sogar Amelie lachte wieder und machte mit.
Alles war schön, bis es auf einmal an der Tür klopfte. Johanna gab ein schnelles lachendes „Ja" von sich und eine Person öffnete die Tür. Diese Person war kein geringerer als Jona. „Was machst den du da?", fragte Cassi überrascht. „Ich muss mit dir reden", sagte er. Cassi nickte, stand auf und ging mit ihm vor die Tür.
Und das war dann der Tag, an dem alle außer Amelie und Johanna, die unglücklich verliebt waren, in einer Beziehung. Dieser Tag hat auch ziemlich viel Veränderung gebracht. Ich verbrachte immer mehr Zeit mit Klara, da ich ja mit ihr zusammen war, Cassi verbrachte mehr Zeit mit ihren neuen Freund Jona und Amelie und Johanna wurden immer mehr zu Einzelgänger.

Ich schreckte hoch. Ach du heilige Scheiße.... Was zur Hölle träume ich und seit wann kann man Erinnerungen träumen. Oder habe ich einfach nur nachgedacht und hä? Vielleicht sollte ich einfach weniger denken. Das wäre glaube ich eine gute Idee. Moment, ich glaube ich habe eine Idee, wieso so gut wie alle ausziehen! Cassi, bleibt da, weil es ihr großer Traum war in Köln zu wohnen. Johanna und Klara fliegen zusammen weg, weil sie wieder mehr miteinander machen wollen und Amelie...? Hat herausgefunden, dass eine gewisse Person Single ist. Na toll, und was mache ich? Nichts, war mal wieder klar.

„Kath", hörte ich von draußen Johanns schreien und schon waren meine Kopfschmerzen wieder da. Danke Johanna, für nichts und wieder nichts. Ohne das ich antworten konnte, stürmte sie in mein Zimmer. „Die Hasen sind weg", sagte sie aufgebracht. „Scheiße", sprang ich auf.

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt