Kapitel 5

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Am nächsten Morgen wachte ich nicht durch meinen nervtötenden Wecker auf, sondern wurde von warmen und vor allem hellen Sonnenstrahlen geweckt. Das war echt mal eine schöne Abwechslung und im Gegensatz zu sonst immer stand ich auf sofort auf. Im Bad duschte ich erstmal sehr ausgiebig. Alle Muskeln entspannten sich unter dem warmen Wasser und meine Gedanken schweiften bis in die hintersten Ecken meines Gehirns. Immer wenn ich dusche geht das so und ich vergesse jedes Mal die Zeit. Genau wie jetzt auch. Nachdem ich bestimmt schon 10 Minuten unter der Dusche stand, erschrak ich leicht und wusch schnell meine Haare und natürlich meinen Körper.

Als ich fertig war, wickelte ich mir mein Handtuch um den Körper, putze meine Zähne und trug etwas Mascara auf. Meine nassen Haare föhnte ich und ließ sie über meine Schultern fallen. Dann ging ich zurück in mein Zimmer und suchte in meinem Minikoffer nach Klamotten.

Ich liebte den Sommer, ich fühlte mich immer glücklicher im Sommer. Der Winter und der Herbst machten mich irgendwie ein wenig traurig. Wie nannte man es doch gleich 'Winterblues'? Das traf komplett auf mich zu. Ich war einfach immer gereizt und meistens schlecht drauf.

Gut gelaunt hüpfte ich leise die Treppe runter und wartete auf die Jungs. Ich war echt gut gelaunt und das obwohl Eriks Worte von gestern auf der Terrasse immer noch in meinem Hirn rumspukten. Ich verstand seine Worte einfach nicht und deshalb nahm ich mir vor ihn danach zu fragen, was er genau meinte.

Nach und nach kamen die Jungs und alle waren so unglaublich gut drauf. Und das meine ich wirklich nicht sarkastisch. Die waren noch besser drauf als ich und das hieß schon was. Matthi und Marco erzählten die ganze Zeit irgendwelche Witze.

Wir gingen zusammen zum Frühstück und Matthi und Marco waren kaum zu bremsen. Dann machten die Jungs sich für das Training fertig, was übrigens länger gedauert hatte als ich jemals dachte. Nach ca. einer Stunde saßen wir dann am Küchentisch und ich hatte den Plan für die individuellen Trainings in der Hand. Roman, Mario und Marco schickte ich in den Kraftraum und sagte ihnen was sie, laut Thomas, besonders trainieren sollten. Mit Matthi und Erik ging ich zum Belastungstest und zur Physio. Ich kannte mich dort genauso wenig wie alle anderen aus, aber glücklicherweise kamen wir zuerst beim Belastungstest, zu dem Matthi, musste an und dann versuchten Erik und ich den Weg zur Physio zu finden.

Das nutzte ich natürlich um meine Fragen beantworten zu lassen. "Was meintest du gestern eigentlich?", fragte ich während ich ihn eingehend beobachtete, um keine Reaktion von ihm zu verpassen. "Was?", verwundert schaute er zu mir runter. "Na, du hast doch gestern auf der Terrasse gesagt, dass ich deine schlechtesten Seiten zum Vorschein bringe. Was meintest du damit?", erklärte ich und ließ ihn immer noch nicht aus den Augen. Nur manchmal, wenn ich auf den Weg achten musste. Erik seufzte und schaute starr nach vorne. "Weißt du, eigentlich bin ich ziemlich offen gegenüber neuen Leuten. Aber als ich dich kennengelernt habe, da... keine Ahnung. Mich hat es irgendwie gestört, dass du mit allen sofort klar kamst und gar nicht zurückhaltend warst, oder so. Aber so genau weiß ich es auch nicht.", meinte er und schaute mich wieder an.

Ich schaute jedoch weg und grübelte über seine Worte nach. "Können wir nicht einfach nochmal von vorn anfangen?", fragte Erik plötzlich. Ich schaute ruckartig zu ihm hoch. Erik schaute mich schief lächelnd an und in seinen Augen lag Hoffnung, wenn ich mich nicht ganz täuschte. Auch auf meinen Lippen bildete sich langsam ein Lächeln und ich nickte "Okay. Vergessen wir alles was war und fangen neu an.".
Eriks Lächeln wurde breiter und er blieb stehen. Etwas verwirrt blieb ich ebenfalls stehen. "Danke", sagte er und zog mich in eine Umarmung, die ich nach kurzem Zögern erwiderte. "K...Kein Problem.", brachte ich immer noch verwirrt von seiner plötzlich Überschwänglichkeit heraus. Nach weiteren 5 Minuten des Suchens fanden wir auch schließlich die Physiotherapie.

Ich legte mich währenddessen auf die Terrasse und sonnte mich ein wenig. Nur bedachte ich nicht, dass ich in der Nacht kaum geschlafen hatte und schlief in der prallen Sonne ein. Als ich nach zwei Stunden von Matthi und Erik geweckt wurde, mit kalten Wasser, war ich komplett rot auf dem Rücken, da ich so blöd war und mich nicht eingecremt hatte. Das Wasser kühlte es sehr gut und ich war den beiden nicht böse. Es tat einfach scheiße weh.

Bittersweet Love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt