Bittersweet Love.

Kapitel 21

Es war Samstag, damit einen Tag her, als dieser Bericht über mich und Erik erschien. Mein Bruder hatte angerufen, was das zu bedeuten hatte, Mario und Matthi ebenfalls. Ich hatte allen versichert, dass da nichts dran war.
Heute war das Date mit Tim und ich wusste immer noch nicht was ich anziehen sollte und ich hatte keine Ahnung was Tim vor hatte.

Ich skypte gerade mit Ann damit sie mir bei meiner Klamottenwahl half, als mein Handy klingelte. 'ERIK' stand auf dem Display und ich nahm ab. "Hey du.", sagte ich fröhlich in das Mikro. "Hi.", kam es mindestens genauso fröhlich zurück. "Was ist los?", fragte ich. "Hast du heute Abend Zeit?", ich hörte, dass seine Fröhlichkeit gespielt war und er eigentlich echt angespannt klang. "Nein heute Abend mache ich etwas mit Tim. Sorry. Aber morgen habe ich Zeit. Also wenn du vorbei kommen willst...", erklärte ich und fühlte mich irgendwie schlecht dabei ihm abzusagen. "Wer ist Tim?", Erik hörte sich total angespannt an. "Der eine Betreuer von den Trainingslagern.", sagte ich und versuchte beschwichtigend zu klingen. "Aha", kam nur zurück. "Also, wie gesagt, du kannst morgen gerne vorbei kommen.", ich sprach sanft und versuchte ihn irgendwie zu vermitteln, dass ich ihn nicht abgewiesen hatte oder ähnliches. "Ja, bis dann.", ich hörte das Knirschen seiner Zähne und dann hatte er schon aufgelegt. Verwirrt schaute ich mein Handy an. Was war das gewesen?

"Wer war das?", fragte Ann durch den Bildschirm hindurch. "Erik.", sagte ich immer noch verwirrt. "Durm?", Anns Fragenreportiar waren wohl noch nicht erschöpft. Ich nickte. "Warum soll er morgen vorbei kommen? Seit wann habt ihr so viel miteinander zu tun?", sie hatte also noch viele Fragen. "Du musst mir versprechen es niemanden zu sagen. Vor allem nicht Mario oder Matthi.", ich sah sie durch den Bildschirm eindringlich an. Ann nickte. Dann erzählte ich ihr alles was zwischen mir und Erik vorgefallen war.

Erst wirkte sie geschockt und dann noch geschockter. Ja, ich konnte sie verstehen. Man hört schließlich nicht jeden Tag von Leuten, die sich erst gehasst haben und dann eine Freundschaft Plus anfingen. Jip, ich verstand sie.

"Okay, kommen wir zurück zu deinen Klamotten. Ich würde die schwarze Skinny Jeans und dieses neue Top anziehen. Dieses schwarze. Darüber könntest du deinen beigen Mantel anziehen. Ich glaube das passt immer." sagte sie und wirkte gar nicht mehr geschockt. Krass, wie gut sie zwischen Themen switschen konnte. Ich nickte und legte mir die Klamotten raus. Das war wirklich gut. "Und schminken solltest du dich natürlich. Und die Haare offen lassen.", sie wusste echt was mir stand. Fast besser als ich. Creepy.

Ich verabschiedete mich von ihr und machte mich langsam fertig. Ich nahm ein Bad und entspannte mich erst einmal. Danach schminkte ich mich natürlich und lockte meine Haare. Die Seiten steckte ich nach hinten, damit sie mich nicht stören würden. Danach zog ich mich an. Ann hatte echt Geschmack. Ich sah gut aus und hoffte, dass ich passend angezogen war für das, was Tim vor hatte.

Um Punkt 18.00 Uhr klingelte es an meiner Haustür. Auf die Sekunde pünktlich. Sehr gut. Ich hasste Unpünktlichkeit.

Ich schlüpfte in meine Schuhe, schnappte mir meine Tasche und öffnete die Tür. Tim stand mit einem breiten Lächeln vor mir und sah umwerfend aus. Er hatte ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Jeans an. Das hieß ich war nicht over-dressed. "Hi.", ich lächelte ebenfalls, jedoch eher zaghaft. "Hey. Du siehst wunderschön aus.", Tim hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie. Hand in Hand gingen wir zu seinem Auto, wo er mir ganz der Gentleman die Tür aufhielt. Ich lächelte nun durchgängig, da er so süß zu mir war.

*

Wir waren in einem Restaurant. Ich fand' das nicht sehr originell, aber es war okay. Das Essen war lecker und wir unterhielten uns echt gut. Danach gingen wir etwas spazieren und Tim brachte mich nach hause. Ich hatte als ich mich verabschiedete das Gefühl, dass er mich küssen wollte. Deshalb verabschiedete ich mich schnell mit einer Umarmung und ging dann hoch in meine Wohnung. Ich war noch nicht bereit für einen Kuss.

Am nächsten Tag wartete ich den ganzen Tag auf Erik. Ich dachte wirklich, dass er kommen würde, da er am Telefon schon sehr angespannt klang und ich das Gefühl hatte, dass er dringend reden musste. Aber Erik kam nicht. Er tauchte nicht auf und ehrlich gesagt, beunruhigte mich das. Er hatte mich extra angerufen und kam dann doch nicht. Irgendwas stimmte nicht.