Kapitel 17

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Erik kam langsam auch ins Wasser und ich musste mir erstens ein Lachen verkneifen und zweitens einen schmachtenden Blick, angesichts seines Körpers. "Ey, Aayana.", rief eine Stimme hinter mir, die ich Matthi zuordnen konnte und schon war mein Kopf unter Wasser.

Ich hatte ehrlich gesagt schon längst damit gerechnet und war dementsprechend schon darauf vorbereitet. Ich ließ mich nachdem Matthi meinen Kopf losgelassen hatte einfach auf dem Bauch treiben. Lange Luftanhalten war kein Problem für mich.

Ich hörte gedämpft die aufgeregten Stimmen der Jungs und spürte dann, dass ich umgedreht wurde. Die ganze Zeit musste ich mir krampfhaft ein Schmunzeln verkneifen. "Scheiße man. Was hast du gemacht?", das war Mario, der sich aufgebracht an wahrscheinlich Matthi wendete. "Ich hab überhaupt nichts gemacht. Das war ich nicht, verdammt.", irgendwie tat er mir leid. Er klang total verzweifelt.

Ich wurde hoch gehoben und aus dem Wasser getragen. "Du kannst damit aufhören. Matze ist total verzweifelt.", flüsterte mir Eriks Stimme ins Ohr. Ich schüttelte den Kopf. Matthi sollte dafür büßen, dass er mich unter Wasser gedrückt hat. Okay vielleicht war es ein wenig übertrieben, aber jetzt konnte ich nicht aufhören. Nicht in Eriks Armen.

Als ich auf der Stranddecke lag und Matthi mir verzweifelt auf die Wange schlug, konnte ich mir mein Lachen nicht mehr verkneifen. Es brach aus mir heraus und mit ihm das schlechte Gewissen.

"Scheiße, was... du... warum?", stotterte Matthi und der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dieser wandelte sich in Wut. Er war nicht wirklich wütend. "Du hast das alles gespielt?", fragte er und verzog leicht das Gesicht. Ich nickte langsam. Mein Lachen war mittlerweile verstummt und ich hatte meinen 'ängstlichen Welpen- Blick' aufgesetzt. "Verdammt. Ich dachte du bist tot oder sowas.", er raufte sich seine kurzen Haare. 'Tschuldigung.", nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und schaute schuldbewusst auf den Boden. Das zog immer.

"Du bist so eine Hexe.", sagte Matthi und umarmte mich. Ich kuschelte mich an seine Brust und hoffte das die Anderen mir auch so schnell verziehen. "Du machst das aber nie wieder!", befahl mir Mario und zeigte wie eine Mutter mit dem Zeigefinger auf mich. "Okay.", murmelte ich und schmiss mich in Marios Arme. Die Anderen machten daraus eine Gruppenumarmung.

Ich schätzte sie hatten mir vergeben. Das ging einfacher als gedacht.

Nach ein paar Runden Volleyball, Frisbee und Fangen (im Wasser) waren wir alle total fertig und legten uns in die Sonne. So müde wie ich war, war ich innerhalb weniger Minuten eingeschlafen und wurde erst wieder wach, als mich jemand umdrehte, sodass ich auf dem Bauch lag. Ich öffnete ein Auge und sah Erik vor meinem Gesicht, der mir zu verstehen gab, dass ich leise sein sollte. "Damit du nicht verbrennst. Ich habe heute Abend noch was mit dir vor.", er grinste mich dreckig an. Schmunzelnd machte ich mein Auge wieder zu und schlief wieder ein.

Als ich das nächste Mal wach wurde, stand die Sonne schon sehr viel tiefer und die Anderen waren dabei das ganze Zeugs zusammenzupacken. Ich streckte mich einmal ausgiebig und beobachtete die Jungs. Irgendwann bemerkte mich Marco. "Ahh, Dornröschen ist erwacht.", rief er begeistert. "Und das ohne einen Kuss ihres Liebhabers.", ergänzte Erik und zwinkerte mir zu. Idiot.

Letztendlich half ich noch dabei die Sachen zusammenzupacken und wir gingen gemeinsam zum Mini-BVB- Bus. Dieser fuhr uns zu einem Food-Take-Away- Laden und wir nahmen unser Essen mit in den Bus. Und es war göttlich. Junk Food ist einfach das beste was es gibt. Nach dem ersten Bissen konnte ich mir ein genussvolles Stöhnen nicht verkneifen, was Erik dazu veranlasste mich gierig anzusehen. Er konnte sich heute wirklich nicht unter Kontrolle halten. Gott, freute ich mich auf die Nacht mit ihm allein.

Wenn in diesem Moment jemand meine Gedanken lesen könnte, würde ich mich mehr als schämen. Ich wurde auch etwas rot, wandte mich aber wieder meinem Essen zu.

Die Fahrt führte uns zu einer Spielhalle in der Innenstadt, von der aus man bequem zu Fuß zum Hotel gehen konnte. Ich hatte alles super recherchiert. Ich war der geborene Organisator.

Die Spielhalle war der absolute Wahnsinn. Die Jungs verzockten echt viel Geld, aber jucken tat sie das eh nicht, bei dem Gehalt, das sie monatlich bekamen. Ich dagegen beschränkte mich auf meine Cosmopolitan und auf das Auslachen der Jungs, wenn sie abloosten (also eigentlich immer).

Ich für meinen Teil hatte echt viel Spaß heute und wollte den Tag am liebsten noch um ein paar Stunden verlängern.

Ich wünsche euch besinnliche Weihnachten

Bittersweet Love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt