Kapitel 10

127 3 0
                                    

Chris und ich hatten noch eine Weile telefoniert. Bis ich meine Koffer auspackte und mir was zu essen machte. Naja, ich bestellte beim Thailänder ein paar Straßen weiter. Aber hey, thailändisch soll gesund sein.

Mein Essen kam, ich bezahlte und schon war es wieder weg. Ich war satt, glücklich und müde. Deshalb warf ich mich nachdem ich mich abgeschminkt und Zähne geputzt hatte in mein geliebtes Bett und war keine 2 Minuten später eingeschlafen.

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein Handyklingeln aufgeweckt. Ich liebte meinen Klingelton echt. Nickelback war toll, aber nicht um 2 Uhr nachts. Genervt und vor allem müde nahm ich den Anruf entgegen. "Ja?", fragte ich verschlafen in den Hörer. "Hey, Aayana", die aufgeregte Stimme von Matthi drang zu mir durch. "Weißt du wie spät es ist?", fragte ich genervt. "Ja, weiß ich. Aber wir haben trotzdem ein Problem.", stellte Matthi fest. Als ich still bleib, fuhr er fort "Wir sitzen hier irgendwo in Dortmund fest und haben keinen Plan wie wir wieder nachhause kommen. Könntest du uns vielleicht abholen?", ich sah vor meinem inneren Auge Matthis flehenden Blick und stimmte letztendlich zu. "Wer sind wir?", fragte ich vorsichtshalber doch mal nach. "Ich und Erik.", meinte Matthi. "Der Esel nennt sich immer zuerst.", nuschelte ich bevor ich ihn fragte wo sie seien. Er nannte mir den Straßennamen und ich fragte mich nachdem ich aufgelegt hatte, warum sie nicht einfach Google Maps gefragt hatten.

Müde zog ich mir eine Leggings über und nahm meinen Haustür und Autoschlüssel. Dann ging ich runter in die Garage und setzte mich in mein Auto. Den Straßennamen gab ich schnell ins Navi ein und fuhr dann durch das Tor, das ich natürlich vorher geöffnet hatte und jetzt wieder schloss.

"Sie haben ihren Zielort erreicht.", sprach die Computerstimme meines Navis und ließ mich anhalten. Es war irgendeine kleine Gasse, die irgendwie gruselig war. Ich hatte ehrlich gesagt ein klein wenig Angst, die sich aber sofort verflüchtigte als ich Matthi und Erik auf mich zukommen sah. Matthi zog mich sofort in eine Umarmung. "Du bist die Beste.", versicherte mir Matthi, der mich fast zerquetschte. "Ja, ich weiß. Lässt du mich jetzt bitte wieder los? Ich will wieder in mein Bett.", wie aufs Stichwort musste ich gähnen.

Als wir im Auto saßen, wollte ich natürlich alles wissen. "Was habt ihr hier gemacht?", fragte ich neugierig nach. "Naja, wir waren in diesem einen Pub und dann wollten wir nachhause, konnten uns aber an den Weg nicht mehr erinnern und dann haben wir dich angerufen.", erklärte Matthi die Situation. "Und warum habt ihr nicht einfach Google Maps gefragt?", harkte ich nach. "Mein Akku war komplett runter und der von Ginni hat nur noch dafür gereicht dich anzurufen.", erklärte mir diesmal Erik. Ich nickte verstehend. "Merkt euch nächstes Mal den Weg. Ich war gerade in meiner Tiefschlafphase.", wies ich die beiden zurecht.

"Das kann gar nicht sein, da du, wenn du in deiner Tiefschlafphase bist gar nichts mehr mitbekommst. Schon gar nicht ein Handyklingeln.", protzte Matthi. "Halt die Klappe. Ich war kurz davor.", erwiderte ich genervt. Zufrieden über seinen Triumph lehnte sich Matthi nach hinten. Als ich in die Straße einbog, in der die Wg der beiden lag, meldete sich Matthi wieder zu Wort. "Du schläfst heute am besten bei uns. Der Weg bis zu dir ist viel zu lang um ihn noch mit deiner Müdigkeit zufahren.", beschloss er regelrecht und ehrlich gesagt hatte ich kein Problem damit bei den beiden zu übernachten.

Ich war echt sehr sehr müde und würde noch einen Unfall bauen und mein geliebtes Auto zu Schrott fahren. Nein, da schlief ich doch lieber bei Matthi und Erik. Ich nickte und parkte neben Matthis obercoolen Ferrari F12. Der Wagen war der Hammer, ehrlich. Da konnte ich mit meinem kleinen Beagle nicht mithalten. Aber der Ferrari war auch eine unglaubliche Angeberkarre.

Ich folgte den beiden nach oben in ihre Wohnung und ließ mir eine Decke und ein Kopfkissen geben, denn legte ich mich auf die große Couch und schlief wieder ein.

Geweckt wurde ich vom Duft von frischen Kaffee. Ein Leben, ich sag's euch. Leider hatte ich das nicht jeden Tag. Aber immerhin hatte ich es jetzt. Noch nicht ganz so wach, schleppte ich mich ins Bad und suchte nach einer unbenutzten Zahnbürste. Als ich eine fand, putzte ich mir schnell die Zähne und kämmte dann meine Haare. Dann ging ich in die Küche, wo Erik mit einer Tasse Kaffee am Tisch saß und irgendwas am Handy machte. "Morgen", sagte ich lächelnd und schüttete mir ebenfalls Kaffee in eine Tasse. "Morgen", gab Erik zurück und sah mir zu, wie ich mich zu ihm an den Tisch setzte. Ich nahm mir ein Brötchen und schmierte eine fette Schicht Nutella drauf.

Erik schaute mich immer noch an und ich hatte immer noch das Gefühl, wenn ich ihm in die Augen schauen würde, dass ich mich in ihnen verlieren würde. Da er mich aber die ganze Zeit regelrecht anstarrte, machte es nicht leichter ihn nicht anzustarren.

Gott sei Dank, kam Matthi in dem Moment in die Küche. "Einen wunderschönen guten Morgen.", begrüßte er uns überschwänglich.

"Aayana, kommst du vor der Arbeit noch kurz mit zum Training?", fragte mich Matthi als wir das dreckige Geschirr wegräumten. "Ja, kann ich machen.", antwortete ich nur schlicht. Heute hatte ich die Nachmittagsschicht, das heißt von 14 Uhr bis 18 Uhr. Das war eigentlich meine Lieblingsschicht. Ich konnte schließlich so lange schlafen wie ich wollte.

Die Jungs hatten ab 13 Uhr training, was schon in einer Stunde war.

Wir machten uns soweit fertig. Gut, dass Matthi noch ein Shirt von mir in der Wohnung rumliegen hatte, warum auch immer. Dann fuhren wir alle in unseren Autos zum Trainingsgelände.

Ich ging, während die Jungs sich umzogen zu Thomas auf den Platz. "Aayana, gut das du da bist.", begrüßte Thomas mich. "Hey.", gab ich etwas unsicher zurück. "Könntest du in 4 Tagen mit nach China kommen? Wir haben immer noch keinen Ersatz und in Kirchberg hat es ja auch echt gut geklappt mit dir und den Jungs.", erklärte er mir seine Lage. Ich nickte langsam. "Wenn Melanie nichts dagegen hat, komme ich gerne mit.", lächelte ich. "Mit Melanie ist schon alles abgesprochen. Ich musste nur noch deine Zustimmung haben.", Thomas grinste mich an.

Wow, dann fahre ich jetzt auch mit nach China. Obercool.

Bittersweet Love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt