Kapitel 18

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Ich lag im Bett und versuchte einzuschlafen. Vergebens...

Einschlafen konnte ich noch nie wirklich gut. Durchschlafen war kein Problem. Nicht mal das größte Gewitter konnte mich aufwecken. Ich würde wahrscheinlich auch bei einem Bombeneinschlag seelenruhig weiterschlafen, nicht, dass ich es unbedingt testen wollte. Aber einschlafen war eines meiner größten Probleme. Manchmal lag ich 2 Stunden wach und konnte einfach nicht in den Schlaf gleiten, obwohl ich echt müde gewesen war.

Ich stand aus dem gemütlichen Bett auf und machte den Fernseher an. Auch wenn die Programme nur auf chinesisch waren, war es trotzdem eine Ablenkung und vielleicht ein Mittel um besser einschlafen zu können.

Ich saß also auf dem Bett und schaute eine Zeichentrickserie auf chinesisch, als es an meiner Tür klopfte. Da versuchte man einmal chinesisch zu verstehen und wird dabei noch gestört. Nie konnte man etwas für seine Bildung tun. Kein Wunder, dass so viele Menschen verblöden.

Etwas genervt stampfte ich zur Tür und öffnete sie mit viel Schwung und einem genervten Blick. Das änderte sich aber als ich Erik im Türrahmen stehen sah. Er sah mich mit schief gelegten Kopf und einem leichten Grinsen an. "Ich dachte, wir wollen das, was wir am Strand nicht tun konnten, vielleicht nachholen.", sein Grinsen wurde breiter. "Also, eigentlich habe ich versucht einzuschlafen.", erklärte ich neckend meine derzeitige Lage. "Beim Fernsehgucken?", fragte Erik ungläubig nach. "Ja, das ist meine Methode.", führte ich meine Erklärung weiter aus. "Gut, dass mir das egal ist.", Erik zuckte mit seinen Schultern und schob sich an mir vorbei ins Zimmer.

"Was ist wenn Matthi aufwacht und du nicht da bist?", fragte ich und hatte schon Schiss, dass wir auffliegen würden. Erik wirkte dagegen sehr entspannt und kam nah an mich heran. Seine Nase strich sanft über meinen Hals. "Dann sage ich, dass ich spazieren war.", erwiderte er und fing an meinen Hals zu küssen. Mir entwich ein Seufzer und ich legte meinen Hals zu Seite damit er besser heran kam.

Ich war geschlagen. Er hatte meine Schwachstelle gefunden und es einfach ausgenutzt, dass ich so gut wie willenlos war.

***

Am nächsten Morgen wachte ich rund um zufrieden auf und freute mich auf die Fahrt heute in die nächste chinesische Stadt. Keine Ahnung wie sie hieß, aber sie sollte ziemlich schön sein.

Ich zog mich an und machte mich fertig. Dann ging ich zum Frühstück und ich hatte einen Bärenhunger. Ich lud meinen Teller ordentlich voll und setzte mich zu meinen Jungs an den Tisch. Nach dem Frühstück hieß es Koffer packen und dann ab in den Bus durch die Menge der Fans. Ich hatte mich schnell durchgeschmuggelt und saß nun auf meinem Platz am Fenster und beobachtete die Spieler dabei, wie sie Autogramme gaben und Fotos machten.

Ich musste leicht schmunzeln, als Erik bei einem Mädchen stoppte, das eine Fahne mit seinem Namen und Gesicht drauf, hochhielt. Ich war so 'gebannt' von der Fahne, sodass ich Tim der neben meinem Sitz stand erst bemerkte, als er sich räusperte. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und lächelte ihn an. "Kann ich mich zu dir setzten?", fragte er mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen. "Klar, setz dich.", antwortete ich und nahm meine Tasche vom Sitz. "Und wie fandest du die Zeit hier?", Tim drehte seinen Oberkörper in meine Richtung. "Ich fand' es echt cool hier. China ist gar nicht so creepy wie ich immer dachte.", ich lachte leicht. "Ja, es war echt schön hier. Hoffentlich fahren wir nächstes Jahr wieder her.", meinte Tim und grinste schief.

"Denkst du denn, dass wir wieder mitfahren dürfen?", fragte ich und war verwirrt, dass er so zuversichtlich war. "Ich denke, dass du wieder mitfahren darfst. Schließlich hast du einen super Draht zu den Spielern und wenn du ein gutes Wort für mich einlegst, dann kann ich vielleicht auch wieder mit.", sein Grinsen wurde breiter. Ich lachte kurz. "Klar, lege ich ein gutes Wort für dich ein.", brachte ich hervor. Es war kurz still zwischen uns.

"Aayana,... ich wollte dich schon eine ganze Weile fragen, ob du... mal mit mir ausgehen willst.", sagte Tim in die Stille hinein. "Ich... Wow. Ähm. Damit hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet. Aber ja, warum nicht.", ich lächelte ihn zaghaft an. "Super. Wenn wir wieder in Dortmund sind, ruf ich dich an, um die Details zu besprechen. Das heißt, wenn ich deine Nummer bekomme.", sein Grinsen war zurückgekommen, nachdem ich zum Date ja gesagt hatte. "Oh. Klar.", ich nahm sein Handy entgegen und tippte meine Nummer ein.

Dann war das jetzt wohl beschlossene Sache.

Bittersweet Love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt