Mein Atem stockte und ich versuchte, wahrscheinlich vergeblich, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich seine Anwesenheit verunsicherte. Ich wollte nicht, dass mir die Unsicherheit ins Gesicht geschrieben stand, aber vermutlich versagten meine Gesichtsmuskeln in diesem Moment komplett.
Eriks Blick hielt meinen gefangen und er schloss die Tür hinter sich, während ich mich nicht bewegen konnte. Ich war wie erstarrt und konnte mich von seinem Anblick nicht losreißen.
"Hey", Eriks Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Perplex blinzelte ich und versucht meine Stimme und vor allem meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Hi.", krächzte ich und hatte wahrscheinlich kugelrunde Augen.
"W...Wie heißen die beiden überhaupt?", fragte er schließlich und ich hörte ebenfalls Verunsicherung in seiner Stimme.Ich deutete langsam auf einen Zwilling "Luis" und dann auf den anderen "Leon". Meine Stimme hatte ich mittlerweile schon wieder unter Kontrolle und auch mein Körper war nicht mehr erstarrt.
"Wie kannst du die beiden unterscheiden?", auch Eriks Stimme klang nicht mehr ganz so verunsichert. "Ich bin ihre Mutter!", ich erschrak mich selbst vor der Kälte in meiner Stimme.
"Und wer ist der Vater?", in diesem Moment wusste ich, dass er es zumindest vermutete.Mir traten Tränen in die Augen und ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Verdammte Scheiße. Es war eine bescheuerte Idee wieder nach Dortmund zu gehen.
"Wie alt sind die beiden?", ich hörte Verzweiflung und auch ein wenig Wut aus seiner Stimme. "3 Monate.", meine Stimme brach und ich wusste, dass er nicht dämlich war und es spätestens jetzt wusste.
"Aayana, bin ich der Vater?", ich brach nun endgültig in Tränen aus und das war wohl Antwort genug.
"Fuck.", Erik raufte sich die Haare."Genau deshalb habe ich dir nichts gesagt. Die beiden brauchen keinen Vater, der es nicht sein will. Sie brauchen niemanden, der sie nicht lieben wird. Sie brauchen..." "Hör auf, Aayana.", seine barsche Stimme unterbrach meine wütende Rede.
"Ich werde mich um die Zwillinge kümmern. Ich werde dich unterstützen wo ich kann. Okay?", er kniete sich vor mir hin und schaute mir eindringlich in die Augen. Ich konnte unter Tränen nur Nicken.
"Ich lasse euch nicht allein. Niemals.", seine Worte klangen ehrlich und aufrichtig. "Danke.", brachte ich leise hervor. "Komm her.", Erik nahm mich in den Arm und vor Erleichterung fing ich stärker an zu weinen.
"Unser Streit damals war unnötig. Ich hätte nicht so ausrasten dürfen.", er strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich auch nicht.", die Tränen waren fast versiegt und meine Stimme zitterte nur noch ganz leicht.
"Du kannst da nichts für. Ich hab dich allein gelassen. Die ganze Schwangerschaft. Das werde ich mir nie verzeihen.", er schaute mich mit traurigen Augen an. "Du wusstest ja nicht, dass ich schwanger war. Du darfst dir keine Vorwürfe machen.", ich lächelte ihn leicht an."Ich wusste es von den Jungs. Ich hätte es mir denken können.", er gab sich tatsächlich die Schuld. Unglaublich.
"Du bist zu gut für die Welt. Deshalb liebe ich dich.", ich sprach bevor ich dachte und wich erschrocken zurück. Das hatte ich jetzt nicht ernsthaft laut gesagt. Verdammte scheiße.
"W... Was?", Erik war mindestens genauso erschrocken wie ich. "I... Ich... Das wollte ich nicht sagen. I... Ich... Du... Fuck.", ich versuchte irgendwie zu retten was noch zu retten war. Scheiterte allerdings kläglich.
"Weißt du warum ich damals so ausgerastet bin?", fragte er mich. Als ich den Kopf schüttelte, fuhr er fort. "Ich war eifersüchtig." "Auf was?", ich war verwirrt.
"Wohl eher auf wen. Ich war eifersüchtig darauf, dass du so viel mit diesem Tim gemacht hast, darauf, dass ich nicht mehr der war, der am meisten Zeit mit dir verbracht hat. Aber ich hab mich damit abgefunden, dass du mit ihm glücklich wirst, weil es immer nur das war was ich wollte und was ich immer wollen werde. Dass du glücklich bist. Weil ich dich vor einem Jahr geliebt habe und es jetzt immer noch tue.", er schaute mir die gesamte Zeit über in die Augen.
"Wirklich?" "Wirklich!", Erik strich mir eine einzelne Träne weg, näherte sich mir vorsichtig und küsste mich zärtlich. In diesem Moment war ich einfach nur glücklich. Und wir waren eine richtige Familie.

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Bittersweet Love.
FanfictionErik Durm (u.a.) Fanfiction. Aayana Kramer ist die Schwester von Christoph Kramer, der als Profifußballer bei Borussia Mönchengladbach aktiv ist. 2014 bei der WM lernt sie Erik Durm kennen, der sie aus einem ihr unerfindlichen Grund nicht leiden kan...