thirteen

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Während der kurzen Fahrt zog ich mir die schwarzen Klamotten an und setzte mir meine Maske auf.

Dann bekam ich eine Nachricht von Clea:

'Es tut mir leid, ich wusste nichts davon. Treffen wir und später? Am besten heute noch'

Meine Antwort bestand nur aus dem kleinen Wort 'ok' und ich steckte mein Handy weg.

,,Hast du schon Informationen?"

,,Ja, angeblich ist er schon seit einer Woche hier und sucht dich. Außerdem ist er schon seit einem halben Jahr aus dem Knast raus aber hat trotzdem die ganze Zeit nicht aufgehört nach dir zu suchen"

,,Er hasst mich und ich hasse ihn, ich hab auch ein Jahr gebraucht um ihn zu finden und noch ein Jahr um ihn in den Knast zu stecken, du weißt was er mir als Andenken gegeben hat, oder?"

Ich biss meine Zähne zusammen und fuhr mit meiner rechten Hand über meinen linken Arm.

,,Jeder weiß es, Harris"

,,Er ist der einzige der weiß dass ich die Anführerin bin, er kann es den anderen Gangs erzählen und die können es überall rum erzählen"

,,Das ist nicht das einzige Problem für dich"

,,Ich weiß, er ist einfach gefährlich und das einzige was ihn stoppen könnte, wäre der Tod aber auch danach werde ich von seinen Mitglieder gejagt"

Mein Blick fiel aus dem Fenster und ich hörte schon die erste Schüsse.

,,Du wirst niemals sicher sein"

,,Ich weiß"

Er hielt den Wagen an und ich öffnete schon die Tür, bevor mir noch was einfiel.

,,Ist er hier?"

,,Das weiß man nicht"

Ich zog mir die Kapuze ins Gesicht und ging, an eine Hauswand gedrückt, zum Geschehen.
Leute lagen blutend am Boden, die meisten Tod. Andere saßen an Mauer und hielten ihre Wunden oder schossen noch. Die meisten allerdings waren noch im Gefecht und schossen auf die anderen. Wir waren mehr, dass war gut aber es könnte auch ein Hinterhalt sein. Dann schaute ich hoch, auf die umliegenden Häuser und entdeckte Menschen mit Pistolen, Gewehren und sonstigen Waffen, hinter den Fenstern stehen und auch auf dem Dach standen welche. Nach genauerem hinschauen entdeckte ich dass es welche von mir waren.

Ich stand an der Ecke einer Hauswand und beobachtete das Geschehen. Immer wieder ging mein Blick von Links nach Rechts. Mit meinen Augen suchte ich nach ihm.

Wir hassten und abgrundtief. Früher hab ich ihm immer und immer wieder irgendwelche Deals versaut und ab da ging das ganze los. Dann hatte ich es geschafft, ihn verhaften zu lassen daraufhin hat er aber nur meinen Vater getötet.

Die Polizei hatte meiner Mutter damals gesagt, dass er abgehauen ist. Das sie einen Abschiedsbrief gefunden hatten aber den leider noch im Revier hatten.

Ich wusste die Wahrheit, als einzige. Selbst die Polizisten wussten nicht was passiert war, sie waren von einem einfach Mord ausgegangen, der nach einer Schlägerei passierte. Allerdings wusste ich es besser denn man hatte mir das Video geschickt, wie man ihn das Messer in sämtliche Körperteile rammte und ihn danach Verbluten ließen. Immer noch hab ich Albträume.

Jetzt wollte er mich. Er will mich mich nicht töten. Er möchte mich haben, in den Keller sperren und jeden Tag quälen bis kurz vor den Tod und dann wird er mich zufrieden lassen. Bis zum nächsten Morgen. Kaum werde ich etwas essen, gerade mal soviel dass ich nicht verhungere. In meinen Exkrementen werde ich liegen, mein Blut werde ich riechen und ich werde sehen wie Ratten mir langsam meine Haut wegfressen.

Noch einmal ließ ich meinen Blick gleiten und dann lief ich los. Mitten in die Menge der Kämpfenden. Ich erschoss Leute von den anderen, denn mittlerweile war es nichts besonderes mehr. Und die, die ich nicht erschießen konnte, setzte ich einen Schlag in die Luftröhre und drehte ihnen dann den Kopf um. Die ganze Zeit hielt ich Ausschau nach ihm. Aber nirgends konnte ich ihn sehen oder hören. Er macht diesen Kampf nur um mich zu Schwächen. Ich muss vorsichtig werden, meine Familie beschützen, mehr Verantwortung übernehmen, mein komplettes Leben umkrempeln.

So schnell ich konnte lief ich aus dem Gefecht und versteckte mich in einem Hauseingang. Ich musste mach Lust schnappen, die Tatsache dass ich meine Familie nicht beschützen kann, zerstört mich. Der Schlag auf meine Luftröhre hat es nicht besser gemacht.

Auf einmal spürte ich eine Hand um meinen Oberarm und sie zog mich ins Haus, ich war schon bereit zu zuschlagen als ich eine alte Frau vor mir stehen sah. Wie hat sie es geschafft, mich in ihr Haus zuziehen.

,,Folg mir"

Sie drehte sich um und ging den Flur entlang, ich kam langsam hinterher, mein Misstrauen war geweckt und so war ich die ganze Zeit Kampfbereit.

Wir kamen in einem Wohnzimmer an. Dort setzte sie sich auf einen Sessel und ich ging zu Fenster, man hatte eine perfekte Sicht auf den Kampf.

,,Hallo Layla"

Mein Blut gefror und mein Herz blieb kurz stehen. Doch dann drehte ich mich um, er stand da, allein.

,,Hallo"

,,Lange nicht mehr gesehen, oder?"

,,Tatsache"

,,Du hast gelernt, zumindest sah es so aus, bis du aufgegeben hast"

,,Was willst du von mir?"

,,Oh, das weißt du ganz genau"

,,Dann los, nimm mich mit, dein Plan ist doch perfekt immerhin hattest du ein paar Jahre Zeit, ihn dir zu Überlegen"

,,Warum bist du nur so frech, wir wären ein perfektes Team, du und ich. Zusammen könnten wir über die Welt herrschen"

,,Du willst das schlimme und ich das gute, dass mit uns beiden wird nie was"

,,Vermutlich hast du recht"

Er zuckte mit der Schulter und sah mich mit seinen kalten Augen an. Mittlerweile hatte er sich in einen Sessel gesetzt und ich wunderte mich, wo die alte Frau war.

,,Arbeite mit mir zusammen und deiner Familie wird nichts passieren"

,,Ich werde niemals, hörst du, niemals mit dir Arbeiten"

,,Ich geb die 24 Stunden um dir eine Antwort zu überlegen. Wenn du ja sagst, ist alles gut und wenn du nein sagst, wird deine Familie sterben. Sag mir deine Antwort bei deinem Kampf morgen, ich werde da sein und warte auf sie"

Ich brachte nur ein Nicken zustande und machte mich dann auf den Weg, den Kampf zu beenden.

*5 Minuten später*

Wieder war ich ihn der Mitte des Feldes und feuerte mit den anderen, wir drängten unsere Gegner immer weiter zurück und sie waren kurz davor zuverlieren. Als sie mich als 'Chefin' entdeckt hatten, feuerten sie nur auf mich, was ein verdammt großer Fehler war den  so verloren sie mehr Männer.

Dann hörte ich ein Auto. Ich drehte mich um und glaubte kaum was ich sah. Lewis stieg aus und kam sofort angerannt um auf die anderen zu schießen. Ich ließ mich zurückfallen damit ich ein Auge auf ihn werfen konnte.

Und dann geschah es, er wurde getroffen. An seinem Oberschenkel floss das Blut nur so und für diese Sekunde wo ich nur ihn gesehen hatte, traf man auch mich. Ich spürte wie das warme Blut aus meiner linken Schulter floss und dennoch lief ich zu Lewis und hockte mich neben ihn.

ShineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt