44. Für immer

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Joker

Während ich zusah wie ihre Augen die Farbe verloren, fühlte ich etwas. Etwas, das so stark, das es mich von innen zeriss. Trauer, Panik, Furcht... Liebe.

Das spürte ich schon lange nicht mehr. Nicht mal bei Harley. Es war so intensiv, zu intensiv. Sie so zu sehen war das schlimmste was ich mir jemals hätte vorstellen können.

Erst jetzt wurde mir wirklich klar was sie mit mir anstellte. Ich konnte es nicht mehr unterdrücken.
Ich liebte sie. Ich liebte Lucy.

Mehrere Tage später

Ich brachte Lucy schnellstmöglich nach Hause und legte sie in unser Bett. Ärzte, die ich bedroht hatte, kümmerten sich um sie.
Seit mehreren Stunden saß ich jetzt schon an ihrem Bett und hoffte das sie aufwacht.
Die Ärzte wissen nicht ob sie aufwachen würde.

*Wie konnte ich nur zulassen, dass sie so leidet? Wie konnte ich es zulassen, dass ich so für sie Impfinde? Ich hatte mir doch geschworen niemals mehr jemanden so an mich zu lassen...*

Vorsichtig streichelte ich ihren Kopf.

"Was ist anders an dir? Wie kannst du mich so fühlen lassen?"

Plötzlich klopfte es an der Tür und Benny kam rein.

"Boss ich möchte wirklich nicht stören aber... Sie müssen etwas essen und trinken."

"Ich will nichts essen! Ich... kann nichts essen..."

"Ist sie noch nicht aufgewacht?"

"Nein."

Man konnte die Trauer und Sorge deutlich in meiner Stimme hören, was Benny auch sichtlich verwunderte. Normalerweise zeige ich meine Gefühle nicht so offen, doch jetzt...

Ich setzte mich neben sie aufs Bett und beobachtete sie weiter. Stunde für Stunde, ohne mich vom Fleck zu bewegen oder zu essen und trinken.

Unbekannte Zeit später

Lucy

Alles war schwarz. Mein Körper schmerzte furchtbar. Doch es fühlte sich weich unter mir an. Wie eine Wolke.

*Bin ich tot?*

Langsam probierte ich meine Augen zu öffnen. Vergebens. Ich lag einfach da und konnte mich nicht bewegen, doch ich hörte etwas. Ein atmen. Sein atmen.

Ich wollte ihn sehen. Das verlangen ihn nur zu sehen brachte mich nochmal dazu, mich zusammenzureißen und meine Augen zu öffnen. Es klappte.
Wie in Zeitlupe schaffte ich es meine Augen zu öffnen. Erst das eine, dann das andere.

Die Umgebung war mir Vertraut, sehr sogar. Joker und mein Zimmer.
Ich merkte einen leichtes drücken auf meinem Bauch. Mein Blick wanderte runter.
Sofort zeichnete sich ein Lächeln über mein Gesicht. Es war zwar schmerzvoll, aber ich konnte es nicht verhindert.

Joker schlief neben mir, sein Kopf auf meinem Bauch. Es sah aus als wäre er eingeschlafen, als er gewartet hat.
Ich probierte meine Hand zu heben, zuckte jedoch vor Schmerzen zusammen.
Langsam öffnete er seine Augen.

Unsere Blicke trafen sich. Seine eisblauen Augen trafen in meine und verursachten direkt eine Wärme in meinem ganzen Körper.

Sofort schreckte er hoch. Seine Blicke musterten mich noch kurz, um wirklich sicher zu gehen das ich wach bin.

In der nächsten Sekunde umarmte er mich auch schon.
Es war schmerzhaft, sehr sogar, doch das war mir egal. Die Tränen die mir über mein Gesicht liefen galten der Freude. Der Freude über seine Anwesenheit.

"Du... bist wach!"

"J... ja!"

"Ich dachte schon... ich... ich hätte dich verloren."

Was ich da hörte versetzte mich kurz in Schock. Joker schluchzte. JOKER WEINTE!

"Niemals. Ich... werde dich nicht verlassen... es sei denn du erdrückst mich weiter so. Ha Ha!"

Ich probierte zu lachen, doch die Schmerzen erschwerten es sehr.
Joker ließ mich los und schaute mich überglücklich an.
Da war es. Das schönste was es auf der Welt gab. Sein Lächeln.

"Ich werde niewieder zulassen, dass dir jemand so weh tut."

"Ist schon gut. Hauptsache du bist bei mir."

Eine letzte Freudesträne lief mir über die Wange, bevor seine Lippen auf meinen waren.

Er war das erste mal vorsichtig. Sein Kuss war zärtlich, als wollte er mir nicht weh tun. So kannte ich ihn gar nicht. Plötzlich merkte ich wie müde ich wurde.

"Ich glaube ich sollte mich noch etwas ausruhen ich..."

Meine Stimme versagte, als ich ihn so nah vor mir sah. Er war dünn. Dünner als sonst. ZU DÜNN!

"W-was ist mit dir passiert?! Du bist so abgemagert!"

"Alles gut. Ich konnte die letzten Tage vor Sorge nur nichts Essen. Ich habe zwar ab und zu mal etwas Wasser getrunken, aber das wars auch schon. Ha Ha Ha!"

"Das ist nicht lustig! Los du isst jetzt erstmal was... Aauu!!"

Den Versuch aufzustehen ging schief. Ich war noch zu schwach.

"Langsam! Du musst dich erstmal ausruhen. Ich werde hier bei dir..."

"Nein! Ich werde erst Ruhe bekommen, wenn du was gegessen und getrunken hast. BEEENNNYYY!!!"

Nur kurze Zeit nachdem ich das halbe Gebäude zusammengeschriehen hatte, kam auch schon Benny rein.

"Lucy? Bist du wach?.."

"Benny! Ja bin ich. Egal! Du holst Joker jetzt sofort was zu Essen und zu trinken! Ansonsten humpel ich zu dir und brech dir dein Genick!!"

"J-ja."

Schon war er weg.

"Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha! Da ist meine Dolly wieder!"

Zufrieden schenkte ich ihm ein Lächeln.

"Also Benny holt mir was zu Essen und du kannst dich ausruhen."

"Wehe du isst nichts!!"

"Pass auf deinen Ton auf! Nur weil du geschwächt bist, kannst du dir nicht alles erlauben. Ha Ha Ha Ha! So und jetzt schlaf noch etwas. Ich werde bei dir bleiben."

Ich zog ihn in eine Umarmung zu mir runter und vergrub mein Gesicht in ihm. Dabei flüsterte ich ihm leise zu.

"Für immer?"

"Für immer."

Dieser Moment sollte nie wieder enden, doch leider schlief ich vor erschöpfung ein, aber ich war Sicher. In Jokers Armen werde ich es immer sein.

Jokers neue PuppeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt