Seltsamerweise vergingen ganze sechs Tage bevor das Schicksal beschloss, mir das nächste Bein zu stellen. Ich lief gerade über den Markt und suchte nach etwas Essbarem. Es war nicht schwer, den ein oder anderen Händler um etwas Gratisessen zu bringen, wenn man es ihm nur gut genug klarmachte - also es ihm einfach befiel.
Du greifst schon auf seine Methoden zurück.
Schweig, innere Stimme! Seit drei Tagen mischte sich diese nervige und völlig unpassende Stimme in meine Gedanken ein. Sie war wie ein Fremdkörper - ein Parasit. Mindestens dreimal täglich erinnerte sie mich an ihn - Damon. Ich verzog das Gesicht. Und jedes Mal stieg sein Bild vor meinem inneren Auge auf. Es war unscharf und kaum zu sehen. Und es jagte mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken.
Diese kleine Erschütterung in der Macht kam mir deswegen fast schon gelegen. Ich konnte noch nichts sehen, aber hier war jemand, der nicht hierher passte.
Natürlich war ich zu neugierig, um einfach das wichtigste zusammenzupacken und zu verschwinden. Zumal ich das starke Gefühl hatte, ihn zu kennen.
Mit der Gewissheit, dass ich die letzten Tage damit verbracht hatte, möglichst unsichtbar für sämtliche Leute zu werden, schlich ich mich an das Geschehen heran. Niemand achtete auf mich. Auch nicht die beiden, die sich gegenüber standen.
"Sag mir einfach, wo ich sie finden kann, Jedi", forderte die Frau, die mit dem Rücken zu mir stand. Der Mann grinste. "Interessante Frage." Seine Stimme bescherte mir eine Gänsehaut und ließ mich fast die Augen verdrehen. Was suchte Keigh hier?
"Interessant wäre nur ein weiterer Jedi, den ich von meiner Liste streichen könnte", entgegnete die Frau. Man konnte von ihr nichts anderes als ihren dunklen Umhang sehen. Es war klar, dass sie eine Sith war. Von ihr ging eine Finsternis aus, die einem schwarzen Loch alle Ehre machte. Mit aller Macht drängte ich die Angst zurück. Wenn es etwas gab, was wie ein Leuchtfeuer zu fühlen war, dann ist es Angst.
"Sollte mir das Angst machen?" Keigh hatte ein verdammt großes Maul dafür, dass er einer unbekannten Sith gegenüber stand. Ich war mir nicht sicher, ob ich grinsen oder das Augenrollen nachholen sollte. Bevor ich mich allerdings entschieden hatte, ging die Sith auch schon auf Keigh los. Der war davon ziemlich unbeeindruckt und parierte ihren Angriff. So locker Keigh das auch sehen mochte, ich wusste, dass er diese Situation gnadenlos unterschätzte. Vollidiot!
Mit jedem weiteren Schlag wuchs mein mulmiges Gefühl. Sie war schnell und aggressiv.
Wie Damon.
Aber Keigh war stark und sicher.
Wie Damon.
Ich ignorierte den neu gewonnen Teil in meiner Gedankenwelt und konzentrierte mich voll und ganz auf die beiden.
Keigh und die Sith kämpften und kämpften. Die Leute machten einfach einen großen Bogen um die beiden und versuchten mehr oder minder krampfhaft nicht hinzusehen. Mehr konnte man auf einem Planeten wie Tatooine nicht erwarten.
Es schien, als würde Keigh sich nicht anstrengen müssen, aber mein Gefühl sagte mir, dass das nichts als Fassade war.
"Du kämpfst nicht schlecht, Jedi", keuchte die Frau, der Keigh gerade einen hübschen Tritt in die Magengegend verpasst hatte.
"Für eine Frau bist du auch nicht schlecht", entgegnete Keigh.
Es kostete mich einiges an Überwindung, nicht hinter der Hausecke hervorzuspringen und ihm gehörig die Dummheit aus dem Kopf zu schlagen.
Als ich allerdings sah, wie sie eine Gift-Ampulle hinter ihrem Rücken hervor holte und wieder auf ihn losgehen wollte, reagierte ich ohne großartig nachzudenken. Mit einem kräftigen Machtstoß schubste ich beide gegen die Hauswand. Mir blieb allerdings keine Zeit die Kraft dahinter zu bewundern oder über die Gesichter zu lachen. Ich musste schnellstmöglich verschwinden.
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Star Wars - Gespalten
FanfictionZwei Jahre sind vergangen. Zwei Jahre in denen sich einiges geändert hat. Ich bin jetzt eine Jedi. Ich habe das Gefühl etwas gutes zu tun. Ich kenne mich endlich richtig. Ich fühle mich gut. Doch etwas altes bleibt immer. Und ich bin mir nicht s...