16. Kapitel

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Sie lächelte entschuldigend. "Das erklär ich später." Ich nickte mechanisch.

"Gut. Dann los jetzt. Ich will diesen Kopfgeldjägern nur ungern wieder in die Hände fallen", murrte Keigh und holte mich damit wieder in die Wirklichkeit.

"Folgt mir", meinte Luna und rannte voraus. Ich drängte die ganzen Fragen zurück und folgte ihr.

Die nächsten Minuten herrschte in meinem Kopf eine angenehme Klarheit, die ich nur von den Übungskämpfen kannte. Es war egal, dass Keigh neben mir herlief. Es war egal, dass Luna plötzlich wieder aufgetaucht war. Es war egal, wie kalt Noels Blick gewesen war. Egal, egal, egal.

Erst als ich mein Lichtschwert wieder in den Händen hielt, kamen wieder Gefühle in mir hoch - sie prasselten wie Hagel auf mich ein und erwischten mich eiskalt. Sie kochten und brodelten so plötzlich in mir, dass ich mich mit geschlossenen Augen an die Wand lehnen musste.

"Lasst mich", presste ich hervor und hob Keigh und Luna warnend die Hand entgegen. Die Emotionen stauten sich gefährlich in mir an und drohten auszubrechen. Der erste, der mich jetzt stören würde, erlitt Schmerzen.

Überall stiegen Wut, Trauer, Freude, Schmerz, Angst, Hass und Verwirrung auf. Sie rangen in mir um die Oberhand. Mit aller Macht presste ich sie zurück, wo sie hergekommen waren - und scheiterte kläglich.

Verschwindet!, schrie ich gedanklich. Doch es wurde nur schlimmer. Mein Kopf drohte zu platzen. Alles tat weh. Bilder stiegen vor meinem inneren Augen auf und ließen mich schreien. Da waren Qual, Schmerz, Hass, Angst, Wut und eiskalte Erkenntnis.

"Bleiben Sie ruhig", säuselte jemand mit Mundschutz. Dann war da ein Stich und ich verlor die Kontrolle über meinen Körper. Kälte durchflutete mich. Mein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt und meine Gedanken verschwommen ins Nichts.

Urplötzlich änderte sich das Bild und eine Frau stand vor mir. Sie lächelte kalt und rammte mir ihr Lichtschwert in den Magen. Ich krümmte mich zusammen und stöhnte laut, während es mich innerlich verbrannte.

Als nächstes sah ich nichts als Licht, das in meine Augen stach. "Still halten." Jemand riss an meinem Kopf und meinen Haaren herum, bis sich einige lösten. Heißes Blut floss mir den Kopf und den Hals hinunter und wärmte meinen kalten Körper.

"Es wird nur kurz weh tun", verkündete der Mann mit dem Mundschutz. Hinter seinem Rücken zog er ein leuchtendes Messer hervor. Ich presste die Zähne zusammen und starrte ihn an. Der Mann holte mit dem Messer aus..

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Mit dröhnenden Kopfschmerzen wachte ich auf. Tiefes Chaos herrschte in mir. Und es wurde auch nicht besser, als ich die Augen öffnete und eine Lagerhalle sah. Kisten über Kisten und Käfigen stapelten sich übereinander. Es war heiß. Doch ich fror am ganzen Körper.

Keigh trat in mein Sichtfeld. Er sah mich überrascht an und rief: "Sie ist wach!" Dann kam er langsam herüber. Ich war immer noch zu verwirrt, um das ordentlich zu missbilligen. Gerade als er zum Reden ansetzte, umarmte mich eine verstört wirkende Luna. Perplex ließ ich es zu.

"Verdammt, bist du kalt!", stellte sie fest, blieb aber direkt vor mir sitzen. "K-k-kalt..", brachte ich hervor. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich in zwei Decken eingehüllt war.

"Du hast schon unsere Umhänge. Ehrlich gesagt, dachten wir, das reicht", entgegnete Keigh und musterte mich - oder eher mein Gesicht.

"K-k-.." - "Kalt?", fragte Keigh und zog eine Augenbraue nach oben. Er fing sich einen Tritt von Luna. Hatte ich etwas verpasst?

Star Wars - GespaltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt