28. Kapitel

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Als ich kurz darauf aus der Bar spazierte, wusste ich nicht, was genau ich fühlen sollte. Wut? Mitleid? Erleichterung? Freude? Angst?

Andererseits.. Konnte ich mir wirklich zu hundert Prozent sicher sein, dass Shima die Wahrheit gesagt hatte? Vermutlich nicht. Aber was sollte ich sonst glauben?

"Hey, Kleines. Wie wärs mit ein bisschen Spaß?", fragte ein schmieriger Cereaner. Er war mir plötzlich so nah, dass mich ein Schauer überkam. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ich nicht sonderlich viel anhatte und vermutlich wie eine Prostituierte aussah.

"Ganz sicher nicht", gab ich zurück und schob mich an ihm vorbei. Ich wollte so schnell wie möglich wieder in meinen Umhang schlüpfen. Doch der Typ ließ nicht locker.

"Ach komm schon", säuselte er und zog mich an seinen widerlichen Körper, sodass er sich an meinen Rücken drücken konnte. Er vergrub seinen Kopf an meinem Hals. Sein stinkender Atem löste Übelkeit bei mir aus.

"Ich sagte nein!", fauchte ich plötzlich wütend und ließ meinen Kopf gegen seinen schlagen. Perplex stolperte er zurück.

"War das gut genug ausgedrückt?", fragte ich und funkelte ihn an. Zufrieden registrierte ich, dass er sich seine Nase hielt, aus der jetzt Blut quoll. Das war die Kopfschmerzen wert. "Ein kleiner Tipp: Wenn eine Frau.." Bevor ich wirklich verstehen konnte, was passierte, packte er meine Kehle und drückte mich gegen eine Wand.

"Du kleine Schlampe hältst dich wohl für besonders schlau, was?", flüsterte er bedrohlich. Das Blut floss einfach weiter aus seiner Nase und gab ihm und dem Funkeln in seinen Augen einen bedrohlichen Ausdruck. Doch ich hatte keine Angst vor ihm. Stattdessen wurde ich wütender.

"Und du glaubst wirklich, dass du mit einer Frau machen kannst, was du willst, nur weil sie schwächer aussieht?", fragte ich zurück. Sein Griff um meinen Hals verstärkte sich. Er kräuselte seine Lippen zu einem dreckigen Grinsen.

"Ich glaube nicht. Glauben ist was für Jedis wie dich", flüsterte er mir zu. Das Blut in meinen Adern gefror zu Eis. Ich starrte ihn erschrocken an. Woher..? Doch dann erkannte ich das selbstgefällige Grinsen. Es war das gleiche, das Damon früher gehabt hatte. Nur dass es ihm wesentlich besser gestanden hatte.

"Hast du es noch nicht gehört? Ich bin keine Jedi mehr", krächzte ich. Sein Griff machte es mir nicht besonders leicht zu sprechen. "Einmal Jedi, immer Jedi", meinte er nur ungerührt.

"Da würden.. dir einige widersprechen." Das Sprechen fiel mir zunehmend schwerer. Ich verfluchte die Tatsache, dass mein Lichtschwert immer noch in der Gasse versteckt war.

"Dein Bruder zum Beispiel?" Der Stich in meiner Herzgegend gab meiner Wut mehr Nahrung. Ich zappelte und versuchte mich zu befreien. Doch er verstärkte seinen Griff einfach bis Sterne im meinem Blickfeld tanzten.

"Wir werden die Wartezeit am besten ein bisschen verkürzen. Dieses Gespräch fängt an mich zu langweilen", meinte er. Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen. Gleichzeitig ließ er meinen Hals los. Die Erleichterung darüber blieb allerdings aus, da er im nächsten Moment seine Zunge in meinen Mund steckte und sich der Länge nach an mich presste. Purer Ekel stieg in mir auf. Ich mobilisierte meine ganze Konzentration und stieß ihn mithilfe der Macht von mir. Er flog ein paar Meter von mir weg, sodass ich kurz Zeit zum Luft holen hatte. Ich hustete und betastete vorsichtig meinen Hals. Das würde definitiv Würgemale geben.

Ein Blick zu dem Sith verriet, dass ich ihn zwar hart aber nicht hart genug getroffen hatte. Er kam bereits stöhnend wieder zu sich. Und obwohl jeder Atemzug in meinen Lungen brannte, lief ich so schnell ich konnte in die Gasse, wo mein Lichtschwert versteckt lag. Ich suchte es unter der Kiste - doch alles was ich fand, war mein Umhang.

Star Wars - GespaltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt