"Wir suchen jemanden. Einen braunen Zabrak. Haben Sie den vielleicht gesehen?", fragte Damon den Händler vor sich.
"Kann schon sein. Ist allerdings schwer sich an eine einzelne Person zu erinnern", erwiderte der Toydarianer. Sein Ton verriet, was genau er damit bezwecken wollte. Damons Gefühle bestehend aus einer Mischung aus Abscheu, Wut und freudiger Erwartung waren so stark, dass ich sie problemlos spüren konnte.
Damon wandte sich kurz mir zu. "Geh du und sieh dich in diesem Laden um. Behalt die Leute genau im Blick. Höchstwahrscheinlich weiß einer von denen mehr als seine aufgesetzte Engelsvisage verdecken kann, wenn ich mir diesen Typen hier vorknöpfe", flüsterte er mir zu.
Der letzte Rest, der dich davon abhält, dich zu verlieren.
Ich starrte ihn an und fragte mich erneut, wann er sich verändert hatte; wann genau er in den letzten zwei Jahren beschlossen hatte, seine Prinzipien über Bord zu schmeißen. Und ich fragte mich, ob ich genau das auch tun könnte.
"Nein", sagte ich. "Alles, was du mit ihm zu klären hast, kannst du auch in meiner Nähe tun." Er starrte mich einen Moment lang an. Ich starrte zurück und hatte zum ersten Mal nicht das Gefühl gegen eine Wand zu rennen. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, hinter die Wand blicken zu können (trotz Kapuze). Doch bevor ich irgendwelche Antworten auf meine unausgesprochenen Fragen finden konnte, wandte er sich ab.
"Fein", gab er zurück. Seine Aufmerksamkeit galt wieder dem Toydarianer. "Und Sie wollen nicht wirklich, dass ich Sie bezahle." Sein Ton triefte nur so vor bösen Versprechungen. Doch entweder hörte nur ich diesen Unterton oder aber der Händler ignorierte ihn gekonnt.
"Wer redet denn von Bezahlung? Ich will lediglich ein Entgelt dafür, dass ich meine Kunden an jemanden verrate, der mir doch sehr zwielichtig vorkommt." Beinahe hätte ich Damons Vorfreude geteilt.
"Zwielichtig ist nicht ganz das richtige Wort", entgegnete Damon und zog sich die Kapuze ein Stück aus dem Gesicht. Die Augen des Händlers weiteten sich erschrocken. Offensichtlich wusste er jetzt mit wem er es zu tun hatte. Doch schon eine Sekunde später hatte er sich wieder ganz unter Kontrolle, was bei Damons mordlustigen Blick definitiv keine Selbstverständlichkeit war.
"Er ist vor zwei Tagen hierein spaziert und brauchte Ersatzteile für sein Raumschiff. Eine Korvette, glaube ich", antwortete der Händler und lehnte sich zurück. Offenbar wurde ihm die Nähe zu Damon unangenehm.
"Wie hieß er?", fragte der ungerührt. "Seinen Namen hat er mir nicht genannt. Aber seine Begleitung.. Sie hieß Naela." Naela.. War das die Frau, die wir suchten? Die, durch deren Augen ich gesehen hatte?
"Wie sah sie aus?", fragte ich. Die Augen des Händlers richteten sich auf mich. Misstrauisch beäugte er mich. Allerdings konnte er von mir nichts als einen braunen Umhang erkennen.
"Man hat von ihr genauso viel gesehen, wie von euch. Aber ihre Stimme - die ähnelt Ihrer." Ich runzelte die Stirn. Sie ähnelt meiner?
"Irgendeine Ahnung, wo sie jetzt sein könnten?", fragte Damon unbeeindruckt weiter. Der Händler sah wieder zu ihm. "Nein. Möglicherweise hier, möglicherweise irgendwo anders im Universum." Damon und er starrten sich einige Sekunden lang an. Die Anspannung des Händlers war deutlich zu spüren. Damon konnte es wohl einfach nicht lassen.
"Gut. Danke für die Auskunft", sagte ich deshalb und erzielte den gewünschten Effekt. Damon lehnte sich wieder zurück und ließ von dem Toydarianer ab.
"Schönen Tag noch. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder", verabschiedete er sich. Die Drohung hinter diesem Satz war nicht zu überhören.
"Wieso suchst du sie?", fragte ich, als wir wieder draußen standen. Er ließ sich von meiner Frage nicht beirren. "Weil wir sie brauchen", entgegnete er ruhig, ohne mich anzusehen.
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Star Wars - Gespalten
FanfictionZwei Jahre sind vergangen. Zwei Jahre in denen sich einiges geändert hat. Ich bin jetzt eine Jedi. Ich habe das Gefühl etwas gutes zu tun. Ich kenne mich endlich richtig. Ich fühle mich gut. Doch etwas altes bleibt immer. Und ich bin mir nicht s...