Kapitel 8- ich brauche Zeit

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"Du!" Stellte ich fest.

Irgendwie wusste ich nicht was ich jetzt machen sollte, denn das war ja nicht unsere letzte Begegnung gewesen. Im Gegenteil.

"Was denkst du little Wolf?" Ich zuckte bei dem Namen zusammen. So hatte er mich früher immer genannt.

Er war mir fremd und doch so vertraut. Ich wusste fast nichts über ihn und ich hatte keine Ahnung ob ich sauer auf ihn sein sollte, weil er mich nicht da raus geholt hatte und dem ganzen ein ende bereitet hatte, oder ob ich dankbar sein sollte, da er mir mit seinem Training geholfen hatte, und somit dazu beigetragen hatte, das ich überlebt hatte. Nicht nur das hatte er getan, er hatte mich normal behandelt und immer in Schutz genommen. Daher auch der Name little Wolf.

"Was denkst du gerade?" Fragte er mich mit einem forschenden Blick in meine Augen.

"Ich weiß nicht was ich denken soll" flüsterte ich Monoton.

Für eine Weile blieb es still, bis ich es nicht mehr aushielt und ihm in seine Augen sah. 

"Wer bist du?" Fragte ich mit rauer Stimme. Es konnte doch nicht sein, dass ich mich so zu ihm hingezogen fühlte, obwohl ich schon meinen Mate gefunden hatte.

"Ich bin ich!Du kennst mich doch little Wolf" Grinste er.

"Samira?" Wurde ich gerufen."Sam, wir hatte heute doch Training!" Ich war zu schwach um zu antworten. Sack hatte mich zu hart zu gerichtet.
Schon seit mindesten einer Stunde lag ich nun hier. Mit tat alles weh. "Oh Gott little Wolf." ich sah wie sich die verschwommene Gestalt von Damon sich zu mir runter bückte und mich begutachtete."Damon" wimmerte ich.
"Schhhhhh little Wolf alles wird gut okay?" Er hob mich möglichst vorsichtig hoch und ging mit mir davon. "Warum immer ich" fragte ich mehr an mich als an Damon gewannt. Hatte ich es verdient so behandelt zu werden? Hatte es irgendjemand verdient so behandelt zu werden? Ich hatte ihn so geliebt, hätte alles für ihn gemacht und doch hatte er mich hier her gebracht und mich damit gebrochen. Wie konnte er nur? Die immer wehrenden Frage in meinem Kopf. Mein Körper fing an unkontrolliert zu zittern. Ich wollte weinen! Jetzt in diesem Moment. Ich wollte es so sehr, wollte mir meine Seele aus dem Leib schreien und den Frust dadurch wenigstens für  Sekunden loswerden, doch es kam einfach nichts. "Little Wolf, beruhig dich. Ich bin da und werde es für immer sein." Schlagartig verging mein zittern und ich konnte wieder klar sehen. Für einen Moment vergaß ich die unerträglichen Schmerzen und schaute tief in Damon's Augen, was er erwiderte. "Ich bin für immer für dich da Babygurl!" Bei diesen Worten war nicht der geringste Zweifel in seinen Augen zu erkennen, was mich unglaublich beruhigte und mich dazu brachte die Augen zu schließen und weg zu dämmern. Mit dem Gedanken, dass ich jemanden gefunden hatte, der auf mich aufpasste und mich all meine Schmerzen wenigstens für einen Moment vergessen ließ, schlief ich schließlich ein.

Mit erhoben Kopf ging ich einen Schritt zurück und sprach mit fester Stimme "Ich kenne dich nicht und das ist es was mir Angst macht, denn trotzdem vertraue ich dir und das ist schlecht. Ich weiß nicht ob ich sauer auf dich sei soll, weil du mich nicht raus geholt hasst oder ob ich glücklich sein soll dich zu sehen. Außerdem macht mir die Verbindung zu dir Angst." Ratterte ich ehrlich runter, denn ihn wollte und konnte ich nicht anlügen.

"Du kennst mich und ich kenn dich" es klang eher wir ein Befehl als eine Feststellung.

"Ich kenn den Mann der mir alles beigebracht hat und mich wie einen Menschen behandelt, als es kein anderer getan hat und ich kenne den Mann der immer für mich da war und mich in Schutz genommen hat, aber ich kenne nicht wirklich dich und du kennst nicht wirklich mich. Du kennst den Werwolf der in eine Arena geschleppt wurde und der geschlagen wurde, du kennst The withe Wolf nicht mich. Denn ich bin Samira."

Es hörte sich vielleicht total komisch an, dass ich behauptete ihn nicht zu kennen, aber das tat ich meiner Meinung nach auch nicht.

In der Arena war ich nicht ich. Nach außen hin habe ich immer stark gewirkt, doch sobald er oder Sack da waren, war ich ein Wrack.

Ich sah die Arena nicht als einen Lebensabschnitt, sonder als einen Albtraum, den ich einfach vergessen wollte und irgendwie gehörte Damon dazu.

Ich brauchte Zeit, musste nachdenken wie ich zu Damon stand. Er hatte mich nicht ertrinken lassen, hatte mir allerdings nur einen Rettungsring zu geworfen statt mich aus dem Wasser zu holen. Trotzdem würde er immer etwas besonders bleiben. Ganz egal wie meine Entscheidung ausfallen würde.

"Ich weiß nicht was das zwischen uns ist, aber ich brauche Zeit!"

Er wollte noch etwas erwidern, doch ich lief davon und er folgte mir zum Glück nicht.

Ich verspürte einen Stich in meinem Herzen, rannte aber weiter.

Ich kam relativ schnell am Haus an, verwandelte mich und kletterte hoch durch das Fenster in mein Zimmer.

Ich war ziemlich erschöpft und war erleichtert nach meinem kleinen Nachtausflug endlich wieder in meinem weichem Bett zu liegen.

Schnell schlief ich ein, denn ich hatte weder die Lust noch die Kraft über das Ereigniss nach zu denken. 

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