Kapitel 11 - Ich mag Alex!

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"Herein" rief eine genervte und strenge Stimme. Ich drückte die Holztür auf und fixierte sofort die alte Frau hinter ihrem Lehrerpult.

Sie hatte graues langes Haar, die sie mit einer Haarklammer einfach zusammengefasst hatte. Eine dünne Brille saß auf ihrer Nase und ließ sie leicht wie eine Hexe wirken. Im Grunde sah sie einfach nur streng aus.

"Willst du dich heute noch vorstellen oder soll ich die ganze Stunde wegen dir verplempern?" Pampte sie mich an und ich zuckte kurz zusammen.

Ich stellte mich vor das Pult und musterte die Klasse. Erstaunlicherweise konnte ich hier keine Gruppen erkennen wie Nerds oder ähnliches. Hier saßen alle gemisch, was die Klasse wohl der Lehrerin zu verdanken hatte.

"Ich bin Samira, fast 18 und bin von Boston nach Miami gezogen." Mehr sagte ich nicht dazu, denn das war meiner Meinung nach genug. Wenn ich hier Freund finden würde, würden sie schon noch genug über mich erfahren und die anderen ging es schlicht und ergreifend nichts an.

Ohne auf eine Reaktion der Lehrerin zu warten, setzte ich mich mittig im Raum auf einen freien Platz und ließ den Deutschunterricht über mich ergehen.

Erneut ließ ich mein Blick durch die Klasse gleiten und stellte erstaunt fest, dass keiner "die neue" musterte oder dass sich welche unterhielten, sondern alle entnervt nach vorne starrten sich bemüht nicht zu gähnen.

Desinteressiert widmete ich mich meinem Block und kitzelte in Gedanken versunken darin herum.

Schwer atmend versuchte ich so schnell wie möglich ins Loch zurück zu schlurfen. Mir tat alles weh und ich konnte nicht mehr! Ich hatte es noch so eben geschafft meinen Gegner zu erledigen, ohne selber drauf zugehen. Zitternd ließ ich mich in den Sand fallen und verwandelte mich schwerfällig zurück in meine Menschlichegestalt. Ich schrie unerbittlich auf und hielt mir meinen Blut überströmten Bauch. Als Wolf war ich groß und rubust, die Schmerzen waren aushaltbar und schwächten mich bloß.
Doch als Mensch war ich klein und zierlich und die Schmerzen überwältigten mich. "Daaaaamon" schrie ich unter Schmerzen und wie aufs Wort öffnete sich das Gitter.
"Shit" murmelte er vor sich hin und raufte sich die Haare. "Okay Babywolf? Hör zu du schaffst das alles klar?" Ich brachte nur ein schwaches wimmern zu stande und als meine Sicht verschwamm wurde mir klar, wie fiel Blut ich verlor und wie kritisch die Lage war. "Verdammt rede mit mir und Versprich mir, dass du das schaffst" schrie er mich hysterisch an.
Doch ich konnte und wollte keine versprechen mehr geben. "Sack, beeilt euch!" Schrie er und pure Panik spiegelte sich in seiner Stimme wieder. Sachte platzierte er meinem Kopf auf seinen Schoß. "Ich hab dich enttäuschen!" Krächste ich. Er und ich wusste beide das ich meinen Gegner heute locker hätte niederstrecken können, ohne einen Kratzer davon zu tragen. "Shhhh flüsterte er mir zu und strich mir eine Sträne aus der Stirn. "Was ist deine Lieblingsfarbe...antworte einfach okay?" fragte er mich aus heiterem Himmel. "Blau" brachte ich heraus.
"Und dein Lieblingsessen?" Meine Augen schlossen sich während ich noch weitere Fragen von ihm beantwortete und ich war unglaublich glücklich, dass er gerade so für mich da war und mich ablenkte.

"Miss Smith!" Forderte mich eine strenge Stimme auf und ich fuhr hoch.

"Ähh ja?" Ich schaute mich um und bemerkte erst jetzt, dass das Klassenzimmer leer war und ich nun mit meiner Lehrerin allein war.

Stürmisch packte ich meine Sachen und stürmte hinaus. "Ihnen auch einen schönen Tag Miss Smith" rief mir meine Lehrerin hinterher und ich schrie bloß ein "Dankee" zurück.

Mit schnellen Schritten ging ich einfach irgendeinen Flur endlang mit der Hoffnung Raum 19 zu finden.

"Sam" Alex lief auf einmal neben mir her.

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