Kapitel 36- Viel Macht

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Hier stand ich nun. Unter unzähligen von Blicken. Ich fühlte mich mehr als nur unwohl und umgehen konnte ich mit der Situation auch nicht wirklich.
Alles erinnerte mich irgendwie an die Arena.

Wenn mich tausende von Augenpaaren beobachtet hatten und nur darauf warteten das 'The White Wolf' seinen nächsten Gegner nieder mätzelte.

Doch das schlimmste war, dass in diesem Moment nicht nur unbedeutende Blicke auf mir lagen, sondern das ich Sack und Ethans Blicke genauso in mich brannten.

Genau wie früher.

Ich nahm die Füße in die Hand und rannte. Ich rannte um mein Leben. Wortwörtlich! Ich passiert gerade den Waldrand um hinter all den Bäumen zu verschwinden, als ein lauter Knall ertönte und sich rechts neben mir die trockene Erde aufwühlte. Die Schossen auf mich! Ich legte noch einen Zahn zu und lief automatisch in leicht geduckter Haltung weiter, während hinter mir ein Regen aus Kugeln abgeschossen wurde, die alle augenscheinlich unterhalb meiner Hüfte abgefeuert wurden. Sie wollten mich also Lebend! Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film. Die Bäume und Büsche schienen wie in Zeitlupe an mir vorbei zu ziehen und das knallen der Gewähre hinter mir ließ mich jedes mal aufs neue zusammen zucken. Ich schüttelte den Kopf und fixierte mich auf den dicken Baumstamm vor mir. In Menschlicher Gestalt würde ich einfach zu langsam vorwärts kommen. Ich sprang also über den Baumstamm und wandelt mich gerade in meine Wolfsgestalt um, als eine Kugel mich traf und mich ins wanken brachte. Strauchelnd brach ich nach der Landung hinter dem Baumstamm zusammen und kniff meine Augen zusammen. Mit einem zischen wandt ich langsam den Blick zu meinem rechten Bein. In meiner plüschigen Felldecke war ein klaffendes Loch, dass das umgebene Fell nach und nach rot färbte und irgendwie gar nicht ins Bild passte. Ich atmete stoßweise aus und rappelte mich langsam wieder auf, während ich einen lauten, leidigen Schrei von mir gab. Ich grub für einen Moment meine Zähne in meinen linken Vorderlauf und kämpfte damit die schmerzen endlich ignorieren zu können. Doch ich bekam es nicht hin und so ließ ich kurzerhand Rita frei. Instinktiv rannte ich also wieder los und gab mich ganz Ritas Überlebensinstinkt hin. Ich rannte über Stock und Stein und biss gelegentlich mal meine Zähne zusammen, um den Schmerz wieder zu vertreiben. Das knallen der Gewähre und das Gegröle der Jäger wurde immer leiser. Allerdings nahm ich diesmal etwas anderes wahr. Etwas das mich viel mehr beunruhigte. Werwölfe.

Mit festen Schritten und erhobenem Hauptes entschied ich mich Richtung Empfang zu gehen und agierte somit gegen meinen Trieb unbedingt zu Damon zu gelangen.

Die ganze Situation war einfach so surreal. Damon mit seinem Bruder und mit Sack zu sehen warf mich einfach aus der Bahn, weshalb ich dann nach einem Glas Sekt Griff, dass vorbeieilende Kellner auf Tablets von A nach B transportierten.

Ich exte mein Glas schnell leer und wandt mich schlussendlich einem kleinen Buffet mit Willkommenshäppchen zu.

"Kann ich Ihnen helfen?" Wurde ich sofort von einer Bedingung  angesprochen und somit bei der Untersuchung der Häppchen gestört.

"Tatsächlich können sie das" lächelte ich gefakt, während er mich mit einer Handbewegung dazu aufforderte fort zufahren.

"Und zwar können sie sich ihre Freundlichkeit sonst wo hinschieben und mich in Ruhe lassen" brummte ich aufgebracht.

"Was sie damit sagen wollte ist, haben sie eigentlich auch Würstchen im Schlafrock? Die sind sonst immer super!" Alex erschien links von mir und Jackson rechts.

Der Angestellte sammelte seine entgleisten Gesichtszüge wieder auf, räusperte sich und setzte zu einer Antwort an.

"Die Würstchen im Schlafrock werden erst gegen 21 Uhr serviert" gab er hochnäsig zurück und ging erhoben Hauptes weg.

"Schade die sind wirklich immer ziemlich geil!" Trauerte Calum, der hinter mir stand.

"Musste das sein?" Wandt Alex sich an mich und deutete auf meine unglaublich patzige Art vorhin an.

"Muss es sein, dass Damon mit seinem Bruder und Sack plaudert anstatt zu mir zu kommen?" Zischte ich und widmet mich wieder dem Buffet.

"Sag ich doch Erdbeerwoche!" Murmelte Calum, während ich mir vorstellte wie ich sein Gesicht in den Schokobrunnen tunkte.

"Was macht ihr überhaupt hier?" Fragte ich und belud meinen Teller voll mit Früchten um zum Schokobrunnen zu wandern.

"Naja die wichtigsten Leute aus jedem Rudel werden eingeladen und wir sind ziemlich wichtig." Luma reckte vielsagend das Kinn in die Höhe und tunkte einer meiner Erdbeeren in den Brunnen.

"Aha" gab ich nur schmunzelnd zurück und zog meinen Teller aus Lumas Reichweite.

**

"Es ist ja so.....erfrischend euch alle wieder zu sehen. Ich hab schon alle Rudel Vertreter gesehen und kann so ...glücklich.... bekannt geben, dass alle Rudel vertreten sind. Zudem haben wir heute einen Ehrengast! Samira, würdest du dich bitte meiner Annehmen und zu uns herüber kommen?!!"

Wer hätte es gedacht, aber Ethan gab auf der riesigen Bühne eine Ansprache und nachdem er mich vor allen anwesenden vorführte, hatte ich umso mehr das Verlangen ihm ins Gesicht zu spucken.

"Herrgott nochmal warum muss er sich immer so aufspielen?" Fragte ich Jackson, während ich mich an ihm vorbei schob, um auf die Bühne zu gelangen ,auf der nicht bloß Ethan, sondern auch Sack und Damon standen.

Auf der Bühne rempelte ich entgegen meiner Instinkte einmal Damon an und stellte mich mit genügen Abstand neben Ethan.

"Was gibt dir das Recht dich so auf zuspielen?" Flüsterte ich Ethan zu, guckte aber mit einem Lächeln ins Publikum.

"Einfach die Tatsache, dass ich Macht habe. Viel Macht!" murmelte er zurück und wandt sich wieder ans Publikum.

"Und hier seht ihr die hinreißende Samira, die schon bald alles ändern könnte!" Posaunte Ethan los und ließ den Anfang seiner Riesen Show beginnen.

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