Kapitel 26- Gefährten

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"Das war......Krass?" Meldete sich Alex neben mir zu Wort und brachte es Augenscheinlich nicht übers Herz mir in die Augen zu sehen.

Damon am Steuer räusperte sich bloß und starrte gebannt auf die Straße vor sich.

Mittlerweile waren wir eine halbe Stunde gefahren und keiner hatte gesprochen. Bis jetzt.

"Ähmm irgendwie weiß ich nicht was ich sagen soll." Gestand Alex und rutschte in seinem Sitz herum.

"Wie wäre es mir 'Danke Sam das du die beiden getötet hast und ich das nicht selbst machen musste'" kommentierte ich das erstmal etwas und starrte ebenfalls ausdruckslos auf die Straße.

"Du hättest sie verschonen können" brach es aus Alex heraus und nun konnte ich seinen vorwurfsvolllen Blick auf mir spüren.

"Damit sie beim nächsten mal nochmal Versuchen können uns zu töten? Nein danke."

"Welches nächste mal?" Schaltet sich Damon neben mir ein und haute demonstrativ auf das Lenkrad.

"Bist du mittlerweile so naiv geworden? Da kommen Spannungen zwischen den Rudeln auf und ob du es willst oder nicht, sowas endet meist in einem Kampf." Ich schloss kurz die Augen und versuchte mich zu beruhigen.

"Spannungen echt? Wo?" Fragte Damon sarkastisch und verspottet mich somit.

"Und wessen Schuld ist das wohl?" Fügte er hinzu und schenkte mir einen bedeutsamen Blick.

"Wow" sagte ich und bekam meine Kinnlade garnicht mehr zu.

Nach allem was wir zusammen durchgemacht hatten wusste er genau, dass ich mir mein Schicksal nicht ausgesucht hatte.

"Ich zieh zu Tayson zurück" berichtete ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Super Samira, lauf nur wieder vor deinen Problemen weg." Er ließ das Lenkrad los und klatschte mehrmals in die Hände.

"Ich lauf nicht weg" Zischte ich angepisst und ballte die Hände zu Fäusten.

"Was tust du dann, huh?" Blaffte er.

"Um genau zu sein löse ich damit eines meiner Problem und außerdem habe ich Tayson versprochen ihm zu helfen und dafür muss ich nun mal bei ihm sein." Fing ich an zu schreien.

"Genau" und wieder hörte ich deutlich den Sakasmus heraus.

"Damon du und Alex wart dabei, als ich mit Tayson telefoniert habe und ihm versprochen habe ab morgen wieder bei ihm zu wohnen." Entgegnete ich sauer.

"Okay Leute es reicht" Mischte sich Alex ein und blickte uns genervt an.

Wir verhielten uns wie ein Streitendes Ehepaar weshalb ich dann auch einfach meine Klappe hielt.

**

Schnaufend klopfte ich an Damons Bürotür, es war Zeit offiziell wieder aus zuziehen.

Schon seit ich gestern die Autotür zugeknallt und mich sofort in meinem Zimmer verbarrikadiert hatte, war Damon angepisst drüber, dass ich hier ausziehen würde.

Aber im Grunde würde alles gleich bleiben. Nur dass ich eben bei Tayson schlafen würde statt bei Damon.

Ich würde die erste Zeit sicherlich auch erstmal nicht herkommen können, aber sobald sich Tayson wieder beruhigen würde, würde ich wieder jeden Tag hier sein.

Allerdings hatte ich vorher noch ein Hühnchen mit Damon zu rupfen.

Also trat ich ein ohne auf seine Aufforderung zu warten und stolzierte schnurstracks auf den gemütlichen Sessel gegenüber seines Schreibtisches zu, um mich darauf nieder zulassen.

Erst als ich wirklich saß, hielt Damon es für nötig seinen Blick von seinen Papieren vor ihm zu nehmen. Er nahm seine Lesebrille ab und massiert seine Schläfen. Erst dann schaute er mich aus zusammen gekniffen Augen an.

Doch über das einzige worüber ich nachdachte, war wie sexy ihn seine Brille machte und wie sich bei jeder noch so kleinen Bewegung seine Muskeln bewegten.

Ein kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus und instinktiv presste ich die Schenkel aneinander.

"Was verschafft mir die Ehre?" Fragte er mit rauer Stimme, die darauf hinwies dass er länger nicht gesprochen hatte und die sich so unglaublich sexy anhörte.

Ich schluckte und atmete einmal tief durch, um meine Fassung wieder zu erlangen.

"Ich wollte mit dir über das was Ethan gesagt hat reden." Ich stand auf und bediente mich an seinem Scotch, bevor ich mich wieder auf den Stuhl setzte und die Beine übereinander schlug.

"Willst du das?" Fragte er und seufzte theatralisch.

"Ethan schien ganz schön überzeugt davon zu sein, dass du mein Mate wärst" kam ich zum Punkt und nahm vorbereitend auf seine Antwort schon mal einen großen Schluck von meinem Glas.

"Hmm" er zuckte mit seinen Schultern und machte eine wegwerfende Bewegung.

"Spuck es endlich aus man! Schon seit ich hier bin verschweigst du mir so einiges und ich bin es leid. Was glaubst du wer du bist?"

"Dein Mate" sagte er ernst und spannte sich an.

"Erläutere" sagte ich knapp, da ich das alles nicht verstand.

Er erhob sich und schlenderte rüber zu dem Alkohol um sich genau wie ich daran zu bedienen, nur dass er sein erstes Glas Vorort leerte und ein neu befülltes mit zu seinem Platz nahm.

Er atmete einmal tief durch, als würde er sich auf die folgenden Worte erst vorbereiten müssen.

Aber hatte er in den letzten Wochen seines Schweigens nicht genug Zeit gehabt sich vor bereiten zu können?

"Ich weiß, dass du nicht viel über unsere Kultur und über unsere Rituale weißt. Aber vielleicht solltest du wissen, dass eine Luna seinen Mate erst mit 18 finden kann."

Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und hustete hastig los.

Wenn es stimmte, was Damon behauptete, wieso hatte ich mich dann immer wieder so zu Tayson hingezogen gefühlt? Warum hatte ich gedacht das er mein Mate wäre?

"Ist dir denn nie aufgefallen, dass du immer nur so krass auf Tayson reagiert hast, wenn ich in der nähe war?" Laß Damon meine Gedanken und kratzte sich am Nacken.

Ich dachte an unser erstes Treffen zurück. Damals erkundete ich das erstmal den Wald und war Tayson in seiner Wolfs Gestalt begegnet.

Ich hatte mich sofort zu ihm hingezogen gefühlt und war mir direkt sicher meinen Gefährten gefunden zu haben.

"Als du mit Hell diskutiert hast und Tayson verletzt wurde. Als du ihm im Wald das erstmal begegnet bist. Als er dich mit Michelle produziert hat. Als ihr euch geküsst habt oder er dir verboten hat in den Wald zu gehen. Ich war da. Immer. Ich hab es gespürt. Gespürt das meine Gefährtin endlich da ist."

Ich war einfach sprachlos und wusste nicht wie ich reagieren sollte.
Ich konnte förmlich spüren wie sich mir immer mehr Fragen stellten und wie mein Herz schneller pochte.

"Dann hast du mich verletzt und hast dich plötzlich gar nicht mehr um Tayson gekümmert. Du warst vollkommen auf mich fixiert, bist sogar hier eingezogen. Das war der Moment in dem dein Unterbewusstsein sich eingestanden hat, dass du zu mir und nicht zu ihm gehörst." Er machte eine kleine Pause und sprach dann weiter.

"Früher, in der Arena warst du zu jung, um zu merken das dir dein Gefährte gegenüber steht. Du warst gerade mal 16, aber jetzt stehst du kurz vor deinem 18 Geburtstag und deine Gefühle spielen verrückt. Bald werden sich deine Kräfte entwickeln und bald wirst du zu 100% wissen das, dass was ich dir gerade erzählt habe der Wahrheit entspricht. Bald werden sich deine Triebe endwickelt haben und-"

"Halt" unterbrach ich ihn und hob abwährend die Hand.

In mir breitete sich langsam, aber sicher die Panik aus und ich konnte und wollte nicht weiter zuhören.

Ich fühlte mich von Damon hintergangen und betrogen, weil er mich so lange im Dunkeln hat stehen lassen.

Mechanisch leerte ich mein Scotchglas und verließ ohne ein Wort, oder einen Blick an ihn zu verschwenden den Raum.

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