Kapitel 20- First Kiss

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"Felix oder?" Ich ließ mich neben Karottenkopf nieder und klaute ihm ein Müslirigel von seinem Essen.

"Wer will das wissen?" Amte er mich nach und würdigte mich keines Blickes.

"Ich will wissen was das letztens war!" Ich packte seinen Riegel aus und biss provokant davon ab.

"Was denn?" Fragt er unschuldig und schaute jetzt doch von seinem Essen auf.

"Ich hab doch nur schöne Grüße ausgerichtet" grinste er und schnappte sich seinen von mir angebissen Riegel.

"Woher kennst du Sack?" Fragte ich jetzt nicht mehr drum herum und haute mit meiner Faust auf den Tisch.

"Wer ist Sack?" Endgegnete er und lachte mich aus.

Er provozierte mich und das nervte mich extrem. Konnte er nicht einfach mit der Sprache heraus rücken?

"Ich wünsche dir noch einen schönen Schultag Samira. Oder sollte ich dich großer, böser, alles vernichtender, weißer Wolf nennen?"

Lachend ging er davon und ließ mich einfach sitzen. Ich würde nichts aus ihm heraus bekommen was er nicht wollte und genau deshalb folgte ich ihm auch nicht.

Vielleicht sollte ich ihm mal hinterher spionieren? Langsam stieg mir das alles zu Kopf. Erst Tayson und Damon, dann Sack und Ethan und jetzt auch noch Felix.

**

"Hey Sam zockst du mit mir?" Rief Jackson als ich an der offenen Tür des Aufenthaltsraums vorbei lief.

Sein Ego war Angeschlagen. Er hatte mich immer noch nicht schlagen können und das nahm ihn wohl ein bisschen mit.

"Vielleicht später. Frag doch Luma oder Calum." Ich zuckte mit den Schultern und lief einfach weiter.

Je weiter ich die Flure in Richtung meines Ziels lief desto weniger Menschen traf ich. Die Gänge wurden schmaler und die Farbe bröckelt von den Wänden ab.

Ich stieß die dicke Holztür zur Bibliothek auf und schaltete das flackernde Licht ein.

Gestern Abend hatte ich hier noch etwas geputzt und mir eine kleine Ecke eingerichtet. Ich konnte nicht sagen warum, aber hier fühlte ich mich sicher.

Hier war niemand der mich nerven würde, nein ich war allein. Hier herschte ruhe und Frieden, genau das was ich haben wollte.

Ich hatte mir geschworen die Bibliothek wieder in Schuss zu bringen. Sie würde so magisch aussehen und es wäre einfach nur mein Ort. Mein Rückzugsort.

Ich lief die Regale endlang, bis ich bei dem Buchstaben M angelangte und schnappte mir mein Buch.

Ich wollte unbedingt herausfinden was es mit dieser Mate verfestigung auf sich hatte und so blätterte ich ein bisschen im Inhaltsverzeichnis.

Bei der ersten Sexuellen Bekanntschaft des Paares wird das Weibchen von Männchen durch einen Biss an der Halsbeuge makiert. Dabei kann nur der Mate diese bestimmte Stelle erkennen und somit an sich binden. Man spricht dann von einer verfestigung oder auch endgültigen Vereinigung.

Las ich und wurde sofort in die Vergangenheit katapultiert.

"Was machen Sie hier?"panisch wich ich vor dem Mann zurück und schaute ihn skeptisch an. "Ich wollte bloß 'the white wolf' sehen" grinste er frech und kam näher. "Unbefugte haben hier keinen Zutritt und Zuschauer sind hier unten auch gar nicht gerne gesehen." Meinte ich kalt und versuchte mir meine Panik nicht ansehen zu lassen. "Ich wollte mich ja bloß mal ein bisschen Umschauen" er packte mich an meiner Hüfte und zog mich näher zu ihm. Ich musste mir ein böses knurren unterdrücken und schaute mich Hilfesuchend um.
"Haben sie nicht gehört was sie gesagt hat? Weil sie sich nämlich verpissen sollen." Erkannte ich Damons Stimme hinter mir und meine Panik sank. "Sachte, sachte ich gehe ja schon" der Fremde hebte beruhigend seine Hand und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Wir sehen uns noch meine hübsche, behalte immer im Hinterkopf, jedesmal wenn du diese Arena betrittst werde ich im Publikum sitzen und dir dabei Zuschauen." Er ließ von mir ab und verließ den Raum begleitend von Damons knurren. Für einen Moment blieb ich Bewegungslos stehen und dachte über die Worte nach die mir irgendwie eine Heiden Angst machten.
"Babywolf?" Ich schaute auf und sah Damon kurz in die Augen, bevor ich mich in seine Arme schmiss und mich Krampfhaft an ihm festklammerte. "Er wird dir nichts tuen" flüsterte er mir ins Ohr und entfernte sich soweit von mir das er mir ins Gesicht sehen konnte. Damon sah mich konzentriert an und berührte einer meiner roten Wangen. "Du weißt ich würde niemals zulassen dass dich jemand ernsthaft verletzt." Nun war ich die jenige die fasziniert seine Augen musterte. Wie konnte er sowas sagen, obwohl ich doch jedes mal wenn ich die Arena betrat verletzt wurde? Wie konnte er sowas sagen, wenn ich durch den alleinigen Aufenthalt hier verletzt wurde? Und wie könnte er sowas sagen, wenn ich jedes mal aufs neue von Sack verletzt wurde? Er konnte mich nicht beschützen, doch dass war gar nicht schlimm. Damit hatte ich mich schon lange abgefunden. Doch er konnte etwas ganz anderes. Er konnte mich aufbauen, mich in Schutz nehmen und mir Kraft und Hoffnung schenken. Diese Erkenntnis überrollte mich so plötzlich, dass ich am liebsten hätte geweint. Ich empfand liebe. Liebe gegenüber Damon und damit hatte er mir schon genug gegeben. Er hatte mir gezeigt dass ich noch nicht verloren bin und dafür war ich ihm gerade so unendlich dankbar. "Danke" sagte ich und konnte meinen Blick nicht von seinen Lippen nehmen. "Samira?" Stotterte er und strich mir eine Haarsträhne beiseite. "Hmm?" Ich hob eine Augenbraue und sah ihn erwartungsvoll an. "Darf ich dich küssen?" Fragte er allenernstes und sah mich wie hypnotisiert an. Als Antwort schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir herunter. "Ja " hauchte ich bevor ich seine Lippen mit meinen verbannt und ein unglaubliches Feuer in meinem Bauch explodierte. Der Kuss war nicht zurückhaltend und sanft, nein er war dominant und voller beidseitiges Verlangen. So als hätten wir schon unsere ganzes Leben lang auf diesen einen Moment gewartet. Meine Hände gingen schnell auf Wanderschaft und ertasteten gierig seinen Körper. Damon drehte uns und presste mich an die nächste Wand, bevor er seine nun geschwollen Lippen von mir nahm und mit seinem Daumen über meine Unterlippe strich. Er knurrte leicht auf und platzierte seine Lippen an meine Hals um kleine Küsse auf meiner Haut zu hinterlassen. Ich stöhnte geräuschvoll auf und vergrub meine Hände in seinen Haaren, als er anfing an meinem Hals zu saugen. Plötzlich spürte ich spitzen Druck an meinem Hals und zischte leicht, doch der Schmerz tat nicht weh, sondern war irgendwie angenehm. Ich klammerte mich mit meinem Beinen um seine Hüfte und ließ es einfach geschehen.
"Samira" rief Sack und holte uns aus unserer Welt. Damon ließ abrupt von mir ab und wich etwas zurück. "Da bist du ja. Schwing deinen Arsch in mein Büro und wisch dir das Blut vom Hals. Ist ja ekelhaft, von wo kommt das überhaupt? "

Unter Schock musste ich feststellen, dass Damon mich damals fast makiert hatte, ich meine was hatte dass zu bedeuten? Im Buch stand das diese eine Stelle nur von dem Mate gefunden werden konnte.

Aber ich hatte doch schon einen und das war Tayson oder? Wie konnte mich Damon damals dann fast makieren?

Und wieder war da diese fette Fragezeichen.

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