Gedicht: "Phönix aus der Asche"

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Weiß der Phönix um seines Schicksals Los?
Er wird geboren, wächst heran und wird weise.
Er sucht eine Gefährtin und baut ein Nest,
Steigt empor und zieht am Himmel seine Kreise.

Kennt er seine Zukunft, die lichterloh brennt?
Eine lodernde Flamme, die ihn verzehrt?
Ein Scheiterhaufen voll der gleißenden Glut,
Und nichts an ihm bleibt unversehrt.

Frisst sich lodernde Angst durch seine Brust?
Bereut er Entscheidungen längst vergangener Zeit?
Kennt er den Preis, den sein Leben verlangt?
Schätzt er sein prächtig funkelndes Federkleid?

Kostbar einst, doch sein Körper, der brennt.
Er schreit vor Angst und unsäglichem Schmerz.
Das Gefieder längst schwarz und schrecklich verkohlt,
Entschwindet sein Leben, verstummt sein Herz.

Aus der Asche erhebt sich ein neuer Geist,
Nimmt seinen Platz ein im Zyklus des Seins.
Ein neuer Tag bricht an, golden und hell,
Feiert den jungen Phönix im Glanz des Sonnenscheins.

Bedankt sich der Phönix bei seinem Ahn
Für die schwelende Kohle, die glimmende Glut?
Weiß auch er, dass sein Schicksal das Feuer ist?
Genießt er die Zeit oder verliert er den Mut?

Auch dieses Gedicht ist nicht von mir, sondern von der Autorin Colleen Houck

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