„Und? Was hältst du davon?“ Tefiti deckte gerade den Tisch und drehte dann den Kopf um Cian anzusehen. Der hatte ihr gerade alle Einzelheiten von seinem Date erzählt und wollte nun wissen, wie diese das sah. Sie schmunzelte amüsiert, denn Cian schien sich selbst nicht sicher, wie er sein Date nun zu finden hatte.
Er hatte ziemlich begeistert und positiv alles erzählt und Tefiti nahm an, dass er es auch als so empfunden hatte. Allerdings schien sein Kopf seinem Herzen und seinen Instinkten dabei noch nicht zu vertrauen. Er wollte nicht, dass es ihm gefiel. Tefiti wusste, sie hatte es dem Alpha extra schwer gemacht, doch wüsste Cian, dass der andere sein Gefährte wäre, würde er sich diesem an den Hals schmeißen.
Tefiti wollte den jungen aber nur jemandem überlassen, der bereit war für und um den Jüngeren zu kämpfen, deshalb hatte sie genau darauf gewettet. Leo musste nicht wissen, dass sie mit Cian nicht weggegangen wäre. Nicht zu diesem Zeitpunkt.
„Tefiti?“ Sie seufzte leise, wusste aber, dass er es hören würde, trotz der fehlenden Sinne. Selbst seine wurden zum Vollmond hin immer stärker und dieser war schon am nächsten Abend. „Cian. Ich kann dein Date nicht beurteilen. Ich war weder dabei noch kenne ich deine Gefühle. Du musst auf seine Instinkte hören. Die haben dich bisher doch auch nicht im Stich gelassen.“
„Ich weiß. Aber…“ Das Klingeln der Tür unterbrach ihn. Allamiert sahen sie sich an, denn normalerweise bekamen sie keinen Besuch. Keiner von ihnen wollte jetzt jemandem aus ihrem alten Rudel gegenüberstehen. „Ich geh nachschauen. Du bleibst hier.“ Tefiti erhob sich und ging zur Tür. Ihr würde weniger passieren, egal, wer vor der Tür stand. Sie hatte mehr Chancen sich zu währen und nur wenige würden sie überhaupt angreifen.
Doch als sie die Tür öffnete, fiel sofort alle Anspannung von ihr ab. Vor ihr stand Lukas, eine Tüte in der Hand, aus der es verführerisch duftete, und ein unwiderstehliches, schiefes Grinsen im Gesicht. Er war einfach unwiderstehlich, aber Tefiti wusste, dass er nicht ihr Gefährte und noch dazu ein Mensch war. Sie traute sich nicht es ihm zu sagen, aus Angst seine Freundschaft zu verlieren. Das würde sie sich nie verzeihen.
„Hey. Was machst du denn hier?“ „Ich dachte, ich besuche euch mal und überrasche euch mit Frühstück.“ „Komm rein.“ Tefiti tritt zur Seite und lässt ihren eigentlichen Chef eintreten. Der streifte seine Schuhe ab und ging dann in die Küche, aus der Cian gerade heraus gespitzt hatte. Das gefiel Tefiti zwar nicht, aber sie schloss einfach die Haustür und ging dann ebenfalls in die Küche.
Cian legte bereits einen Teller und Besteck für Lukas raus, der die Tüte mitten auf den Tisch stellte. Der Jüngste der Runde warf sich beinahe auf seinen Stuhl und strahlte die Tüte an, das Gespräch über sein Date schien er schon weit zur Seite geschoben zu haben. Einen Moment beobachtete Tefiti das belustigt, dann setzte sie sich zu den beiden Männern, die einen Platz in ihrem Herzen hatten und immer haben werden.
„Fang an Cian. Du scheinst es ja vor Hunger kaum noch auszuhalten.“ Stichelte Lukas, doch Cian ging nicht darauf ein. Er schnappte sich einfach die Tüte, öffnete sie und zog sich eins der süßem Stückchen heraus. Damit hatte Tefiti allerdings schon gerechnet, denn sie liebten beide Süßes,, besonders zum Frühstück.
So wie die Tüte roch wusste Lukas das aber auch, denn er schien ihnen erde davon eine Menge mitgebracht zu haben. Sie griff nun selbst nach der Tüte, nahm sich ein Stück und gab sie dann an Lukas weiter. Dabei fiel ihr etwas auf.
„Oh. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“ Sie selbst hatte eine große Kanne Tee mitten auf den Tisch gestellt, doch Lukas hatte keine Tasse. Soweit sie wusste, trank er auch gerne Kaffee, was auch kein Problem wäre, sie müsste ihn nur machen. „Ich glaube ich würde gerne mal deinen Tee probieren.“
Tefiti holte ihm eben eine Tasse und schenkte ihm ein. Lukas nahm einen Schluck zu und sah die junge Frau dann überrascht an. „Der ist gut. Wo kauft du den?“ Tefiti hob den Kopf und lächelte ihn an. Aber Cian kam ihr mit der Antwort zuvor.
„Wir kaufen ihn gar nicht, wir machen ihn selbst.“ Das schien Lukas zu überraschen, denn er sah Tefiti an, als würde er das nicht glauben. „Er hat Recht. Wir gehen morgen auch wieder Kräuter sammeln, für zwei Tage. Wir fahren in den Wald und zelten dort.“ „Ach deshalb habt ihr für die nächste zwei Tage frei genommen.“ Tefiti nickte, nahm ihre eigene Tasse und führte sie an ihre Lippen.
„Ich würde ja jetzt gerne fragen, ob ich mitkommen könnte, aber das wäre zu kurzfristig.“ „Ich hätte dich auch nicht mitgenommen. Diese Ausflüge sind nur für Cian und mich, aber wir können gerne mal zusammen zelten oder wandern gehen.“ Cian nickte zustimmend. Er wusste, Tefiti würde den Menschen nicht mit auf ihre Wolfs Ausflüge nehmen. Da müsste sie ihn vorher einweihen und das würde sie vermutlich nie tun.
„Ich will mich auch gar nicht in eure Ausflüge reindrängen, aber ein gemeinsamer Ausflüge wäre doch schön. Wir könnten auch Nexo fragen, so als Besetzung ein Ausflug.“ Cian verschluckte sich vor Lachen an seinem Tee und auch Tefiti stellte ihre Tasse weg, um sie nicht zu verschütten.
„Ich glaube nicht, dass Nexo so ein Naturtyp ist. Der wäre vermutlich nicht so begeistert von der ganzen Aktion.“ Schmunzelte sie. Das steckte auch Lukas an. Er liebte Tefiti Lachen, die einfach immer wunderschön aussah in seinen Augen, aber besonders schön, wenn sie lachte.
„Auch wahr. Aber fragen können wir ihn trotzdem.“ Lukas konnte sich den doch sehr auf sein Aussehen fixierten Stadtjungen auch nur schwer in der Natur vorstellen, aber vielleicht wollte er etwas neues kennen lernen. Aber er konnte sich kaum vorstellen, dass Nexo viel Freude an dem Ausflug hätte.
„Natürlich können wir ihn fragen.“ Tefiti lehnte sich nach hinten, streckte sich und kreiste mit dem Kopf, ehe sie wieder ihre Tasse nahm. „Wo hin wollen wir denn dann? Eher Richtung Berge oder vielleicht ans Meer?“ „Wie wäre es mit den See auf der Hochebene? Da ist es schön und da waren wir schon ewig nicht mehr.“ War Cian in.
„Er hat Recht. Da ist es wirklich schön.“ „Ich könnte es mir sehr gut vorstellen. Wir müssten uns dann nur für ein Datum entscheiden. Und eben Nexo fragen.“ Stimmte auch die Dame zu und damit war das Ziel für die kleine Reise festgelegt. Zufrieden nahm sich Tefiti noch eines der süßen Stückchen, von dem Cian schon sein drittes verdrückte.
„Und sonst so? Cian war ja die letzten Tage mit deinen Gedanken ganz woanders. Hat sich das jetzt ergeben?“ Tefiti nickte, während der Junge rot anlief. „Er hatte gestern ein Date, das wohl ganz gut verlaufen ist. Aber er wird nach dem Ausflug sicher wieder konzentrierte dein. Nicht wahr, Kleiner?“
Cian nickte, zog es aber vor sich hinter seiner Tasse zu verstecken und nicht zu antworten. Lukas lachte, harkte aber nicht weiter nach und griff selbst auch Noch einmal in die Tüte, die noch immer mitten auf dem Tisch stand.
DU LIEST GERADE
Wolfsaugen
WerewolfCian lebt bei der Beta Tefiti, die ihn als Kind aus ihrem Rudel mitnahm. Nun leben sie in einer Stadt, rudellos, aber von allen Rudel der Umgebung geduldet, da sie nie Probleme machen. Als allerdings der Alpha eines fremden Rudels in der Stadt aufta...