Kapitel 5

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"Wer bist du?", ich bin selbst schockiert, wo mein Mut plötzlich herkommt. Die Gestalt kommt näher. "Ich hab dich was gefragt!", ich hoffe, dass ich die Person mit meinem Geschreie vergraule, doch weit gefehlt. "Mein Name ist Paul Smith.", er antwortet so gelassen, als würden wir uns gerade in einem Café kennen lernen. Ich will etwas erwidern, doch er tritt ins Licht und mir stockt der Atem. Paul sieht atemberaubend aus. Er hat kurze, blonde Haare, braune Augen, Sommersprossen zum verlieben und einen Körper, bei dem einem der Sabber aus dem Mund läuft. "Und mit wem habe ich es zu tun?", fragt Paul und sieht mich verschmitzt lächelnd an. Er steht inzwischen im Türrahmen und wird von dem Licht der Verandalampe eingerahmt. "Skayla", bringe ich gerade so hervor, denn seine Augen haben mich in ihren Bann gezogen. Auf einmal wechselt sein Gesicht die Farbe von sonnengebräunt zu leichenblass. "Was ist dir denn passiert? Soll ich dir helfen, du schwankst ja?!", er kommt zu mir rüber gerannt und fängt mich in letzter Sekunde auf. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich Schmerzen im Bein habe. Jetzt sehe ich an mir herab und... zu spät. "Skayla? Bist du jetzt wieder einigermaßen ok?", ich liege auf dem Sofa im Wohnzimmer und Paul kniet vor meinem Gesicht und schaut mich besorgt an. "Ja. Es geht schon.", ich versuche mich aufzusetzen, doch sofort wird mir wieder schwindelig und ich lasse mich zurück auf meinen Platz fallen. "Was trinkst du am liebsten?", fragt er aus dem nichts heraus und ich muss ihn erst eine Weile mustern, ehe ich verstehe, dass er das ernst meint. "Wodka.", bringe ich hervor und muss über dieses eine Wort fast lachen. "Vielleicht später, aber jetzt meinte ich etwas nicht alkoholisches.", erwidert Paul lächelnd. "Nagut, dann eben Kakao.", brumme ich vor mich hin während er aufsteht und kopfschüttelnd in die Küche geht. Er ist also beschäftigt... Schnell raffe ich mich auf und gehe, so leise wie möglich, zur Treppe am anderen Ende des Zimmers. Die könnte schon etwas schwieriger werden, doch ich lasse mich nicht aufhalten und bin letzten endlich stolz auf mich. Mein Zimmer liegt gleich rechts neben der Treppe und die Tür steht immer noch offen, so wie ich sie das letzte Mal hinterlassen habe. Geräuschlos lässt sie sich öffnen und jetzt ist es soweit. Ich bin in meinem zuhause angekommen. Mein Zimmer ist eigentlich relativ schlicht gehalten. Es ist quadratisch und die Tür ist in der Mitte einer Wand. Wenn man herein kommt, steht links mein flauschiger, lilaner Sessel und meine drei großen Bücherregale. Davor liegt ein flacher, weißer Teppich und darüber hängte meine liebste weiße Leselampe. An der Wand rechts daneben steht mein Glasschreibtisch mit einem Glasstuhl und meinem Laptop. Ich liebe diesen futuristischen Stil. An der Wand hinter meinem Schreibtisch hängen unzählige Bilder von meiner Familie, meinen Haustieren, Luzy und mir. Ich hatte nie wirklich viele Freunde, aber Luzy habe ich schon fast immer. Als nächstes wäre da mein Bett, es steht genau gegenüber von meiner Tür und wird von zwei Fenstern flankiert, welches nicht besonders spektakulär ist. Es ist ebenfalls weiß, ein Doppelbett und ich habe es mit vielen weißen und lilanen Zierkissen dekoriert. Rechts von meinem Bett steht mein kleiner Schminktisch und darauf findet man jegliche Kosmetikprodukte, die man sich nur vorstellen kann. Und dann wäre da noch mein gigantischer Kleiderschrank rechts neben der Tür. Drei Schranktüren in weiß und eine als Spiegel. Wie gesagt, nicht besonders spektakulär, doch ich fühle mich in dem weiß gestrichenen Zimmer sehr wohl. Mir fällt wieder ein, warum ich hier bin. Schnell gehe ich zu dem Kleiderschrank und hole eine Jogginghose, ein Sweatshirt und bequeme Socken heraus, um mich umzuziehen (siehe Bild oben). Eigentlich sollte ich wieder runter gehen, doch ich bin viel zu müde dafür, deswegen rolle ich mich einfach in meine Decke ein und bin sofort eingeschlafen.

Die Sonne kitzelt meine Nase und ich muss niesen. Na toll, jetzt bin ich wach. Ich strecke mich und öffne grummelnd die Augen. Es hat ja doch keinen Sinn, irgendwann muss ich eh aufstehen. Langsam schwinge ich mich aus dem Bett und bin selbst über mein Knie überrascht. Jemand hat einen dicken Verband darum gewickelt, der auch gleichzeitig mein Knie stützt. Erfreut darüber stehe ich auf und mache mich auf den Weg nach unten. Schon von weitem rieche ich den himmlischen Geruch von frischen Pfannkuchen. Ich eile hinunter in die Küche und da steht Paul doch tatsächlich in Moms alter Herzchenschürze. "Bist du auch mal wach?", fragt er, als er mich bemerkt, schmunzelnd. "Wann gibt es Frühstück?", übergehe ich seine Frage. "Gleich.", meint Paul nur mit einem verdächtigen Grinsen im Gesicht...
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Wie findet ihr die Geschichte bisher, ich weiß es ist noch nicht wirklich etwas passiert, aber es würde mich trotzdem brennend interessieren? ☺️🔥

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