Kapitel 7

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Schnell schlage ich mich durch das Gebüsch und wieder bin ich auf der Lichtung. Immer wieder komme ich hier an. In der Mitte, an der Eiche, steht eine Person und ich beginne zu hoffen, dass ich wieder herausfinde. "Hey, sie da! Können sie mir sagen, wie ich hier rauskomme?", frage ich keuchend, weil ich nun schon das gefühlt tausendste Mal hier bin. "Klar helfe ich dir, Süße.", antwortet die Person und dreht sich zu mir um. "Aber nur gegen einen kleinen Gefallen.", die Person grinst und ich erkenne plötzlich wer mir da gegenüber steht. "Aaaaaaaaah. Nein fass mich nicht an!", völlig verschwitzt schrecke ich hoch, doch da steht nicht Dave am Rand meines Bettes. "Schon wieder ein Albtraum?", fragt Paul mich besorgt. "Und immer dasselbe.", ergänze ich nur und lasse mich dann in die, mir sehr willkommene, Umarmung sinken. Paul sieht jede Nacht nach mir, weil ich seit drei Wochen jede Nacht deswegen aufwache...

Ich schlage die Augen auf, weil ich meinen Namen höre. Es klopft an der Tür. "Herein.", rufe ich, während ich mich aufsetze und mir den Schlafsand aus den Augen reibe. Die Tür geht auf und Tom streckt den Kopf zur Tür hinein. "Hast du Hunger?", frage ich und überlege, ob Paul schon wach ist. "Paul schläft noch und ich will was mit dir machen.", murmelt mein kleiner Bruder schüchtern und kommt zu mir. "Wie wäre es, wenn wir zusammen runter gehen und Pfannkuchen machen?", frage ich und stehe auf. "Jaaa! Paul macht nie Pfannkuchen!", schmollt Tom und ich kann einfach nicht widerstehen und wuschle ihm durchs Haar. Mit mir im Schlepptau rennt Tom die Treppe hinunter und in die Küche. "Was brauchen wir alles?", fragt er mich außer sich vor Aufregung. "Ich rühre alles zusammen und du darfst mir dann beim Braten helfen?", schlage ich lachend vor. "Ich will aber helfen!", protestiert Tom. "Nagut, Kleiner, dann hol schon mal das Mehl.", ergebe ich mich lachend.
"Aaaaaaaaaaaaah! Nein lass das doch!", schreie ich gespielt ernst. "Was ist los?!", plötzlich kommt Paul völlig aufgebracht die Treppe runter gerannt, alle Haare stehen ihm vom Kopf ab. Und was muss der Arme da sehen... Tom und ich, wie wir lachend und von oben bis unten mit Mehl und Teig eingesaut in der Küche stehen und uns eine Schlacht liefern wie keine zweite. Da stehen wir nun, im Pyjama und mit Mehl überall, sodass wir aussehen wie Geister und müssen uns an der Arbeitsplatte festhalten, weil wir fast umkippen vor lachen über Pauls verdattertes Gesicht. "Ihr wisst aber schon, dass der Teig zum Braten gedacht ist?", merkt Paul an und stimmt in unser Lachen ein. "Ich gehe mich mal umziehen. Tom kommst du mit?", versuche ich mich wieder zu fangen. Ich gehe nach oben und Tom folgt mir. An meiner Zimmertür drehe ich mich um und da steht mein Bruder und sieht mich vorwurfsvoll an. "Wieso hast du aufgehört zu lachen, als Paul kam?", er hat mich eiskalt erwischt. "Ich weiß nicht, ob du das schon verstehen würdest...", versuche ich mich heraus zuwinden. "Dann eben später. Muss ich duschen oder gehen meine Haare?", Tom scheint auch das Thema wechseln zu wollen. "Spring einfach nachher noch unter die Dusche.", lächle ich ihn an und gebe ihm einen Kuss auf den Kopf, bevor ich in mein Zimmer gehe, um mich umzuziehen. Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und öffne ihn. Ein blaues Sommerkleid erscheint mir für das schöne Wetter am besten. Schnell binde ich noch meine Haare zu einem Pferdeschwanz, dann begebe ich mich wieder nach unten, wo Tom und Paul schon auf mich warten. "Skayla, Paul hat gesagt hier in der Nähe gibt es einen See, zu dem wir heute gehen können.", ruft Tom mir freudestrahlend zu. "Und wo ist dieser See?", frage ich an Paul gewandt. "Auf einer schönen Lichtung, sie wird dir gefallen.", erklärt dieser und lächelt mir zu. "Dann wollen wir mal keine Zeit verstreichen lassen und machen uns auf den Weg.", presse ich, gezwungen lächelnd, hervor, während in mir alles gefriert. Auf die Lichtung?! Ich dachte Paul hat mich gerettet? Aber dann würde er nicht wollen, dass ich zur Lichtung gehe. Es muss also jemand anderes gewesen sein, der mich in der Nacht vor dem Tod bewahrt hat. "Gute Idee. Wir ziehen alle unsere Badesachen an und nehmen die Pfannkuchen als Mittagessen mit.", schlägt Paul vor und reißt mich damit zurück in die Realität. "Ok!", ruft Tom aufgeregt und rennt nach oben, um sich umzuziehen. Ich folge ihm schnell, damit Paul keine unangenehmen Fragen stellen kann. Zurück in meinem Zimmer, schießt mir eine Frage durch den Kopf. Warum war Paul in der Nacht, als ich aus dem Krankenhaus floh, zu dem Haus gekommen, wenn er es doch anscheinend nicht war, der mich gerettet hatte? Jetzt wird mir erst klar, dass ich mit einer, mir völlig fremden Person, zusammenlebe. Es läuft mir eiskalt den Rücken runter. Ich muss herausfinden wer Paul wirklich ist!
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Guten Morgen!! 😄
Ich habe heute richtig Lust zu schreiben, vllt kommt später noch ein Kapitel on 🙈
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