Kapitel 24

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Ich fühle mich so frei.

Am liebsten würde ich für immer hier bleiben.

Diesem Wunsch wird leider der Garaus gemacht, als mich jemand unsanft wach rüttelt.

"Lass mich in Ruhe.", brumme ich und drehe mich zur Seite. Leider habe ich nicht darauf geachtet, wohin ich mich rolle und schon lande ich mit einem lauten Rumms auf dem kalten Boden.

"Du bist ein dummes, kleines Mädchen!", lacht eine mir nur allzu vertraute Stimme.

"Richard!", zische ich und drehe mich um.

"Richtig.", er sieht mich wie ein ekliges Wesen, dass er nur zu gern los werden würde. Ich erschaudere. Das ist nicht der Richard, den ich kennen gelernt habe. Das ist ein Monster.

"Also Monster würde ich jetzt nicht sagen. Immerhin bin ich ein Dämon wie du.", erschrocken sehe ich ihn an. Das kann doch nicht wahr sein!

"Oh doch. Das ist anscheinend auch die einzige Möglichkeit sich mit dir zu unterhalten.", er geht um den Tisch herum, auf dem ich eben noch gelegen hab, und kommt zu mir rüber.

"Halt dich ja fern von mir, du krankes perverses Arschloch!", kreische ich und ziehe mich über den Boden, weg von ihm.

"Willst du, dass ich Verstärkung hole?", fragt Richard und hebt eine Augenbraue.

"Du kannst es nicht einmal mit einem einfachen Mädchen aufnehmen!", spotte ich und stehe langsam auf. Erstaunlicherweise tut mein Knie und auch meine Schulter kaum noch weh.

"Doch mit einem einfachen Mädchen schon. Leider bist du die mächtigste Dämonin aller Zeiten. Du bist sogar stärker als Diana und weißt es nicht einmal!", blafft er.

"Wo sind Tom und Paul?", frage ich plötzlich und Richard sieht mich kurz entgeistert an bevor er seine Fassung wiedergewinnt.

"Dort wo du auch bald sein wirst und dort wo dein Vater ist und auf dich wartet.", hämisch grinst er mich an. Er weiß, dass sie meine einzige Schwachstelle sind.

"Nein! Nein! Das hast du nicht getan! Du hast sie nicht umgebracht!", ich versuche noch, es zu verhindern, doch es ist zu spät. Im Bruchteil von einer Sekunde wachsen mir schwarze Flügel und Hörner, sowie meine Sachen sich zu einem kurzen, schwarzen Kleid mit weißen Stickereien verwandeln.

"Wieso sollte ich nicht? Sie nützen mir nichts.", stößt er verächtlich aus, bevor er merkt, dass ich mich verwandelt habe.

Ich stoße einen gellenden Schrei aus und werfe einen Feuerball nach ihm. Er weicht nicht schnell genug aus und wird von ihm am Bein getroffen.

"Verdammte Scheiße, Skayla! Wir sind auf derselben Seite!", ruft er unter Schmerzen. Richard hat eine klaffende Wunde am Bein.

"Sind wir nicht! Du bist jegliche Humanität! Das ist widerwärtig. Du willst beide Völker vereinen und regieren!", spreche ich aus, was ich selbst bis jetzt nicht wusste.

"Du weißt es?", stößt Richard erstaunt aus.

"Du hast es Emma und Lara versprochen. Aber du wirst es nie wahr machen, da sie wahrscheinlich eh drauf gehen. Du willst die alleinige Herrschaft und brauchtest nur jemanden, der die Drecksarbeit übernimmt! Wo sind die zwei eigentlich? Wissen sie das schon? Ich glaube eher nicht....Ich werde es ihnen sagen!", ich renne an ihm vorbei und durch die Tür.

"Das wird nur nichts bringen! Sie sind bei Tom und Paul!", er reißt panisch die Augen auf. Zu spät. Ich grinse ihn an und renne raus.

Während ich durch die Gänge eile, verschwindet das Lächeln nicht von meinem Gesicht.

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