Kapitel 18

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Hallo, ich bins wieder! ;3
Wie versprochen ist hier das zweite Kapitel heute. Ich werde versuchen jeden Tag bis Freitag ein Kapitel um elf und eins neunzehn Uhr.
Viel Spaß beim lesen ❤️
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Wie ist das nur möglich?

Ich bin Skayla Black. Ich bin sechzehn Jahre alt und die Anführerin eines der fünf Dämonenvölker. Richard Sawyer ist meine persönliche Leibgarde. Tom ist mein kleiner Bruder und irgendwann Tronfolger. Mein bester Freund ist ein Monster und gehört damit zu meinen natürlichen Erzfeinden. Ich bin übernatürlich. Ich kann Dinge die Farbe ändern lassen. Ich bin verbunden mit der Natur. Ich kann in der Zeit reisen.

Das gehe ich in Gedanken immer wieder durch. Richi sitzt neben mir auf dem Bett und streicht mit seiner Hand sanft über meinen Rücken. Ich habe ihm nur von Ralf und der Treppe erzählt, doch die Sache wegen meinem Ralf verschweige ich gekonnt.

Nachdem ich wieder in der Wirklichkeit ankam, brachte der Hirsch mich wieder zurück zu dem Bach. Er fragte nicht einmal, was ich gesehen hatte. Ich rannte von dort aus einmal durch den ganzen Wald, dann verwandelte ich mich in meinen Dämon und flog hier her. Jetzt sitze ich schluchzend hier und glaube kaum mehr, was ich in den letzten 'drei Tagen' -eigentlich waren es, wie der Herr der Natur mir sagte, nur drei Stunden- erlebt habe.

Tom wird gerade abgeholt, er schaut den kleineren Dämonen beim fliegen zu und hofft, dass er sich auch bald verwandelt. "Skayla!", ertönt es aus dem Gang und mein Bruder kommt herein geflitzt. "Hey, Kleiner.", begrüße ich ihn und nehme ihn in den Arm. "Emma hat gefragt, ob wir nächsten Sonntag mit ihr und einer Freundin einen Vollmond-Spaziergang machen wollen? Bitte, bitte, bitte!", schlagartig fällt mir wieder ein, warum ich zu dem Bach gerannt bin. "OK. Aber nur, wenn wir Richard nicht ausschließen.", antworte ich und sehe flehend zu Richard. "Ehem....Klar, wieso nicht.", stimmt Emma zu, läuft jedoch knallrot an. Es ist so offensichtlich, dass sie auf Richi steht. Fragend sieht mich dieser an, doch ich schüttle den Kopf. Ich erkläre ihm später alles.

"Wieso willst du unbedingt, dass ich mitkomme?", hakt mein Kumpel nach, weil wir jetzt wieder allein sind. "Ich habe doch gesehen, wie sie dich ansieht und du kannst nicht verleugnen, dass du Emma hübsch findest.", erfinde ich schnell, obwohl es nicht komplett gelogen ist. Die beiden sind wirklich echt niedlich zusammen und würden ein gutes Paar abgeben. Sobald ich die Worte ausspreche, färbt sich sein Gesicht in einem dunklen rot und Richard schaut verlegen weg.

"Das stimmt überhaupt nicht!", ruft mir Richard zu und eilt wieder an meine Seite. "Ja ne is klar!", gebe ich lachend zurück und gehe weiter auf mein Ziel zu. "Wo gehen wir überhaupt hin?", fragt er schmollend. "Wirst du schon sehen! Komm, es ist nicht mehr weit.", damit beende ich diese Unterhaltung und wir gehen schweigend nebeneinander her.

Vor einer großen Flügeltür aus massivem Eichenholz bleibe ich stehen. "So...Wir sind da.", wende ich mich zu meinem Begleiter. Dieser starrt jedoch nur die Türen an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. "Ähm...Skay, wo sind wir?", fragt Richard entsetzt und sieht zwischen den Türen, dem restlichen Gang und mir hin und her. "Vor eurer Bibliothek. Wieso tust du so, als würdest du nicht wissen, dass es das hier alles gibt?", gebe ich beiläufig zurück und wende mich dem Schloss an dem Eichenholz zu. "Skay, diese Bibliothek mit all den Gängen und Zimmern hier wurden damals beim vierten großen Krieg zwischen Monstern und Dämonen zerstört. Es dürfte ihn also gar nicht geben..", er wendet sich ab und geht langsam im Gang auf und ab.

"Ich habs!", rufe ich nach einiger Zeit scharfen Nachdenkens. "Diana hat mir hiervon erzählt und mir im Traum und auf Wänden Bilder gezeigt. Und kurz darauf habe ich sie hier gefunden. Sie sagte dazu irgendwas von 'Das ist deine einzige Chance dein Leben zu sichern.' Seitdem habe ich nichts mehr von Diana gehört oder sie gesehen.", kläre ich meinen fragenden Begleiter auf. "Diana war die Herrscherin, die während des Kriegs regierte. Nur dank ihr, konnten wir siegen. Zudem ist sie, offenbar vor dir, die Einzige, die mit den Toten reden kann.", erzählt er aus dem Nähkästchen der vorherigen Herrscher. "OK. Das heißt, Diana muss Recht haben und dies ist meine letzte Chance, dann weiß ich, wonach ich hier suchen muss.", mit diesen Worten drücke ich meine linke Hand in das Holz und spüre ein vertrautes Gefühl. Dieses Holz ist nicht tot. Es lebt auf seine eigene, magische Weise weiter. Mit meiner Berührung fühle ich es und die Eiche spürt mich. "Komm her.", hauche ich und Richard legt seine rechte Hand neben meine. Erschrocken zieht er Luft ein, doch ich hindere ihn daran zurückzuweichen. Um unsere Hände wird ein Band gesponnen, das sich erst löst, wenn wir die Türen von außen wider sicher verschlossen haben. Die Flügeltüren schwingen auf und geben den Blick auf eine atemberaubend gigantische Sammlung Bücher, wie es keine zweite gibt. Da sich mir dieser Anblick schon mehrere Male bot, trete ich ein und mache mich sofort auf die Suche. Im Gegensatz zu mir steht mein Freund immer noch in der Tür und staunt über die Ausmaße, als würde es hier mehr Bücher als Geld auf der Welt geben. "Komm schon, Richi! Hilf mir mal ein bisschen. Wir suchen ein Buch über uralte Prophezeiungen.", damit verschwinde ich wieder zwischen den Regalen und beachte ihn nicht weiter. Als ich höre, wie die Türen zuschlagen, weiß ich, dass Richi sich an die Arbeit gemacht hat.

Fünf Stunden später sitzen wir zusammen in der Mitte der Bibliothek und durchforsten die gefühlt achthundert Bücher über die alte Geschichte der Dämonen und Monster, die wir gefunden haben.

"Ich glaube Tom ist jetzt wach. Ich geh und hole ihn her.", melde ich mich nach einiger Zeit zu Wort und erhebe mich. "Gute Idee. Ich hole in der Zeit Frühstück für uns drei.", erwidert Richard und steht ebenfalls auf.

"Tom? Tom! Was machst du hier?!", schreie ich entsetzt auf, als ich meinen kleinen Bruder finde. Er steht auf dem Geländer der höchsten Treppe und sieht aus, als würde er gleich springen. "Emma sagt, dass meine Verwandlung dadurch schneller einsetzt.", lächelt er mich an. "Das kannst du vergessen! Du verwandelst dich, wenn die Zeit dafür gekommen ist und nicht wenn du dich deswegen in den Tod stürzt.", rufe ich nach oben, lasse mir Flügel und die damit verbundenen Hörner wachsen und fliege hoch zu meinem Bruder. "Komm mit wir haben was vor.", erkläre ich und nehme Tom hoch. In Höchstgeschwindigkeit fliegen wir durch die Gänge und Flure. "Tom, wenn wir in die Bibliothek kommen, suchen wir einfach nur ein paar Prophezeiungen. Jedenfalls denkt Richard das. In Wahrheit suchen wir eine böse Vollmond-Verschwörung, von der darf er aber nichts erfahren. Niemals! Wenn du was findest, zeigst du es bitte nur mir, ok?", kläre ich Tom kurz auf und hoffe, er versteht es. "Ok, versprochen.", er drückt meine Hand, als Zeichen seiner Ehrlichkeit und ich atme erleichtert auf.

"Muss ich meine Hand auch auf das Holz legen?", fragt mich mein kleines Brüderchen schüchtern. Ich nicke und er kommt neben mich. Jedoch legen wir die Hände noch nicht auf das Holz, weil wir auf Richi warten, dieser kommt nur ein paar Sekunden später. "Morgen Tom.", begrüßt er den Neuankömmling. "Morgen!", erwidert Angesprochener strahlend. Wir legen alle drei die Hände auf das Holz und die Eiche begrüßt uns. "Skayla, kann das Holz auch mit dir reden?", fragt mein Bruder plötzlich, seine Hand ruht weiter auf der Tür. "Mit mir jedenfalls nicht. Was sagt sie denn?", das macht mich neugierig. "Sag ich später.", antwortet er geheimnisvoll. Die Türen schwingen auf und wir treten ein.

Zwei Stunden später sitzen wir noch immer über den Büchern voller Geschichten, Erzählungen, Sagen, Legenden und Prophezeiungen. Ich blättere gerade das Buch 'Dämonen und Monster-Beschwörungen' durch, als mir der Atem stockt. Vor mir habe ich ein Bild von einem riesigen Monster mit tiefschwarzen Augen. Sie spiegeln seine Seele, wie in der Beschreibung steht. Er besitzt Hörner, wie fast jede übernatürliche Kreatur, hat rote Haut, Muskel überfüllte Arme und Beine und ist zwölf Meter groß. Zudem steht dort seine Beschwörung. Man muss in einer klaren Vollmondnacht die Tochter des/ der letzten Herscher/in opfern. Jedoch muss sie freiwillig ihr Leben lassen. Ihr Blut muss in einen See fließen und dann muss noch irgendein komplizierter Spruch aufgesagt und vier Mal wiederholt werden. Daneben liegt ein Dämonischer Kalender bei dem alle Vollmondnächte eingekreist und dann durchgestrichen wurden. Der Kalender endet mit dem nächsten Vollmond. Ich blättere eine Seite weiter und mir bleibt der Mund offen stehen. "Ich habe gefunden, wonach ich suchte. Lasst uns gehen.", ich lasse das Buch in meiner Tasche verschwinden und sammle die restlichen auf, um sie wieder zurückzustellen. Völlig perplex erheben sich auch die beiden Jungs und helfen mir.

Es ist inzwischen Nacht geworden und ich sitze mit Tom an dem Bach, an dem ich Ralf traf. "'Wer dieses Monster ruft, hat die Kontrolle über beide Seiten. Der Teufel gehorcht dem, der ihn aus seinem Gefängnis befreit, nur solange, bis er genug Kraft hat, um allein zu handeln. Er ist seit jeher der Auslöser aller Kriege zwischen Dämonen und Monstern, da er weder noch ist und für beide Seiten kämpfen könnte. Man kann ihn nur mit dem Tod eines Anführers von einer der beiden Parteien verbannen.' Das ist es, was Emma und ihre Freundin vorhaben...."

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