Schicksal

Kapitel 22

"Der Flug nach Vegas geht in vierzehn Minuten.", meint Paul, als er vom Info-Stand wiederkommt.

"Gut, dann kann ich mir noch was zu essen holen. Ich habe einen Bärenhunger.", erwidere ich mit einer ausholenden Geste, die Paul zum schmunzeln bringt.

"Soll ich dir auch was holen?", füge ich noch hinzu und laufe rot an, weil ich so verfressen wirke.

"Pommes Rot-Weiß", antwortet er und zwinkert mir zu. Er weiß ganz genau, dass ich ihm davon mehr als die Hälfte klauen werde.

Ich nehme mein Portemonaie und stelle mich im Mcdonalds an.

"Ihre Bestellung bitte.", begrüßt mich eine Verkäuferin in meinem Alter.

"Ähm...Eine große Tüte Pommes mit Ketchup und Mayo, ein BigMac und einen McChicken Classic, bitte", gebe ich meine Bestellung weiter. Wieso bin ich nur immer so nervös bei so was?!

"Was darfs zu trinken sein?", fragt das Mädchen genervt.

"Zwei Cola...Sag mal..das hier ist nicht so dein Traumberuf oder?", frage ich und setze ein Lächeln auf.

"Wie kommst du bloß darauf?", erwidert das Mädchen ebenfalls sarkastisch.

"Na du stehst hier so rum und strahlst die Kunden so fröhlich an.", daraufhin lachen wir beide.

"Dein Essen kommt sofort. Ich heiße übrigens Mia.", zwinkert sie mir zu und gibt die Bestellung an die Küche weiter.

"Skayla. Läuft das bei euch hier immer so?", rede ich weiter.

"Naja, hier sind fast nur Jugendliche und Studenten eingestellt und es ist eigentlich jedem egal, wie dieser Laden läuft. Also bedienen wir nur die Leute, die wir sympathisch finden.", wieder zwinkert Mia mir zu und lehnt sich über die Theke.

"Da hab ich ja Glück gehabt, bei dir zu landen.", diesmal muss ich ehrlich lächeln.

"Wo fliegst du denn hin?", fragt meine neue Freundin neugierig.

"Vegas."

"Was? Das lassen deine Eltern dich machen?!", Mia reißt staunend die Augen auf.

"Mein Dad ist Tod und meine Mutter versteht den Hintergrund...", murmle ich kleinlaut.

"Oh, das tut mir Leid.", Mia kommt so unerwartet zu mir, dass ich erst gar nicht auf die Umarmung reagiere.

"Du konntest es nicht wissen.", sage ich und drücke sie an mich.

"Mia! Deine Bestellung!", ruft ein älterer Mann aus der Küche.

"Komme!", sie löst sich aus der Umarmung und eilt so schnell in die Küche, dass ihre langen blonden Haare hinter ihr her fliegen.

"Hier. Guten Appetit.", sie schiebt mir das Tablett über den Tresen.

"Eine Option..", ich gebe ihr ein Stück Papier, auf dem meine Telefonnummer steht und gehe.

"Wieso hat das denn so lange gedauert?! Wir haben nur noch fünf Minuten!", hastig packen wir unser Essen ein, nehmen unser Taschen und Koffer und eilen zu unserem Flugzeug.

"Puh..Gerade so geschafft.", außer Atem lassen wir uns auf unsere Sitzplätze fallen, während die Motoren des Fliegers warm laufen.

"In drei Stunden landen wir in Vegas und dann finden wir deinen Bruder.", entspannt lehnt Paul sich zurück und schließt die Augen. Ich überlege etwas hinzuzufügen, lasse es dann aber doch und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter. Sein Körper entspannt sich und er legt einen Arm um mich, sodass ich mich noch enger an ihn schmiegen kann.