Rede mit mir

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"Ich werde Sie jetzt für einen Moment alleine lassen", durchbricht der Polizist die Atmosphäre.

Unsere Atmosphäre.
Die Atmosphäre, die sich in nur wenigen Sekunden um uns herum komplett aufgebaut hat.
Wie in Trance nicke ich dem Polizisten zu, welcher uns mit erhobener Haltung verlässt, jedoch hängt mein Blick dabei noch immer an Jeff.
Schon als ich ihn die ersten Augenblicke lang angesehen habe, ist mir nicht entgangen, dass er überhaupt nicht gut aussieht. Überall in seinem Gesicht kann man deutliche Spuren von harten Schlägen erkennen.
Was Jeff wohl alles schon durchmachen musste.....
Doch nun kommt mir eine ganz andere Frage auf.
Wie genau sollte ich unser Gespräch beginnen?
Immerhin sind wir im extremen Streit auseinandergegangen.
Wie sollte ich nach diesem Ereignis mit ihm sprechen?

"Wieso bist du hier?", dringt seine raue Stimme schlussendlich als Erstes zu mir hindurch.

Okay, tief durchatmen, Alicia.
Irgendwie kriege ich das alles schon hin.
Irgendwie.
Obwohl, je mehr ich mir über seine Frage Gedanken mache, desto mehr Fragen stelle ich mir nun selbst.
Eine gute Frage, denn weshalb wollte ich ihn eigentlich sehen?
Ich schlucke einmal und finde letztendlich meine Sprache wieder.

"Ich.........konnte diese Nachricht einfach nicht wahr haben, dass sie dich so plötzlich gefasst haben. Also damit m-meine ich, dass du schon jahrelang gesucht und verfolgt und gerade jetzt erwischt wirst..."

Jedoch gibt Jeff zu meiner Erklärung kein einziges Kommentar ab.
Noch nicht einmal irgendein körperliches Zeichen, was mir sagen könnte, was genau er fühlt und wie er über die Situation denkt.
Nein, er schweigt einfach nur und betrachtet mich ausgiebig.
Deswegen stelle ich sogleich meine nächste Frage, welche mir durchgehend durch den Kopf schwirrt.

"Und...du bleibst hier jetzt für immer.....?"

Wieder gibt er keinen Mucks von sich und zeigt keinerlei Mimik oder gar Gestik, weswegen ich mich nun weiter nach vorne, ziemlich nahe der Gitter, hin bewege.
Vorsichtig rede ich auf ihn ein.

"Jeff, bitte rede mit mir, warum...?"

"Nein"

"Nein?", wiederhole ich seine knappe Antwort.

"Ich werde nicht langfristig in diesem Gefängnis bleiben, ich bin nur vorübergehend hier"

"Aber....wo kommst du denn dann hin?"

"Ich komme nirgendwo hin, Alicia. In ein paar Tagen werde ich der Todesstrafe unterzogen"

Für eine Sekunde steht mein Herz still und es fühlt sich an, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.
Mein Schock ist einfach zu groß.
Er-Er wird sterben?
Das kann doch nicht sein?
So etwas ist doch nicht möglich?!
Mein Körper bewegt sich kein Stück und mit jedem Atemzug ziehen sich meine Lungen unglaublich schmerzhaft und gleichzeitig auch ruckartig zusammen.
Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kann ich erst wieder wenige Worte formulieren.

"....Was? Aber...", meine Stimme ist schlagartig ziemlich brüchig geworden, sodass mein Hals dabei leicht brennt.

"Die werden mir einen Stromschlag verpassen und dann....bin ich weg"

Das darf doch nicht wahr sein!
Solch eine Möglichkeit existiert doch gar nicht!
Zu viele Gefühle vermischen sich momentan in mir miteinander, sodass ich kein konkretes Gefühl aufzählen kann.

Heartbeat (Jeff the Killer Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt