Ein 'normaler' Tag

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Alicia's p.o.v.
"Wie lange dauert es ungefähr? ...In Ordnung, danke", murmele ich ins Telefon und lege anschließend auf.

Inzwischen tritt der Mittag schon ein und deshalb habe ich mir Nudeln bestellt.
Das kann man eigentlich schon als eine Überwindung bezeichnen, da ich momentan nicht gerne mit anderen Menschen in Kontakt kommen möchte, verständlicherweise.

Ich stülpe mir Schuhe und eine leichte Jacke über und krame etwas Geld aus meinem altmodischen, braunen Portemonnaie.
Der Weg nach unten bis zur Straße dauert nicht lange an und schon stehe ich in der frischen Luft und warte auf den Boten, der mir mein Mittagessen überbringt.
Jedoch bin ich mit den Gedanken schon wieder ganz woanders.
Was sollte ich eigentlich tun, wenn jetzt ER plötzlich um die Ecke kommt?
Mmm,.....ich schätze die klügste Methode wäre, einfach wegzulaufen.
Am Besten in das Hotel, da hinein würde er mir sicherlich nicht folgen.
Dann muss ich aber ganz schnell in mein Zimmer gelangen und alle Fenster schließen und die Türen verriegeln, .....wenn er sich, bis ich hoch gelaufen bin, nicht schon in meinem Zimmer befindet.

Mein Magen knurrt ungeduldig und unheimlich laut, sodass es fast schon schmerzt.
Ich seufze.
So weit sollte ich gar nicht denken, dass es zu solch einem Ereignis führen könnte...
Von weitem kommt ein Auto angefahren, meine Rettung.
Es hält ziemlich in meiner Nähe und ein junger Mann lässt die Scheibe runter.

"Entschuldigen Sie, aber haben Sie etwas bestellt?"

"Äh, ja"

Er nickt und steigt aus, öffnet den Kofferraum und holt aus der großen Box mein Essen. Ich gebe ihm schweigend das Geld und nehme mein Essen entgegen.
Keine paar Sekunden vergehen, da fährt er weiter und ich schleiche wieder nach oben.
Kurz darauf fange ich an das leckere Gericht zu verzehren und schalte zeitgleich den Fernseher an.
Zufällig laufen auch gerade die Nachrichten, die von nun an meinem Alltag angehören sollen, damit ich mitbekomme, was sich so alles auf der Welt abspielt. Gespannt höre ich der Reporterin zu, welche sich momentan an einem Tatort befindet.

"Guten Mittag, es ist 13:01 Uhr und nun kommen die aktuellsten Nachrichten. Heute morgen wurde in einer kleinen Wohnung die 16 jährige Katharine Perlans tot aufgefunden. Ob es sich dabei um einen Mord oder einen Unfall handelt, ist noch nicht bekannt. Weiteres......h-hey, Sie dürfen nicht einfach so....!"

Auf einmal tritt ein junger Mann ins Bild und drängt die Reporterin grob und ohne Rücksicht zur Seite, sodass nun er sich im Bild der Kamera befindet.
Ich schätze ihn ungefähr auf 20 Jahre. Außerdem scheint er bei der Polizei zu arbeiten.
Hasserfüllt blickt der Fremde in die Kamera, sodass ich eine leichte Gänsehaut bekomme und augenblicklich aufhöre zu kauen.

"Wenn sich dieser Vorfall tatsächlich als Mord rausstellen sollte, dann kann sich dieser verdorbene Scheißkerl auf etwas gefasst machen!"

Er wird zum Ende hin immer lauter, bis er schreit und schließlich wieder zur Seite gezogen wird.
Das alleine reicht mir schon an Nachrichten und ich schalte deshalb schnurstracks den Fernseher wieder aus.
Auch ist mein Appetit vergangen, als mir eine Vermutung kommt.
Was wäre,........wenn es wirklich ein Mord ist und der Mörder.........Jeff ist?
Schlagartig fangen an meine Hände zu schwitzen und ich beginne mich unwohl zu fühlen.
Egal,...es kann mir egal sein, d-das geht mich so oder so nichts mehr an und ich möchte damit auch nichts mehr zu tun haben.
Um mich abzulenken zwinge ich mich weiter zu essen, bis ich schlussendlich mit leichten Bauchschmerzen hinlege und langsam eindöse.

Als ich meine Augen öffne, ist es bereits später Nachmittag.
Was soll ich jetzt bloß machen?
Schlaf habe ich jetzt schon genug gehabt.
Letzten Endes und nach langem Nachdenken kommt mir die Idee, ins Kino zu gehen, einfach um eine Ablenkung zu haben, bei der man schlecht wegschauen kann. Irgendein Actionfilm habe ich mir ausgesucht, so wirkt er zumindest auf mich.

Als ich aus dem Kino komme, ist es mittlerweile schon spät am Abend.
Der Actionfilm war übrigens nichts besonderes, das übliche, was man von solch einem Film eben erwartet.
Ich habe keine Lust, die Strecke mit dem Bus zu nehmen, auch wegen der Leute, die sich darin befinden könnten, deshalb laufe ich lieber zu Fuß, um auch gleichzeitig wieder einen klaren Kopf bekommen zu können.
Die Nacht ist ruhig, aber angenehm.
Heute fühle ich mich tatsächlich einmal geborgen in dem dunklen Nichts.
Ich biege in die Straße ein, in der sich das Hotel befindet, als ich abrupt stehen bleibe und schon sofort glaube, dass ich träume.
Möglicherweise will ich es mir auch einfach nur einreden, damit ich mich beruhige.
D-Da steht er nämlich.
Mitten auf der Straße, sieht mir völlig starr in die Augen und bewegt sich kein Stück.
Ich bin das genaue Gegenteil.
Ich schnappe aufgeregt nach Luft, eile sofort viele Schritte nach hinten und blinzele stark, doch nach mehreren Malen blinzeln verschwindet er.........als wäre er nie dort gewesen.
Moment,.......bilde ich mir so etwas nur ein?
Das kann nicht sein.
Oder doch?
Ich wusste es.
Ich werde wirklich langsam verrückt, ich meine, wenn ich jetzt schon halluziniere aufgrund eines Verfolgungswahnes...
Ich schaue mich um.
Alles ist wie leer gefegt.
Das alles hier wirkt gruselig auf mich.
Ich sollte besser in mein Zimmer gehen...
Dort angekommen werfe ich mich sofort ins Bett und ziehe mir die Decke über den Kopf, damit ich nichts mehr sehen kann.
Wenn ich nichts sehe, dann kann ich auch nicht halluzinieren.
Mit diesem Gedanken falle ich ins Land der Träume.

Heartbeat (Jeff the Killer Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt