Kapitel 20: Nur ein Unfall

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Ich blickte nochmal zurück.

Hoffentlich folgt mir dieser Idiot nicht! Das wär's jetzt. Dieses Arschloch! Da küsst er mich einfach, dieses Schwein!


Wütend stürzte ich in die Umkleide, schmiss meine Sachen von der Bank und wollte gerade mein Shirt ausziehen, als ich plötzlich bemerkte, dass hinten in der Ecke Gabriel stand.

Och nö!!! Kann es eigentlich noch schlimmer werden?

Ich stöhnte und zupfte mein Shirt wieder nach unten über mein Po.

Warum verstehn die beiden nicht, dass das die Mädchenumkleide ist?! "Mädchenumkleide" das sagt doch schon alles oder nicht?!...

Und was erwartet er jetzt?! Das ich ihn freudestrahlend begrüße?! Niemals!

Ich rollte genervt die Augen: "Du hast mir gerade noch gefehlt!"

Darauf grinste er: "Na kein Problem, jetzt bin ich ja da..."

Er lachte über seinen eigenen Witz und leider Gottes, musste ich auch lachen. Aber ich hatte schlechte Laune und er war dabei sie mir zu versauen, also versuchte ich der Stimmung wieder einen gewissen Ernst zu verleihen.

(Ich): "Du reißt genauso dumme Sprüche wie dein Bruder, weißt du das?!"

Er zog die Augenbraue hoch. Dann kratzte er sich am Nacken.

(Er): "Du weiß also Bescheid?"

(Ich): "Wie konntest du mir das verheimlichen?! Wir waren in einer Beziehung und du hast mir nicht gesagt, dass dein eigener Bruder dich erpresst hat! Beziehungsweise noch nicht einmal, dass du überhaupt einen Bruder hast!"

(Er): "Wir waren in einer Beziehung?"

Seine Stimme war sehr leise. Er krächzte den Satz so verzweifelt, dass ich schon fast Mitleid bekam.

Nein Charlet! Denk dran, er hat dich nur angelogen! Also fall' nicht auf seine Masche rein!

(Ich): "Gabriel wie stellst du dir das vor? Das ich dir jetzt alles verzeihe und wir von vorne anfangen?! Das wir so tun können, als wäre nichts gewesen?! Du weißt selber, dass das nicht geht!"

(Er): "Warum denn nicht?" er legte eine kurze Pause ein, dann fuhr er fort: "Charlet, ich liebe dich! Ich weiß, dass ich mich wie ein Arsch benommen habe, aber bitte gib mir noch eine Chance!"

Während er diesen Satz sprach, fiel er auf die Knie. Ich war so gerührt, dass ich nicht antworten konnte. Er sah einfach zu sexy aus.

(Er): "Charlet, bitte sag doch was!"

(Ich): "Willst du mir nicht endlich mal von deiner Vergangenheit erzählen? Ich meine ...die Wahrheit über dich?"

Er hob den Kopf und griff meine Hand. Dann setzte er sich auf die Bank und zog mich auf seinen Schoß. Nach einem lautem Seufzer fing er dann endlich an zu erzählen: "Also gut. Du musst wissen, dass ich nicht gerne darüber erzähle. Mein Herz zerbricht jedes Mal erneut, meine Wunden werden wieder aufgerissen und ich fühle mich hilflos. Hilflos wie damals." Er lehnte seinen Kopf an meine Schulter. Ich spührte seinen warmen Atem.

Mit Feuer spielt man nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt