"Und junges Fräulein haben sie sich nun endlich entschieden?"Ich guckte verwirrt über meine Schulter:
"Was wie bitte?!"
"Ob sie sich endlich entschieden haben, bei wem sie mitfahren. Wir können nicht ewig warten. Die beiden brauchen dringend Hilfe..." antwortete der Sanitäter, der ungeduldig von einem Bein auf's andere wippte.
"Äh ja stimmt. Also ic-"
Meine Stimme zitterte, bis sie schließlich entgültig versagte.
Ich schaute unschlüssig zu Gabriel und dann hinüber zu Ryan.
Plötzlich spürte ich einen Arm auf meiner Schulter.
"Ist es in Ordnung, wenn wir beide bei Gabriel mitfahren?" sagte nun Allice, die dazu gekommen war.
Der Notfallsanitäter zuckte mit den Schultern und winkte uns in den Krankenwagen.
Bevor sich die Tür schloss, warf ich nochmal ein Blick zu Damien.
Mir kamen die Tränen und ich drehte mich wieder zurück.
Ich hatte ihm das angetan. Dem Jungen, den ich einst liebte.
Zur Zeit weiß ich nicht, was genau und wie ich für ihn empfinde.
Früher hatte ich geglaubt, Ryan würde keinem Lebewesen auch nur irgendwie wehtun. Er war mein Held. Er war so perfekt für mich. Ich hatte immer leuchtende Augen, wenn ich von ihm erzählt habe, denn ich war stolz, dass so ein perfekter Mensch zu mir gehörte.
Aber jetzt?
Ich weiß es nicht.
Ryan hat sich verändert. Er ist nicht mehr der kleine Strahlemann, der zu allem und jedem nett ist, nein, er ist ein Psychopath, der jeden unterdrückt und nach Macht strebt. Aber vielleicht war er auch nie der nette Junge. Vielleicht war er immer schon der Psychopath und ich hatte es nicht bemerkt, weil ich bis über beide Ohren in ihn verliebt war...
Ja... Vielleicht war es so.
Plötzlich spürte ich eine Hand in meiner. Ich kannte diese Hand. Ich wischte mir schnell meine Tränen mit der anderen weg und guckte zu Gabriel.
Ich setzte ein falsches Lächeln auf, aber an seinem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er merkte, was in mir vorging.
Er hielt meine Hand fester.
Wieder spürte ich diese Wärme, die von seinem Körper ausging. Er ließ mein Herz schneller klopfen. Ich liebte ihn einfach.
In diesem Moment wurde mir klar, dass es nicht nur schlechte Seiten hatte, dass ich entführt worden bin, nein, ich habe nämlich hier den Mann kennengelernt, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Gabriel ist meine erste Wahl und er wird es auch immer bleiben. Ryan wird nichts daran ändern können, niemals.
Ich guckte Gabriel in die Augen. Sie waren genauso schön wie immer. Ganz vorsichtig legte ich meine andere Hand an seine Wange und streichelte sie. Ich beugte mich leicht über ihn und guckte von seinen Augen kurz runter zu seinen Lippen. Nur noch ein paar Millimeter trennten unsere Münder voneinander. Sein Duft umhüllte mich und ich fühlte mich plötzlich so geborgen.
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Mit Feuer spielt man nicht!
ParanormalDas normale Leben der 17-jährigen Charlet wird komplett auf den Kopf gestellt, als sie von fremden Männern entführt wird und erfährt, dass sie übernatürliche Kräfte hat. Einer von diesen Typen scheint wohl doch nicht so fremd zu sein. In einer neuen...