Kapitel 11: Der Kampf beginnt

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Als ich in den Schulflur taumelte vor Lachen, steckte ich Allice an. Aber mit dem großen Unterschied, dass bei mir bereits kein Ton mehr vorhanden war und ich wackelte nur noch wie wild mit meinen Armen und rang nach Luft.

"Ich hab ein Date!"

Allice guckte mich faszinierend an.

"Echt jetzt?"

"Ja."

"Was willst du anziehen?"

"Ich hab doch nur das eine Kleid..."

Sie lachte: "Stimmt..."

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Pünktlich um 17.30 Uhr ging ich zum Hintereingang des Internats. Ich spiegelte mich in der Tür und nutzte die Gelegenheit, um mir noch einmal durch die Haare zu streifen. Ich sah Gabriel im Anzug und Krawatte auf mich zu kommen. Ich drehte mich jedoch nicht zu ihm um, sondern beobachtete ihn weiter in der Tür. Er legte seine Arme um meine Taille und gab mir einen sanften Kuss auf den Hinterkopf. Ich ließ mich nach hinten fallen, ich wusste er würde mich halten.

"Wollen wir?" fragte er dann und nahm meine Hand, er verkreuzte unsere Finger. Ich fühlte mich so geborgen bei ihm. Auf dem Weg zum Auto, sprachen wir kein Wort miteinander. Es mag sich komisch anhören, aber wir genossen die Stille. Er öffnete mir die Tür, dabei legte er wieder seine eine Hand auf seinen Rücken und mit der anderen half er mir sicher ins Auto zu gelangen. Dann machte er die Autotür zu und stieg auf der anderen Seite ein. Ich guckte ihn an. Bevor er den Schlüssel umdrehte, um den Motor zu zünden, legte ich meine Hand auf seine. Er guckte mich fragend an. Dann nahm ich die andere und streichelte ihm über seine Wange. Er neigte seinen Kopf einwenig und kam näher. Mein Blut sammelte sich in meinen Lippen. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht und sein zartes Männerparfüm stieg mir in die Nase. Meine Hände vergruben sich in seinem Haar, ich durchzauste sie regelrecht, aber das störte ihn nicht. Ich fragte vorsichtig mit meiner Zunge an, er erwiderte. Ich genoss diesen Moment.

Als wir uns voneinander lösten, legte ich meine Hand auf sein Herz. Seines schlug genauso schnell wie meines. Seine warmen Hände legten sich auf meine.

Er schaute mir tief in die Augen.

(Ich): "Dein Herz schlägt genauso schnell wie meins."

(Er): "Hast du auch das Gefühl, tausend Schmetterlinge im Bauch zu haben?"

Ich nickte ganz eifrig.

(Er): "Charlet, mit dir an meiner Seite fühle ich mich so glücklich, wie lange nicht mehr. Du bedeutest mir echt viel und deswegen frage ich dich: Charlet, willst meine Freundin werden? Mein Mädchen?"

Ich bejahte und fiel ihm um den Hals.

Im Radio ertönte "Miracle" von Julian Parretta. Es war von nun an unser Lied. Meines und Seines. Ich war das Mädchen, das an seiner Seite laufen durfte. Ich gehörte jetzt zu ihm, dem attraktivesten Mann in der Geschichte der Menschheit. In diesem Moment gab es nur uns, keinen anderen.

Die peinliche Stille verlog und wir quatschten und lachten die ganze Fahrt über.

Das Restaurant lag am Rande der Stadt, nicht weit entfernt war ein Wald.

Mit Feuer spielt man nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt