Kapitel 17: Eine kalte Dusche

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Der neue Tag kam schneller als gedacht. Mehrmals hatte Allice mich versucht zu beruhigen, jedoch drehte ich mich immer wieder mit meinem Gesicht in mein Kissen, um nicht mit ihr reden zu müssen.

Die Nacht war kurz. Der prasselnde Regen weckte mich. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. Als ich wieder klar sehen konnte und meine Augen von den ganzen Schlafkörnchen befreit hatte, erblickte ich mein mit schwarzen Flecken übersähtes Kissen und die zerknüllten Taschentücher, die Teilweise auf den Boden gefallen waren.

Ich stand auf und stolperte zum Spiegel.

Ich musterte mich eine Weile, irgendwie hatte ich darauf gehofft, dass dieses Mädchen im Spiegel nicht ich war. Ich machte einpaar komische Sprünge, aber nein, das war wirklich ich im Spiegel.

Das heißt dann wohl, dass ich mich einer Kernsanierung unterziehen muss.

Ich holte noch einmal tief Luft und blickte zu Uhr: 4.30 Uhr morgens. Dann schnappte ich mir meinen Bademantel und meine Waschtasche und flüchtete unter die Dusche. Das heiße Wasser lief meinen Körper hinunter. Ein gutes Gefühl. Ich schloss meine Augen und verweilte einen Augenblick. Das Wohlbefinden hielt nicht lange an, denn das Wasser wurde allmählich kälter und kälter. Ich drehte wie bekloppt am Wasserhahn umher, aber das brachte nichts. Als es nicht mehr zum Aushalten war, sprang ich wie eine Geistesgestörte aus der Dusche. Erstaunlicherweise war ich noch nicht zum Eisblock geworden.

Ich versuchte meine Shampooflasche so zu werfen, dass die Dusche ausging. Aber ich hatte schon in meiner Welt im "Ziel- Werfen" eine 5-. Und wie man sich es denken kann, so talentiert wie ich war, traf ich das Ding natürlich nicht.

"Scheiße!"

Wie soll ich denn jetzt meine Shampooflasche daraus bekommen?!

Ich schloss meine Augen und lehnte mich an die Wand.
Konnte dieser Tag eigentlich noch bekloppter werden?!

...Ja das konnte er, denn ich spührte eine kalte, feuchte Hand auf meiner Schulter.

Ich schrie krampfhaft auf und drehte mich um.

Es war Frau Millington. Sie hatte überall Schaum und eine wirklich kleines Handtuch um.

(Ich): "Ach sie sind es nur..."

Ich atmete eine Weile durch und stützte mich auf's Waschbecken.

Frau Millington musterte mich eine Weile. Ihre Blicke wanderten von meinem Gesicht an meinem Körper hinunter. Ich riss die Augen auf und griff panisch nach meinem Bademantel.

(Sie): "Ist bei dir, dass Wasser auch so kalt?"

Ich konnte gar nicht richtig sprechen, so geschockt war ich: "Wawawas?!"


Sie guckte mich einwenig desinteressiert an.


Warum um Gottes Willen hab ich sie nicht bemerkt?! 

(Sie): "Wie du weißt, haben wir gesagt, dass wir versuchen Wasser zu sparen..."

Ich nicke ihr fragend zu.

Sie zuckte mit ihrem Kopf Richtung laufende Dusche.

(Ich): "Oh...Äh ja, stimmt."

Mit Feuer spielt man nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt