Kapitel 9: Der Anfang vom Anfang

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Den ganzen Tag konnte ich an nichts anderes mehr denken, als an das Einzeltraining mit Gabriel. Ständig guckte ich auf die Uhr, aber die Stunden wollten einfach nicht vergehen.

Nach dem Abendessen, das wie erwartet, furchtbar war, ging ich endlich los. Gabriel hatte mich schon erwartet. In der Stunde die ich mit ihm Unterricht hatte, gab es nur eine richtig wichtige Stelle:

Als er auf mich zu kam, guckte ich ihm in seine funkelnden blauen Augen. Er lächelte mich an und fuhr mir über meine Haut, es löste bei mir eine Gänsehaut aus.

Gabriel hatte sein weißes Hemd ausgezogen.

Ich konnte mich kaum noch beherrschen. Meine Blicke wechselten immer zwischen seinen Augen und seinem Eightpack.

Ich spürte seinen Körper an meinem. Es herrschte Stille. Dann nahm ich meinen Mut zusammen und berührte seine Muskeln am Bauch.

Mit einer verführerischen Stimme fragte ich:

"Was willst du jetzt mit mir machen?"


Er nahm meine Hand von seinem Körper und wich von mir ab. Mit strengen Blicken guckte er mich an: "Ich dachte daran, dir meine Frau vorzustellen."

Ich merkte, wie mir meine Kinnlade zwei Etagen nach unten fiel. Der Satz von ihm spielte sich in meinem Kopf ungefähr 5× ab, bis ich begriffen hatte, dass mein Traumprinz bereits vergeben war. Meine perfekte, heile Welt wurde komplett zerstört.

Ich musste mich anstrengen meine Tränen zu unterdrücken. Es war der gleiche Schmerz, den ich beim Abschied von Ryan gefühlt hatte. In mir stieg eine unerbittliche Wut auf, Gabriel hätte verhindern können das es soweit kommt! Er hätte es nicht zulassen dürfen, dass ich mich in ihn verliebe!

Ich beschloss ihn zur Rede zustellen.


"Du hast eine Frau?". Ich versuchte, diese Frage so normal wie möglich zu fragen, aber es klappte nicht. Mein Herz wurde in zwei Stücke gerissen.

Erst guckte mich Gabriel etwas bemitleident an, dann aber fing er an zu lachen und sagte schließlich:

"Nein, aber ich wollte sehen, wie du reagierst."


Er konnte sich kaum halten vor Lachen. Als er sich beruhigt hatte, schrie ich ihn an:

"Du bist so ein Arsch, weißt du das?!"

"Ein Arsch, in den du dich scheinbar verknallt hast." erwiderte er, während er meine Taille berührte und mich näher zu ihm zog.


Ich guckte ihn zornig an, aber das interessierte ihn nicht. Gerade als ich beschlossen hatte, ihm den Rücken zu zukehren, um ihm ein schlechtes Gewissen zubereiten, hielt er mich fest, während er sich mir langsam näherte. Seine Lippen kamen näher. Ich schloss meine Augen und ließ geschehen, was ich mir schon lange Zeit gewünscht hatte.

Ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Hals. Seine Lippen waren warm. Stück für Stück öffnete ich meinen Mund. Er hatte die komplette Kontrolle über mich. Seine Zunge tastete sich langsam vor und berührte meine. Als ich merkte, dass der Druck von seinen Lippen geringer wurde, krallten sich meine Hände regelrecht an seinen Nacken. Ich konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Dieser Kuss ließ das Feuer in mir wieder auflodern.

Meine Finger vergruben sich langsam in seinem Haar, seine Lippen lösten sich langsam von meinen. Ich schaute ihm noch eine Weile in seine blauen Augen. Sie funkelten vor Leidenschaft. Ich legte meine Hände um seinen Körper und presste meinen Kopf gegen seine Brust. Seine Finger streichelten mir über meinen Kopf.


"Ich hatte noch nie so einen schönen Abend und ...ich hatte schon viele schöne Abende." sagte ich leise.

Darauf antwortete er: "Ich habe noch nie so ein hübsches Mädchen geküsst und ....ich habe schon viele Mädchen geküsst..."

Ich boxte ihm leicht gegen die Schulter und lachte: "Musst du eigentlich immer alles versauen?!"


Wir mussten beide lachen.

"Soll ich dich noch zum Internat bringen?" fragte er mich dann, als wäre es eine Selbstverständlichkeit.

Ich nickte und griff seine Hand.

Als wir die Halle verließen, spürte ich den Mondschein auf meinem Körper. Wir gingen eine Weile nebeneinander her, bis wir das Internat schon vom Weitem sahen, dann stoppten wir kurz. Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn.


"Gabriel, wir dürfen das nicht." sagte ich leise, mit einem schlechtem Gewissen.

"Warum nicht?" fragte er. Seine Augen wurden ganz glasig.

"Das Gesetz erlaubt es uns nicht." sagte ich und senkte meinen Kopf.

"Was hält uns genau in diesem Moment davon ab?" fragte er.

Er nahm seine Finger und streifte mir über das Kinn. Ich blickte rauf zu ihm. Seine Augen hatten das Funkeln wieder zurück erlangt.

"Liebe bedeutet nicht, dass es immer einfach ist. Liebe bedeutet aber, dass es die Mühe wert ist." sagte er und griff meine Hände. Seine Hände waren warm. Ich spürte, dass wenn ich loslassen würde, er mich halten würde.
Es zauberte mir ein Lächeln auf's Gesicht.
Es gibt Momente im Leben, die kann man nicht in Worte fassen, dies war einer dieser Momente.

Hallo meine Lieben, es würde mich super doll freuen, wenn ihr meine Geschichte weiter verfolgt. Lasst doch mal ein Kommentar da. Viele Grüße, RuhigesFeuer.

Mit Feuer spielt man nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt