Kapitel 45

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PoV Brook
Irritiert laufe ich zum Badezimmer und stelle mich vor den Spiegel. Mit dem Zeigefinger male ich die Buchstaben D und B an das Glas. "Ich will diesen Namen nie wieder von euch hören!!!", ertönt plötzlich die wütende Stimme von Dave in meinem Kopf. DB...Dark Blood...Erschrocken ziehe ich die Luft ein und weiche nach hinten. Geschockt blicke ich in den Spiegel und sehe meine braunen aufgerissenen Augen. Plötzlich geht hinter mir die Tür auf und ehe ich etwas sagen kann, kommt der Mann von grade herein. Sein Blick fällt auf die geschmierten Buchstaben, welche am Glas stehen. "Ich wusste, dass du mich erkennen wirst Brooklyn", fängt er an zu sprechen und starrt mich an. "Wie geht's Dave?" "Ich arbeite nicht mehr für ihn", antworte ich trocken und lehne mich an die Wand. "Ach nein? Hat er seinen kleinen Engel einfach so weggegeben?", grinst er und nährt sich mir. "Verpiss dich Blake!!!", fauche ich, woraufhin er verwirrt zurückweicht. "Ich habe nichts ok?! Weder Drogen noch sonst so ne scheiße!!! Du musst mir nicht mehr folgen!!! Nimm deine Gang und hau ab, ich habe mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun!!!" Blake fängt an zu lachen und beugt sich zu mir. "Nichts mehr mit zu tun?! Du glaubst doch nicht, dass du einfach aus einer Gang austreten kannst ohne Konsequenzen davon zu tragen?! Glaub mir sie werden kommen...ob jetzt oder erst in ein paar Jahren, aber sie werden kommen!", zischt er nochmals, bevor er das Badezimmer verlässt. Verwirrt lasse ich mich gegen die Tür fallen und starre an die gegenüberliegende Wand. Was ist hier grade passiert?! Der Anführer der "Dark Blood's" sitzt mit mir zusammen im selben Flugzeug und warnt mich vor meiner alten Gang. Aber was meint er mit Konsequenzen? Ich meine natürlich ist Dave wütend, doch das wird ja wohl verfliegen...oder? Kopfschüttelnd gehe ich zurück zu den Anderen, die von alledem nichts mitbekommen haben. Zum Glück...Ich setze mich neben Papa und lehne mich an ihn, als Zeichen dafür, dass ich müde bin und er seinen Arm um mich schlingen soll, was er dann auch sofort tut. Lächelnd lehne ich mich an seine Brust und schließe die Augen. Das war für heute glaube ich erstmal genug Aufregung..."Hey Brooky, aufwachen", flüstert mir plötzlich jemand ins Ohr und ich spüre Papas kitzelnden Bart an meiner Wange. "Sind wir schon da?", murmel ich verschlafen und öffne die Augen. Mein Vater nickt und hebt mich sanft von seinem Schoß. Ich nicke müde und streiche meine Haare etwas zurecht. Bill und die G's sind schon dabei das Flugzeug zu verlassen, während Papa und ich erst aufstehen. Langsam laufen wir ihnen hinterher und betreten den Flughafen. "Gehen wir noch Oma besuchen?", frage ich und ergreife Papas Hand. "Ja, aber noch nicht heute. Heute müssen wir erstmal ins Hotel, um da morgen in so ner Show aufzutreten, dann fahren wir mit dem Tourbus nach England und in ner Woche oder so kommen wir wieder nach Deutschland", erzählt er und setzt sich seine dunkle Sonnenbrille auf. "Ok", nicke ich und schaue mich etwas um. Viel sehen tue ich allerdings nicht, da wir mal wieder von den Securitys abgeschirmt werden. Wir nähern uns einer abgedunkelten Limousine und steigen alle ein. Ich sitze zwischen Bill und Georg und schaue die Autofahrt über aus dem Fenster. Deutschland sieht so anders aus als Amerika. Irgendwie so unscheinbar. In Los Angeles stehen überall Palmen, es ist meistens warm und die Gebäude sind riesig. Und hier...hier regnet es, es ist kalt und die Gebäude sehen auch nicht wirklich specialmäßig aus. Schade...hab mich doch so auf Deutschland gefreut. "Hey, was ist los? Du siehst so enttäuscht aus", stellt Onkel Bill fest und piekst mir in die Seite. "Ach nichts", schmolle ich bloß und knabber auf meiner Unterlippe rum. "Natürlich ist was, sonst würdest du jetzt nicht so ein Gesicht ziehen", mischt sich nun auch Georg ein. "Dachte nur, dass Deutschland irgendwie...schöner ist?", versuche ich zu erklären, woraufhin alle anfangen zu lachen. "Brooky das hatte doch Gründe, weshalb wir nach L.A. ausgewandert sind", lacht Papa und dreht sich zu mir um. "Klar, das war bestimmt wegen der Gebäude Tom", grinst Bill sarkastisch, wird dann aber ernst. "Das müssen wir jetzt sowieso noch mit dir besprechen Brook. Hier in Deutschland beziehungsweise allgemein in Europa sieht das alles ein bisschen anders aus, was den Bekanntheitsgrad angeht", erzählt er und mustert mich. "Das bedeutet?", hake ich nach. "Das bedeutet, dass du nicht ohne Security rumläufst. Am besten ist du entfernst dich garnicht von uns. Weder auf dem roten Teppich, noch in Hotels oder auf irgendwelchen Veranstaltungen, verstanden?", meint Papa streng und fixiert mich mit seinem Blick. "Und wenn ich Sakteboard fahren will?" "Dann musst du warten, wenn wir in einem abgesperrten Bereich sind", antwortet er und dreht sich wieder nach vorne. Na toll...Schweigend lehne ich meinen Kopf gegen das verdunkelte Fenster und starre raus auf die kalte Landschaft. Schön ist es hier wirklich nicht..."Wohin faren wir jetzt eigentlich?" "Köln", antwortet Georg. "Koln?" "Nein Köln. Du musst statt o ö sagen", lacht Papa. "Koeln. Hä!! Koln, Keln, Kolln...das geht garnicht!!", beschwere ich mich, woraufhin alle wieder anfangen zu lachen. Hä, wie spricht man das denn jetzt bitte aus? Koln? Ne Keln? Ach keine Ahnung!! Was ein scheiß Wort ey!! Beleidigt sitze ich im Schneidersitz und versuche im Stillen die ganze Zeit den Namen von dieser verfluchten Stadt aufzusagen. Zwecklos..."Bill kann ich dein Handy? Mir ist langweilig", frage ich nach einiger Zeit, woraufhin er es mir in die Hand drückt und ich Temple Run öffne. In diesem Spiel bin ich mega gut, ich knacke jedes Mal den Highscore. Während ich also spiele beiße ich mir konzentriert auf die Lippe und verfolge die Personen mit meinen Augen.

Einmal Drogen, immer Drogen?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt