Kapitel 11

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Saphiras Sicht:


Nervös und unsicher sah ich zu Herrn Collister, der mich nur beruhigend anlächelte, mir andeutete ihm zu folgen und dann aus dem Wohnzimmer lief. 

Mein Herz raste und hilflos sah ich meinem Therapeuten hinter her, der mich wohl komplett verarschen wollte. 

Ich dachte, er wollte nur mit seiner Frau und mir frühstücken, doch so wie ich die ganzen Stimmen wahr nahm, waren es mindestens noch drei weitere Personen. 

Als ich seine Stimme hörte atmete ich kurz tief ein und aus und lief dann mit kleinen Schritten aus dem Wohnzimmer. 

Meine Neugierde überwog meine Angst und schließlich blieb ich leise und bis jetzt noch unentdeckt im Türrahmen stehen und sah zu den Anwesenden, die sich gerade begrüßten. 

Tatsächlich waren es sogar fünf unbekannte Personen, von denen vier Erwachsene waren. 

Der übrige war ein kleiner Junge, der gerade Frau Collister umarmte. 

Allein an dem Grinsen und dem Gesicht machte ich aus, dass das Herrn Collisters jüngster Bruder sein musste, der soweit ich mich erinnerte 11 Jahre alt war.

Kurz beobachtete ich alle Anwesenden und gerade als ich mich wieder davon schleichen wollte, entdeckte mich Herrn Collisters Bruder. 

,,Wer ist das Viki?'' neugierig zeigte er auf mich und mit einem Mal flogen alle Blicke auf mich und ließen mich unwillkürlich zusammen zucken. 

Dass letzte Mal hatte ich mich so beobachtet gefühlt, als Er mich vor versammelter Mannschaft misshandelt und vergewaltigt hatte. 

Die schmierigen und gierigen Blicke der Männer hatte ich selbst nach drei Jahren immer noch bildlich vor Augen und ließen mich auch jetzt wieder zittrig atmen und mein Herz langsamer schlagen. 


Herrn Collister bemerkte Gott sei Dank, dass ich kurz davor war Panik zu kriegen und brachte die anderen schließlich dazu, zu ihm zu gucken. 

,,Ähm Leute, also dass ist Saphira und könnt ihr mal bitte aufhören sie so an zu starren'' Einer der erwachsenen Männer räusperte sich schließlich und sah etwas überfordert zu Herrn Collister. 

,,Ich bin verwirrt Viktor. Ich meine, wer ist genau Saphira und was macht sie hier? Seit wann kennst du bitte Mädchen, die so viel jünger als du sind'' Herrn Collister seufzte nur auf und bat dann alle ins Wohnzimmer zu gehen. 

Unschlüssig blieb ich stehen und sah den anderen hinter her, was wohl auch Frau Collister zu bemerken schien, die mich leicht an lächelte und mich dann mit sich zog. 

Im Wohnzimmer saßen alle schon auf dem großen Sofa und unschlüssig sah ich zu Frau Collister, die mir nur andeutete mich auf den Sessel zu setzen. Dies tat ich auch zögerlich und sah dann zu Herrn Collister. 

,,Also ich mache ja dieses Praktikum in der Kinder-und Jugendpsychiatrie und Saphira ist so gesagt meine Patientin. Sie wird heute mit uns den Tag verbringen und mehr müsst ihr eigentlich auch nicht wissen'' 

Und meinem Therapeuten war ich wirklich dankbar, dass er auch nicht mehr erzählte. 

Dass ich mich ritzte und öfters Gedanken an einen Selbstmord heckte, musste nun wirklich keiner in diesem Raum wissen. 

,,Na wenn das so ist. Herzlich Willkommen in unserer Familie Saphira. Ich bin Maria, die Mutter von Viktor. Und das ist mein Mann Peter. Die beiden anderen Herrschaften sind Venus Väter, Mike und Steffen. Und nicht zu vergessen, dass ist-''  

Lächeln unmittelbar ins Herz // #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt