Kapitel 38

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Es war der 1. Juli, 2017 als mein Leben urplötzlich auf den Kopf gestellt wurde und ich erleben musste, wie schlimm das Leben eigentlich sein konnte. 

Ich war damals fast sieben Jahre alt als ich ihn das erste Mal traf und von dem Tag an aus ihn nie wieder vergessen konnte. 

Gemeinsam mit meinem kleinen Bruder Joel war ich auf dem Spielplatz gewesen und hatte während ich mit Joel im Sandkasten gespielt hatte, immer wieder zu ihm gesehen gehabt, da er mich einfach so faszinierte. 

Wie er mit seinem kleinen Bruder spielte und dabei so fröhlich aussah und sogar lachte, war für mich einfach so faszinierend. 

Ich kannte dieses Gefühl von Freiheit nicht, von Spaß und Fröhlichkeit. 

Ich war für meine jungen Jahre schon so traumatisiert und verletzt, dass es in meinen Augen gar nicht möglich war, irgendwie zu lachen oder Spaß zu haben. 

Jedoch als er sich dann aus heiterem Himmel zu mir in den Sandkasten setzte, mir seine Hand ausstreckte und mich strahlend ansah, durfte ich in den nächsten Minuten spüren wie schön es war ein Kind zu sein. 

,,Ich bin Vito und wie heißt du?'' hatte er gefragt und mich leise und schüchtern seine Hand schütteln und meinen Namen flüstern lassen. 

,,Ich heiße Bea'' 

Vito hatte gleich angefangen zu grinsen und hatte sich dann aus seiner Hocke in den Sand plumpsen lassen. 

,,Darf ich mit bauen Bea?'' schüchtern hatte ich genickt und während ich die nächsten Minuten die schönsten Minuten meines Lebens damit verbrachte im Sandkasten mit Vito zu bauen, mit ihm zu schaukeln oder einfach Spaß zu haben, hatte auch Joel einen neuen Freund gefunden, nämlich in Vitus, Vitos kleinem Bruder. 

Auch seine großen Brüder lernte ich kennen, vor denen ich mich im ersten Moment etwas fürchtete, doch dann schnell merkte. 

Sie waren nicht wie Papa, nein sie waren lieb und würden mir nichts tun. 


Leider hörte diese schöne Zeit, die auch meine letzte sein würde, zu früh auf und seine wütende Stimme hallte über den Spielplatz. 

Panisch sah ich runter zu meinem kleinen Bruder, der sich ängstlich an mein Bein gekrallt hatte und instinktiv stellte ich mich vor ihn und versuchte dann nicht all zu ängstlich meinen Vater an zu sehen, der mich schmerzhaft am Arm fasste. 

,,Wo ist dein beschissener Bruder Bea? Und was es gar nicht zu lügen?'' aggressiv hatte er mich angesehen und bevor ich etwas hätte sagen könne, war Joel neben mich getreten. 

Kurz darauf durften wir uns anhören, dass wir doch schon vor 20 Minuten hätten Zuhause sein mussten und bevor ich darauf etwas erwidern konnte, hatte Vitos einer Bruder meinen Vater von mir gestoßen. 

Leider schubste mein Vater kurz darauf Vitos Bruder auch, so dass dieser hinfiel. 

Ein kleiner Schrei entfuhr mir und bevor ich hätte irgendwie reagieren können, wurde ich an den Haaren gepackt, Joel wurde über die Schultern unseres Vaters geschmissen und brutal zog er mich hinter sich her. 

Vitos panische Stimme hörte ich nach mir rufen und bevor ich ganz vom Spielplatz verschwand, hatte ich noch einmal zu ihm gesehen gehabt und hatte mir ihn genau eingeprägt, als hätte ich schon gewusst, dass es heute das letzte Mal sein würde, dass ich ihn wieder sehen würde.

Lächeln unmittelbar ins Herz // #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt