Kapitel 34

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Saphiras Sicht:


Weinend sackte der 16 Jährige vor ihrem Grab auf die Knie und weinte bitterliche Tränen. 

Hielt verkrampft die rote Rose in seiner Hand und schaffte es nicht sie los zu lassen. 

Schaffte es nicht Sie los zu lassen. 

Sie war tot, hatte ihn alleine gelassen. 

Ihn gebrochen und zerstört. 

Er würde nie wieder glücklich sein, denn sein Juwel war tot. 

Hatte einfach aufgehört zu atmen und damit zu leben. 

Er würde nie wieder leben können, denn sie hatte sein Herz mit sich genommen, ohne mit den Wimpern zu zucken. 

Hatte von Anfang an gewusst, dass sie ihn verletzen würde und hatte trotzdem weiter mit ihm Zeit verbracht. 

Sie war Schuld! 

Sie war Schuld, dass er nie wieder der Junge mit dem strahlendem Lächeln sein könnte. 

,,Ich hasse dich Saphira. Wieso hast du mir das angetan? Wieso hast du zugelassen, dass du mir wichtig wirst, wenn du doch genau wusstest, dass du sterben wirst? Bist du wirklich so egoistisch, dass du nur an dich dabei gedacht hast?'' 

Sie wollte sich wehren, klar stellen, dass sie es versucht hatte, doch sie war tot und somit stumm. 

Sie konnte nur von oben alles mit ansehen, sich die Seele aus dem Leib schreien, nach ihm schreien, doch er hörte nichts. 

,,Wieso Juwel? Wieso lässt du mich alleine? Wieso tust du mir das an? Wieso hast du nicht gekämpft? Für unsere Liebe gekämpft?'' 

Weil es zu spät war, wollte sie erwidern, doch sie konnte nicht. 

Weil ich zu schwach war, wollte sie schreien, doch es kam kein Ton aus ihrem Engelskörper. 

Weil ich dich eben liebe und ich wusste, dass ich dich nicht glücklich machen kann, dachte sie insgeheim und sackte in sich zusammen. 

,,Ich hasse dich so sehr dafür Saphira. Ich hasse dich dafür, dass ich dich nicht hassen kann. Das ich dich lieben muss obwohl ich es nicht will. Das ich dich nicht los lassen kann, obwohl du mir schadest. Ich will dich vergessen, doch egal wo ich hingehe. Du bist da. 

In meinen Gedanken.

In meinem Herzen. 

In meinem Leben obwohl du nicht mehr existiert'' 


Ihr Herz schmerzte, schmerzte im gleichen Takt wie seins nämlich mit jedem Schlag, dass es tat. 

Er litt, sie litt. 

Er weinte, sie weinte. 

 Und obwohl sie immer gedacht hatte, dass nach ihrem Tod alles besser werden würde, wusste sie jetzt: 

Es war alles schlimmer geworden, so viel schlimmer geworden, denn nicht in den Armen von demjenigen zu schlafen, den sie liebte, brachte sie jedes mal ein zweites Mal um. 

Zu sehen wie er litt und um sie weinte, brachte sie jedes mal ein drittes mal um. 

Und zu spüren wie ihr Herz noch an seinem hing, machte ihr klar. 

Lächeln unmittelbar ins Herz // #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt