Askelion führte die Drei wieder in den Innenhof des Hauses des Cheiron. Dort saßen die Weggefährten der Drei und warteten ungeduldig auf dessen Rückkehr. Als sie auf sie zuschritten, standen diese hastig auf und kamen ihnen ein Stück des Weges entgegen.
„Was sagten sie euch – wohin sollen wir nun gehen?"
Ikul sah sie eindringlich fragend an. Sie umringten sie geradezu.
„Zurück nach Mushkrat."
Tinmi stieß einen kurzen Laut der Freude aus, auch Ikul sah ihn freudevoll erregt an. Sie sorgten sich verständlicherweise um ihr eigenes Volk und die Erwartung, zu diesem zurückzukehren, lies sie wieder hoffen.
„Sagten sie auch, wozu?"
Hendelerio und Flôdev waren ein wenig enttäuscht. Sie hatten sich zurück in ihre eigene Heimat gesehnt, denn auch dort wussten sie, dass es nach Krieg aussah und auch sie wollten ihren Familien beistehen.
„Ja, dort lebt das dritte der Hütervölker, die Inti. Sie werden von den Reitern angegriffen. Wir haben die Aufgabe es zu beschützen, oder zu retten. Was auch immer wir vorfinden werden. Auch sollen wir dem Jaguarkönig beistehen, sein Feind will, wie es scheint, zu ihm zurückkehren."
„Ah Puch? Was sagten sie über ihn?"
Ikul und Tinmi waren schlagartig wieder Ernst. Der freudenvolle Ausdruck war mit einem Mal verschwunden.
„Er ist hier, auf Alba Longha, bei den Röhm. Er will wohl seinen Thron von ihnen zurück. Doch frage ich mich, was er ihnen im Austausch dafür geboten hat? Was hatte er überhaupt, mit dem er sich dies von ihnen versprechen konnte? Warum haben sie ihn nicht getötet, wie jeden anderen?"
„Sicher Wissen über Strategie und Waffenstärke der Heere Mushkrats. Kinich Ahau konnte sie nicht genügend verstärken, seit Ah Puch weg ist. Auch nicht so viel verändern, das die Heere der Röhm auf völlig Neues treffen würden."
„Gut möglich, doch habe ich das Gefühl, das da noch mehr ist."
„Eine bessere Frage ist, wie kommen wir dorthin? Die Stadt ist doch von Heeren umlagert. Es hat kein entrinnen mehr von hier."
Tinmi blickte sie etwas vorwurfsvoll an.
„Die Sybillen sagten uns, dass die Dike-Eunomia sich dessen annehmen. Sie werden uns einen Weg hinauszeigen."
„Vielleicht wirklich durch den Berg?"
Tinmi war sofort wieder begeistert durch diese neue Aussicht.
„Wir werden sehen."
Sie sahen sich um. Cheiron kam auf sie zu. Er hatte jemanden bei sich. Ebenfalls ein älterer Mann, mit schlotweißen Haaren und langem Bart. Er hatte lange helle, leicht bläuliche Überwürfe an, über einem weißen Unterkleid. Als sie bei ihnen ankamen, verneigte sich dieser kurz vor ihnen. Sein Blick war kontrolliert, zeugte von einer gewissen Strenge und Disziplin. Sein Blick schätzte einen jeden von ihnen ab und sie hatten nicht das Gefühl als bestünden sie seine Prüfung, der er sie unterzog.
„Dies ist der hohe Herr Rhadamanthos, er ist einer der Dike-Eunomia. Er ist geschickt worden, euch zu helfen."
Sie verneigten sich respektvoll vor ihm. Cheiron lächelte in sich hinein. Er schien seine Freude an dem Verhalten des Rhadamanthos zu haben.
„Wir danken euch sehr für eure Hilfe, hoher Herr."
„Doch sage ich es euch schon jetzt, es wird kein leichtes Unterfangen. Ihr habt gesehen, dass unsere Stadt von den Röhm umlagert worden ist. Es wird Zeit brauchen, euch unbemerkt hinaus zu schaffen. Wir benötigen einen bestimmten Vorteil, auf diesen müssen wir warten."
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Lichtwelten
FantasyKann man etwas vergessen, das Lebenswichtig ist? Das Königreich Ygg-Drasil, welches von Unbekannten angegriffen wird, ist in Aufruhr. Der Aggressor muss gefunden und aufgehalten werden. Boten werden gesandt, um dem Einhalt zu gebieten, doch finden...