24 Beginn der Schlacht um Ygg-Drasil

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Das Volk der Wilden und die übrig gebliebenen Krieger der Hezeidéen, ritten im nächsten Morgengrauen los. Ihrer waren nicht mehr viele, doch sie würden kämpfen, bis keiner von ihnen mehr übrig wäre, oder sie doch ihren Feind bezwungen hätten. Etwa fünfhundert zählte ihre Streitmacht. Sie bewegten sich auf den Gmern zu. Seitlich des Lahonè, der streckenweise durch die Wälder Arnheims floss. Sie näherten sich dem Gmern, schon hörten sie ihn, hörten, wie die beiden Flüsse sich wild voneinander trennten. Doch auch andere Geräusche ließen sie aufhorchen. Gedämpfte Schritte im Unterholz und das Geräusch von aneinander klirrender Waffen. Als sie die Gabelung des Gmern und Lahonè erreichten, sahen sie, auf der anderen Seite des Flusses, das Heer der Bergbewohner marschieren. Nur wenige der Ihren hatten Pferde, oder vielmehr Ponys, es waren recht kleine Tiere, die Großlast, der ihren war zu Fuß. Stämmige, gedrungene Menschen, in schweren ledernen Monturen, langes krauses Haar, das sie kaum bändigen konnten. Doch sah man an ihrer Haut, sie war entweder wettergegerbt mit einem leicht gelblichen Schimmer oder sehr hell mit auffalendem rosa Teint zur ansonsten oft recht dunklen Kleidung oder dreckgefleckter Haut, das hier zwei verschiedene Stämme vor ihnen vorbei zogen.

Diese blickten ebenso erstaunt, als sie ihrer gewahr wurden. Der Tross hielt an und die Anführer der Bergleute, die Meister in ihren beeindruckenden, ledernen Rüstungen, kamen zu ihnen geritten. Nur der Fluss trennte sie.

„Wer seid ihr, sprecht!"

Einer der Bergleute brüllte die Frage über das Getöse der Flüsse zu ihnen herüber.

„Wir sind die Fürsten von Arnheim und wer seid ihr, dass ihr durch unser Gebiet zieht?"

„Wir sind die Krieger der Berge und Sümpfe. Wir ziehen soeben in den Krieg. Sagt uns, auf welcher Seite steht ihr?"

Die Bergleute hielten ihre Waffen gezückt und sahen bedrohlich zu ihnen herüber.

„Auf der Seite des Königs! Sagt nun ihr, für wen ihr kämpft?"

Der Meister entspannte sich und bedeutete seinen Kriegern ihm dies gleich zu tun. Sie senkten daraufhin ihre Waffen.

„Auch wir kämpfen für den König. Wohin reitet ihr?"

„Nach Adrién, die Stürme der Röhm aufhalten. Wohin zieht ihr?"

„Auch dorthin! Wir sahen die Heere, welche noch über den Gmern ziehen. Es sind Tausende von ihnen. Laffah wird keine Möglichkeit haben, diese zu schlagen, sie sind zu stark unterlegen. Daher ziehen wir zu den Furten des Gmern. Diese wollen wir zerstören und so ihren Vormarsch verlangsamen, so haben die unseren im Hinterland die Möglichkeit sie zu schlagen. Die, welche sich schon dort befinden."

„Doch wie wollt ihr beide Furten zerstören?"

„Die Furt Henn wird uns ein Leichtes sein, doch Hollern ist stark bewacht. Sie ist die Größere der beiden. Wir könnten gut Hilfe gebrauchen!"

Er lächelte zu ihnen herüber. Auch Bragi lachte.

„Welch ein Glück ihr habt, wir haben noch nichts Besseres vor."

„Es ist uns eine Ehre, mit euch zu kämpfen, Wilde von Arnheim. Doch sagt, sehe ich dort etwa Hezeidéen Krieger unter euch?"

„Da seht ihr richtig, Meister. Sie ziehen mit uns in den Kampf gegen die dunklen Feinde unseres Reiches."

Der Bergbewohner nickte anerkennend.

„So sind wir denn unaufhaltbar. Wenn sie mit uns ziehen, habe ich das gute Gefühl des Sieges in mir. Wir werden Erfolg haben!"

Das letzte stiss er mit Inbrunst hervor und stellte sich so groß vor sie hin, wie er nur konnte. Bragi lächelte ihm zu.

„Habt ihr einen Plan, Meister der Berge?"

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