Laute Stimmen und Unruhe machten sich bemerkbar. Als sie die Treppen hinab stiegen und an den Rand des Sees gelangten, hatte sich schon eine größere Menge Menschen an den Eingängen zu den drei Höhlen eingefunden. Es wurden stetig mehr, ihr ankommen schien sich wie ein Lauffeuer herum zu sprechen und lockte die Bewohner der Höhlen hervor. Sie waren erstaunt, wie viele es schon geworden waren in der nur kurzen Zeit. Sie hatten nicht mit einem so großen Volk gerechnet. Da sie von der Population der Nornen ausgegangen waren, und diese waren ein sehr kleines Hütervolk. Doch nun dachten sie an die Dike, welche sicher das Doppelte an Zahl der Nornen aufwiesen.
„Das sind sogar mehr als die Dike! Seht doch, Sir Ortés, da kommen immer mehr und sie sehen alle ....."
„Ich habe es auch bemerkt, Sir Hendelerio. Einige von ihnen haben die Hautmasserungen des Kinich Ahau, Jaguarmahle."
Doch waren dies nicht die einzigen. Auch gab es einige unter diesen die Mahle von Schlangen auf ihrer Haut hatten und auch welche, scheinbar ohne jedes besonderes Merkmal. Sie gingen langsam vorwärts. Die Mengen umdrängten sie immer dichter und einige griffen nach ihnen. Ehrfürchtig staunend betatschten und bewunderten sie die Mengen wie eine Rarität, doch niemand sprach sie direkt an. Jeder den sie ansprachen, wandte sich kichernd und verschämt weg. Sie wussten nicht was sie tun sollten, jeder begutachtete sie, scheinbar freudig und sehr freundlich, doch niemand sprach mit ihnen. Auch vernahmen sie nicht ihre Sprache, viele andere Sprachen wurden um sie herum gesprochen, doch sie verstanden keine davon.
„Vielleicht versteht uns keiner, Sir Ortés. Nein, loslassen...Danke, Bitte gebt mir das wieder....Stop!"
Die Menge wurde immer zutraulicher. Hendelerio versuchte seine Sachen bei sich zu behalten, doch wurde es ihm immer schwerer gemacht, dies zu vollbringen. Der Wolfsmensch klammerte sich an Ihindéen, die Menge streichelte sanft seine Haut, welche so anders war als die Ihrige, verwundert und Neugierig, doch auch völlig ohne Scheu vor ihm. Als hätten sie noch niemals zuvor, jemand anderen als sich selbst gesehen.
Dann vernahmen sie laute Stimmen, sie übertönten die Menge und diese wurden schlagartig ruhiger und wichen von ihnen zurück. Die Männer ordneten schnell ihre Sachen, hoben einiges auf denn man hatte sehr an ihnen gezehrt und gerupft. Eine Gruppe von Männern, diesmal bewaffnet, kam auf sie zu.
Sie trugen Brustpanzer aus Gold, goldene Helme und Armfesseln, die Beschläge auf ihren Sandalen waren ebenfalls aus Gold und in ihre Kleidung waren Goldfäden eingewirkt. Auf den Metallenen Teilen waren das Symbol der Sonne, welches sie auf der Karte gesehen hatten eingraviert. Ihr Gesicht war mit Goldenen Farbtönen bemalt. Ihre Waffen bestanden aus hohen Sperren, mit kunstvoll verzierten Griffen. An ihrer Taille war ein Kurzschwert befestigt, das ebenfalls sehr kunstfertig gefertigt war und daher Zweifel an seiner Handbarkeit im Kampfe nahe legte. Sie waren beeindruckende Erscheinungen. Sie blieben nicht unweit von ihnen stehen. Auch sie maßen sie von oben bis unten, bevor sie sprachen. Erst in einer Sprache welche sie nicht verstanden.
„Verzeiht, doch wir können euch nicht verstehen."
Ortés versuchte ihm dies auch mit Zeichen zu verdeutlichen. Einer der Männer hob, nachdem er sie eingehend taxiert hatte, gebieterisch die Hand. Er bedeutete ihnen zu folgen. Sie taten es. Die Menge folgte ihnen eine Weile. Doch als sie die mittlere Höhle betreten wollten, erstarrte die Menge hinter ihnen. Keiner der restlichen Bevölkerung des Inti Volkes folgte ihnen. Sie blieben am Eingang zurück und sahen ihnen nach. Ganz Still harrten sie dort aus, setzten sich auf den Boden und warteten.
Doch hatten sie keine Zeit darüber nachzudenken, was all dies zu Bedeuten hatte. Nach dem Eingang ging es ein kurzes Stück bergauf um danach wieder steil hinab in das Höhlen innere zu führen. Eine große Höhle tat sich jetzt vor ihnen auf. Ein Wasserlauf durchzog die Höhle, von dort stieg ebenfalls Dampf auf, so waren wohl alle diese Seen und Flussläufe, hier unten wie am Gipfel des Berges, von der selben Quelle gespeist. Doch am Beeindrucktesten waren die Häuser. Sie zogen sich an den Höhlenwänden entlang. Wie einzelne Schachteln schienen sie aus den Felsen gehauen zu sein. Kleine Fenstergroße Öffnungen sah man an den Seiten, doch keine Türen. Nicht so wie sie diese kannten. Die meisten Wohnungen hingen nach unten in der freien Luft, nur von oben waren sie erreichbar. Stege waren von Dach zu Dach gebaut, viele der Häuser ‚klebten' auch direkt aneinander. Dicht an dicht drängten sich die Häuser entlang der Wände. Einige waren sogar an Überhängen erbaut, in schwindelerregenden Höhen.
DU LIEST GERADE
Lichtwelten
FantasyKann man etwas vergessen, das Lebenswichtig ist? Das Königreich Ygg-Drasil, welches von Unbekannten angegriffen wird, ist in Aufruhr. Der Aggressor muss gefunden und aufgehalten werden. Boten werden gesandt, um dem Einhalt zu gebieten, doch finden...