Sicht Jasmin
Ich bin so schnell wie möglich nach Hause gefahren. Dort habe ich mich in meinem Zimmer eingesperrt. „Jasmin beruhige dich", versuche ich mich selbst zu beruhigen. „Du hast nur eine Panikattacke", spreche ich zu mir selbst. Seit dem Unfall habe ich immer wieder und wegen jedem kleinen Zeug eine Panikattacke und beginne dann immer zu weinen. Um mich von all dem abzulenken nehme ich ein Bad. In der Wanne mache ich es mir gemütlich und wische mir meine Tränen weg. Ich schliesse meine Augen und geniesse das warme Wasser.
Durch das Öffnen der Haustüre werde ich wach. Simon muss wohl nach Hause gekommen sein, denke ich. Dann schliesse ich wieder meine Augen. „Jasmin", höre ich Alex Stimme vor meiner Zimmertür rufen. Er klopft ein paar Mal noch gegen die Tür. Scheisse, denke ich panisch. „Ich komme", rufe ich zu ihm. Ich steige aus der Wanne und wickle ein Handtuch um meinen Körper. „Wenn du mir die Tür nicht öffnest, dann trete ich sie ein", ruft er. Hat er stress? Ich kann mich nicht einmal mehr anziehen, sonst tritt er noch die Tür ein. Nur mit einem Handtuch bekleidet öffne ich die Tür. „Was ist", frage ich ihn verwundert. „Entschuldigung", entschuldigt er sich und mustert meinen Körper. Ich schaue ihn erwartungsvoll an. „Ähm... ich will mich entschuldigen, dass ich dir Angst gemacht habe", stottert er und kratzt sich am Hinterkopf. „Komm rein", sage ich zu ihm und halte ihm meine Zimmertür auf. Er tritt hinein und ich schliesse die Tür. „Wow, tolles Zimmer", sagt er und blick herum. „Danke, nimm doch Platz", sage ich und deute auf mein Bett. Er setzt sich auf mein Bett hin. „Es tut mir Leid", entschuldigt er sich nochmals. „Du musst dich nicht die ganze Zeit entschuldigen. Ich selbst habe Schuld daran. Wir können das gerne nachher besprechen", sage ich zu ihm. „Nachher", fragt er verwundert. „Wenn ich mich umgezogen haben", sage ich zu ihm. Alex Wangen färben sich rot und er kratzt sich wieder am Hinterkopf.
Ich verschwinde in meinem begehbaren Kleiderschrank. Ich ziehe mir frische Unterhosen und suche mir einen BH heraus. Gerade als ich mir meinen violetten BH heraus nehmen will, sehe ich eine Spinne und beginne zu kreischen. Ich habe total Angst vor Spinnen. Ich bekomme wieder eine Panikattacke und beginne zu weinen. Ich rette den BH vor der Spinne und drücke in an mich. Dann nehme ich Sicherheitsabstand von meiner Kommode. Plötzlich öffnet sich die Tür vom begehbaren Kleiderschrank. Sofort verdecke ich meine Brüste mit dem BH. „Was ist los", fragt Alex mich besorgt und bewundert meinen Körper kurz. „Da ist eine Spinne", kreische ich aufgebracht und wische mir die Tränen weg. Alex nähert sich der Spinne und killt sie. „Sie ist tot, du musst keine Angst mehr haben", sagt er mir und kommt auf mich zu. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und wischt mit seinen Daumen meine Tränen weg. Dabei verfalle ich seinen schönen braunen Augen, die mich besorgt anschauen. Dann drückt er mich an sich und umarmt mich. „Es ist alles gut", versucht er mich zu beruhigen und streichelt mir durch den Rücken.
Als ich mich wieder beruhigt habe, lässt er mich los und schaut mich an. „Alles wieder gut", fragt er mich. „Si", antworte ich ihm. Bevor der den Kleiderschrank verlässt, bewundert er noch kurz meinen Körper und bleibt stehen. „Was hast du da am Bauch und an deinen Beinen", fragt er mich und kommt auf mich zu. „Nichts", antworte mich. Niemand sollte mich so sehen, schon gar nicht er. „Sind das Narben", fragt er mich. Er berührt meine Narbe am Bauch und ich zucke zusammen. Sofort zieht er seine Hand wieder weg. „Darf ich", fragt er mich und schaut mich an. Ich nicke kurz und dann fährt er mit seinem Finger der Narbe an meinem Bauch nach. „Woher hast du diese Narben", fragt er mich. „Vergangenheit", flüstere ich und senke meinen Kopf. „Vom Unfall", fragt er mich. Ich antworte ihm nicht. Marc hat es ihm also erzählt, denke ich. Plötzlich legt Alex seine Hand unter mein Kinn und hebt meinen Kopf an, damit ich genau in seine Augen sehen kann. „Du solltest mich gar nicht so sehen", sage ich zu ihm. „Wieso, weil ich dich dann hässlich finden würde", fragt er mich. „Du bist nicht hässlich, diese Narben machen dich schön. Sie zeigen wie stark du bist und wie toll du bist", sagt er. „Ich bin nicht stark und schon gar nicht toll", sage ich zu ihm. „Die Leute starren dich an und lässtern über dich", sage ich kühl. „Weil die keine Ahnung haben, deshalb trägst du immer lange Hosen", sagt er. „Es ist schrecklich, ich will niemanden so etwas zeigen", antworte ich. „Du solltest dir nicht so viele Gedanken über andere machen. Du bist so wie du bist und niemand kann dich ändern. Du solltest deine Narben zeigen und sie nicht verstecken", sagt er. „Aber dann fragen die Leute so dumm", sage ich. „Was fragen sie denn", will er wissen. „Ob ich mir Fett weg scheiden lassen haben", antworte ich. „Das sollte dir egal sein, du hast einen wunderschönen Körper auch mit Narben", sagt er. „Du solltest jetzt gehen", sage ich zu ihm. „Si. Wenn du aber jemanden zum reden brauchst, ich bin immer für dich da jeder Zeit", sagt er. „Vielen Dank", bedanke ich mich. Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet. Ein Kribbeln breitet sich auf meiner Wange aus, wo noch vor kurzem seine Lippen lagen.
Ich ziehe mich schnell an und setzte mich dann vor dem Fernseher. Ich mache mir schnell ein Müsli und schaue dann weiter. Irgendwann muss ich vor dem Fernseher eingeschlafen sein.
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In Love with a Motorracer
FanfictionDer Youtuber Star und Motorradfahrer Simon Theiler bekommt die grosse Chance für das Team Estrella Galicia in der Motor2 zu fahren. Jasmin Theiler Simons Schwester begleitet ihn nach Spanien. Dabei lernt sie Simons Teamkollegen Alex Márquez Alentà k...