-43-

4.1K 153 20
                                    

Sonntag, 28. Juni 2016, New York

P.o.V. Grace

Meinen Kopf an die Wand gelehnt saß ich in einer Ecke des Zimmers und starrte auf einen Fleck an der Wand.
Dies tat ich schon seit Stunden, denn was sollte ich sonst tun?

Ich hatte keine Ahnung, was die Typen von mir oder von Jake wollten.

Es war einfach nur so unlogisch, was sie hier taten.

Mich hier festzuhalten und darauf zu warten, dass Jake mich hier rausholt, obwohl wir gerade Streit hatten?

Wirklich ganz toller Plan.

Plötzlich ging die Tür auf und ein Mann, den ich vorher noch nicht gesehen habe, kam rein.

Hinter ihm Sergio.

"Hallo Grace!", sagte er gut gelaunt.

Er deutete dem anderen Typen zu verschwinden, der daraufhin nickte und den Raum verließ.

Ich stand schnell auf und sah dann Sergio an.

"Wie geht es dir heute?", fragte er und lächelte mich ekelhaft an.

"Sehr gut, ging mir noch nie besser", sagte ich ironisch.

"Das freut-"

"Warum bist du hier? Was ist mit dem Camp?", unterbrach ich ihn.

"Es ist mitten in der Nacht, Grace. Die vom Camp werden es schon nicht mitbekommen, wenn ich nicht da bin und außerdem habe ich ein Privatjet, womit ich schnell hier her kommen kann."

"Und was willst du jetzt von mir?", fragte ich.

"Oh, Grace", sagte er und kam auf mich zu, "Ich will so vieles von dir. Zum einen würde ich dich so gerne ficken und zum anderen würde ich dich leiden lassen und dich dann umbringen."

Mein Herzschlag beschleunigte sich und mir wurde leicht schwindlig, sodass ich mich an der Wand abstützen musste.

"Was ist los, Kleine?", fragte er und kam näher, bus er direkt vor mir stand und ich seinen widerlichen Mundgeruch riechen konnte. "Kam das jetzt unvorbereitet?"
Er strich mich eine Strähne hinters Ohr, woraufhin ich meinen Kopf wegdrehte.

"Eigentlich kannst du einem wirklich leid tun. Am liebsten würde ich dir das alles hier ersparen. Und weißt du was? Du musst nur eine Sache tun und du bist hier frei."

Ich blickte wieder zu ihm. Ich wusste nicht, ob ich ihm glauben sollte, oder nicht.

"Willst du wissen, was du tun musst?"

Ich nickte zögerlich.

"Bring Jake um."

Stille.

Ich starrte ihn fassungslos an, unfähig etwas zu sagen.
Ich konnte diesen Satz nicht einmal verarbeiten, da nahm er mir meine Antwort auch schon ab.

"Hab ich's mir doch fast gedacht. Ich wusste, dass du es nicht tun wirst."

Ich sah zu Boden, während die erste Träne meine Wange hinunter lief.

Ich würde Jake niemals wehtun können. Niemals.

"Hach, schade für dich, dass du nein gesagt hast."

Verwirrt sah ich zu ihm auf, doch bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, presste er plötzlich total unerwartet seine Lippen auf meine.

Mein Herz rutschte mir in die Hose und panisch versuchte ich ihn, von mir wegzudrücken.
Doch er war zu stark.

My Own SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt