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Freitag, 22. Mai 2016, Miami Hospital

P.o.V Grace

"Sie haben zwei geprellte Wirbel und sonst noch viele weitere Prellungen um ihre Wirbelsäule.", sagte die Ärztin und sah mich ernst an, "Sie hätten früher zu uns kommen sollen. Das waren doch bestimmt unaushaltsame Schmerzen, oder?" Sie sah mich mitleidig an.

Ich nickte. "Ja, es tat wirklich weh."
Langsam wurde ich ziemlich ungeduldig und stand deshalb auch auf.

"Ich gebe Ihnen noch eine Salbe mit", sagte sie, ging zu einem Schrank und holte dort eine Salbe raus, "Wenn Sie weitere Probleme mit ihrem Rücken haben sollten, dann kommen Sie bitte sofort wieder her. Die nächsten sechs Wochen schonen Sie bitte ihren Rücken. Wenn die Salbe alle ist und Sie trotzdem noch Schmerzen haben suchen Sie uns bitte ebenfalls auf."
Sie lächelte mich warm an.

Ich bedankte mich, nahm die Salbe und verschwand schnell. Ohne vorher nochmal zu Andrew zu gehen, ging ich zur Rezeption und fragte nach Jakes Zimmer.

"Zimmer 139", sagte die Rezeptionistin und ich ging los.

Ich irrte gefühlte Stunden durch das Krankenhaus, bevor ich endlich das Zimmer fand.

Leise öffnete ich die Tür und trat in den Raum ein.
Jake lag in den weißen Krankenhausbett und schlief.
In diesem Moment wurde mir klar, dass auch Jake nicht immer der 'Harte' sein kann. Nein, Jake kann auch zerbrechlich sein. Und so sah er jetzt gerade auch aus. Zerbrechlich.

Ich ging an sein Bett und setzte mich vorsichtig an den Rand.
Sanft strich ich ihm über sein Gesicht, über seine weichen Gesichtszüge. Über sein Lippenpiercing. Bis hin zu seinem Dreitagebart, mit dem er verboten heiß aussah.

Ich saß noch ewig an seinem Bett. Stundenlang. Andrew ist inzwischen auch mal gekommen, doch ist nun wieder im Camp.

Doch diese eine Frage von ihm schlich wich immer wieder in meine Gedanken.

Empfinde ich etwas für Jake? Oder ist das alles nur Freundschaft?

-

Drei Tage später, Montag, 25. Mai 2016, Miami/ Camp

P.o.V.  Jake

Verdammte drei Tage lag ich nun schon in diesem verdammten Krankenhaus.

Grace und Andrew besuchten mich jeden Tag und brachten mir was ordentliches zu essen. Denn diese Plürre hier konnte man echt nicht runterschlucken.

Meine Schulter tat..weh. Ich weiß nicht, wieviele Schmerztabletten die Ärzte mir reingeschoben haben, aber genug, dass ich es kaum noch spürte.

Heute durfte ich diese Gruft zum Glück verlassen. Ja, eigentlich durfte ich noch gar nicht raus, doch Grace und Andrew hatten es irgendwie geschafft.

Ich wusste, dass sich Grace dafür die Schuld gab. Also für meine Schulter.
Und irgendwie hatte ich dann wieder Schuldgefühle, weil sie sich schlecht fühlte, nur weil ich unvorsichtig war.

Die Tür wurde aufgerissen und holte mich so aus meinen Gedanken.
Grace kam grinsend in mein Zimmer reingeschlendert.
"Jake, ich hab doch gesagt, dass ich deine Sachen packe!", regte sie sich auf, wobei sie echt heiß aussah. "Du sollst dich doch nicht überanstrengen!"

Ich musste unwillkürlich grinsen. Sie war manchmal echt verdammt süß..

Fuck Jake, was hast du für Gedanken!? Du hast noch nie ein Mädchen süß gefunden!

"Mir geht's doch gut. Mir war bloß langweilig und ich wollte was tun. Die ganze Zeit in diesem öden Zimmer in diesem öden Bett rumzuliegen ist echt verdammt öde.", sagte ich grinsend und klopfte mir innerlich auf die Schulter für mein tallentiertes Wortspiel.

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