Kapitel 14

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„Wie du weißt kam der Dämon damals in unser Schloss um Kumiko, dich und mich zu töten. Er viel in unser Schloss ein und zerstörte alles was ihm über den Weg lief." Er hielt einen kurzen Moment inne, bevor er fortfuhr „Ich weiß, dass du Fragen hast Aiko. Ich hatte sie auch an diesem Tag. Ich fragte mich, warum wir? Was hatten wir diesem Wesen getan, dass es so Wutentbrannt unsere Heimat in Schutt und Asche verwandelte. Mit der Zeit begriff ich es. Es liegt in ihrer Natur. Dämonen finden Freude am Morden und Zerstören. Wir haben ihn daran gehindert sein Werk zu vollenden, also würde er genau dies tun wollen. Deine Mutter und ich waren uns also sicher, dass er zurückkehren würde. Es mussten also Vorkehrungen getroffen werden. Wir ließen das Schloss wieder aufbauen, sorgten für mehr Wachen, Fluchttunnel und Waffen. Nachdem unser Besitz wieder vorzeigbar war", er drehte sich um und schaffte es tatsächlich Naraku ohne eine erkennbare Gefühlsregung in die Augen zu sehen „Suchten wir den stärksten Mann des Landes der dich würde beschützen können."

„Mich wundert es, warum ihr euren kostbarsten Schatz, euer Geld, nicht zuerst in Sicherheit gebracht habt." Warf Aiko dazwischen, die eine gewisse Bitterkeit nicht aus ihrer Stimme entfernen konnte.

„Er war nicht hinter dem Geld her. Wir waren sein Ziel, weil wir ihm beim ersten Mal entwischt waren. Er musste sein Werk beenden. Dies verlangte die Ehre seiner Spezies."

Kumiko schien sich an etwas zu erinnern, denn trotz der warmen Temperaturen, rieb sie sich die Arme und zitterte leicht, was sie jedoch zu verbergen versuchte.

„Als wir Naraku begegneten, schlossen wir einen Handel mit ihm ab. Er versprach uns dich vor dem Dämon zu schützen, wenn wir ihm im Gegenzug unseren Wertvollsten Besitz aushändigten. Mit diesem würde es seinem Besitzer möglich sein an eine mächtige Waffe zu gelangen, die seine eigene Kraft ins unermessliche steigern würde." Erklärte er mit kalter Stimme. Ein eisiger Schauder ließ Aiko erzittern. Die Karte! Naraku hatte sie belogen. Er hatte ihr erzählt, er hätte sie in seinem Schloss aufgefunden. Lodernde Wut stieg in ihr auf, sodass ihre Narbe wieder zu pochen begann.

Vielleicht hatte Sakebi doch in einigen Punkten Recht behalten. Wie weit konnte sie ihrem Ehemann wirklich trauen? Wann war der Zeitpunkt gekommen, an dem sie sich auf einen Verrat seinerseits einstellen musste?

Aiko verdrängte den Gedanken so schnell sie konnte.

„Es hieß also: Die Karte gegen die Bürde mich beschützen zu müssen." Stellte sie trocken fest.

Ihre Mutter ging dazwischen und rief: „So war es nicht!"

Gleichzeitig bejahte Taiki die Feststellung seiner Tochter.

Sie nickte verbittert: „Wenigstens traut Vater sich die Wahrheit zu sagen."

Ihre Mutter trat wieder vor und drängte Taiki dabei etwas zur Seite.

„Es ging darum dein Leben zu retten, Aiko!"

Ein gewisses Gefühl von Dankbarkeit durchströmte sie, das sie nur schwer zurückdrängen konnte. Sie wollte nicht glauben, dass ihre Eltern wirklich an ihrem Wohlbefinden interessiert waren. Zu oft hatte sie Enttäuschungen von ihnen erfahren.

„Und warum habt ihr geglaubt, Naraku würde mich beschützen können?"

Eine plötzliche Stille breitete sich in dem großen Raum aus. Aikos Eltern tauschten mysteriöse Blicke.

Zum ersten Mal in diesem Gespräch warf sie einen Blick auf Naraku. Dieser folgte dem Geschehen nur mit gewohnt verschlossener Miene. Misstrauisch verlagerte Aiko ihr Gewicht von einem Bein aufs andere.

„Mutter, Vater", begann sie „Was ist hier los?"

Unbemerkt lief eine Schweißperle Kumikos Nacken hinab und verfing sich im Stoff ihres edlen Gewandes. Brennend spürte sie den Blick des Mannes in ihrem Nacken, an den sie ihre Tochter gegeben hatte. Ihr wurde klar, wie sorgsam sie ihre Worte nun abwägen musste. Voller Sorge sah sie zu ihrem Mann, der weniger eine Unterstützung, als mehr ein Risiko darstellte.

Das Gift in ihrer SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt