Kapitel 12

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Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie versuchte den kommenden Schlag vorherzusehen. Sie war von blauen Flecken übersäht und der Schweiß lief ihr den Rücken hinab. Möglichst geschickt wich sie der Waffe ihres Gegenübers aus, verlor dabei jedoch das Gleichgewicht. Ihr Gegner verstand sich gut darin dies auszunutzen. Er blockierte ihre Beine und brachte sie so zu Fall. Unsanft landete sie auf dem Boden und zog sich wieder einmal Prellungen zu.

Sie wollte sich gerade wieder aufrappeln, da wurde bereits die Waffe auf sie gerichtet. Sie hatte verloren.

Wütend zischend nahm sie die Hand entgegen, die ihr aufhelfen wollte.

Sie klopfte sich den Staub von den Klamotten und rieb sich die Wunden Hände.

„Du wirst besser." Kommentierte Sorano und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Aiko zischte.

„Lüg deine Herrin nicht an! Ich konnte kein einziges Mal die Oberhand gewinnen!"

So werde ich gegen jemanden wie Sakebi niemals auch nur den Hauch einer Chance haben.

„Du machst es dir selbst zu schwer. Ich trainiere bereits mein Leben lang. Es wäre mehr als seltsam könntest du mich bereits besiegen." Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort „Gib dir selbst etwas Zeit. Du machst sehr große Fortschritte. Du hast nur nicht den richtigen Gegner."

Aiko machte sich für einen weiteren Kampf bereit: „Dann besorg mir solch einen Gegner!"

Auch Sorano ging in die Kampfstellung über, entschlossen, es ihrer Herrin dieses Mal etwas einfacher zu machen.

„Das werde ich. Bis dahin arbeiten wir an deiner Geschwindigkeit."

Im Kopf ging Aiko alle Kampftechniken durch, die sie von Sorano gelernt hatte. Die meisten waren zum Abwehren eines Gegners. Nur einige wenige waren wirklich zum Angriff gedacht.

Sie schoss vor und versuchte Ihre Freundin am Hals zu treffen. Doch ihr Schlag wurde wie immer durch eine geschickte Bewegung abgelenkt und traf ins Nichts.

„Du denkst zu viel nach. Die Techniken müssen in dein Blut übergehen."

Aiko holte nach hinten aus, doch auch dem wich Sorano aus.

Sie reagierte schnell, als sie den Schlag ihres Gegners abwehren musste. Mit einem lauten Knall prallten die beiden Stöcker aufeinander. Sie konnte den Aufprall durch ihren ganzen Arm spüren. Wieder versuchte sie die Oberhand zu gewinnen indem sie sich mit ganzer Kraft gegen Sorano Waffe stemmte. Plötzlich gab diese dem Druck nach, duckte sich unter ihrem Schlag weg und trat Aiko die Beine unter dem Körper weg. Mit einem Spitzen Schrei fiel sie zu Boden.

Sorano wollte schon triumphieren, da bis Aiko die Zähne zusammen und holte mit ihrer Waffe nach oben aus. Sie traf ihren Gegner am Kinn und richtete sich auf. Sie setzte zum nächsten Schlag an, der jedoch sofort von Sorano abgewehrt wurde.

So treiben sie sich gegenseitig über den Platz, wobei Aiko fast die ganze Zeit in der Defensive war. Immer verbissener wehrte sie sich gegen die Attacken, doch die Erschöpfung machte sich in ihr breit, sodass sie bald wieder zu Boden ging.

Der Beobachter dieses Szenarios stand in Gestalt eines normalen Arbeiters an die Wand einer Hütte gelehnt da. Seine nun viel kürzeren Haare hatte er sich in seinem Nacken zusammengebunden. Seine sonst blutroten Augen blickten in einem stumpfen braun auf die beiden Kontrahenten. Nachdenklich verschränkte er die Arme.

Er verfolgte die fließenden Bewegungen seiner Untergebenen. Ihre Eleganz und ihre Kraft. Sie besaß großes Geschick im Umgang mit dem Schwert. Auch im Nahkampf hatte Aiko keine Chance.

Das Gift in ihrer SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt