Kapitel 17

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„Wage es nicht mich mit dieser schmutzigen, stumpfen Klinge zu berühren!" sein Tonfall war scharf und kalt. Naraku hatte sie mit seiner hölzernen Kralle an die Wand gepresst und betrachtete sie abfällig. Sie hatte keine zwei Sekunden im Kampf durchgehalten, bevor er sie erwischt hatte. Verzweifelt versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien, doch er war zu stark. Keinen Zentimeter konnte sie sich freikämpfen. Er drückte noch fester zu, sodass sie das Gefühl hatte, alle Knochen würden ihr bärsten. Das Schwert rutschte ihr aus der Hand, was sie fluchen ließ. Sie konnte nicht atmen. Sie wand sich unter seinem Griff. Keinen Gedanken verschwendete sie mehr daran ihn töten zu wollen. Sie wollte nur überleben. Nur fliehen. Sie sah ihm ins Gesicht und er ihr. Sein mörderisches Blitzen in den blutroten Augen ließ ihr Blut in den Adern gefrieren. Selbst wenn sie es gewollt hätte, sie hätte sich nicht abwenden können.

„Sorano" begann er. Dass er sich an ihren Namen erinnerte, ließ ihr eine Gänsehaut über den ganzen Körper laufen. „Ich dachte du wärst intelligenter."

Sie konnte nicht antworten.

„Dir hätte von Anfang an klar sein müssen, dass dein Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist. Niemals könnte ein schwächlicher Mensch mich, Naraku, töten."

Sie hatte nicht gewusst, dass ihr Herz noch schneller hatte schlagen können. Doch das konnte es. Er hatte es gewusst. Er hatte es die ganze Zeit gewusst.

Man konnte ihre Gedanken offenbar sehr gut an ihrem Gesicht ablesen, denn nun schlich sich ein spöttisches Lächeln über Narakus Lippen.

„Ja, Sorano! Du hast versagt!"

Sie versuchte nach Luft zu schnappen, doch ihre Lungen waren wie zugeschnürt.

„Wo....Woher wusstest...du es?" presste sie angestrengt hervor.

Die Stimme die Antwortete, war die eines Monsters: „Wer glaubst du, hat den Dämon in dein Dorf gelockt?"

Ihr Herz zerbrach. Sie hatte das Gefühl, dass seine Worte wie tausend Dolche ihren Körper durchlöcherten. Sie wollte es nicht glauben. Nein, das konnte nicht sein. Sie wurde von dem Mörder ihrer Familie getötet. So sollte es nicht sein. Sie musste sich rächen! Sie konnte jetzt noch nicht sterben! Sie musste ihn töten!

Vor sich sah sie den Mann, der ihre Familie, ihre Freunde kaltblütig ermordet hatte und sie konnte nichts ausrichten.

Hass stieg in ihr auf. Heißer und unbändiger Hass, der ihre Kräfte nährte. Zu ihrer neuen Kraftquelle wurde.

„NEIN!" schrie sie ihm entgegen. Fluchend versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien, während er sie auslachte: „So ist es richtig Sorano. Ich habe dein Dorf zerstören lassen. Hass mich so viel du willst. Du wirst nichts gegen mich ausrichten können. Sinnlos wirst du hier zu Grunde gehen. Du hast versagt."

Sorano schwann der Verstand, als Naraku wie eine Schlange immer fester zudrückte. Sie konnte nicht mehr atmen, sich nicht mehr bewegen. Ihre Sicht begann zu verschwimmen und ihr Körper wurde immer schwächer. In ihrem Brustkorb hatte sich ein Feuer ausgebreitet, als einige ihrer gebrochenen Rippen begannen, sich in ihre Eingeweide zu bohren.

„Du elender..." brachte sie noch hervor, bevor sie ihr Bewusstsein verlor.

Naraku grinste triumphierend. Er wusste genau wie viel Kraft er aufbringen musste, um den Körper dieser Frau zu zerquetschen.

Um ihn herum war es ruhig geworden. Sorano war die letzte Überlebende in diesem Teil des Schlosses gewesen. Um ihn herum häuften sich die Leichen und der Geruch von Blut rief Erinnerungen hervor, die nicht die seinen waren. Wie immer drängte er sie zurück.

Das Gift in ihrer SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt