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Murrend ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ich hatte nicht mal ansatzweise Lust, mich für diesen Empfang schön zu machen.
Wozu denn auch ?

Es war doch nur der Gesandte des Königs ... nichts besonderes ...

"Mylady sie müssen sich langsam ankleiden. Der Gesandte müsste jeden Moment am Hofe eintreffen und es wäre unhöflich, sich nicht zu zeigen. Vor allem, wenn er nur für sie diesen weiten Weg aus London auf sich genommen hat"

"Ich möchte aber nicht " - "Mylady sie müssen aber ... der Gesandte ist nur wegen ihnen her gereist. Es wäre doch wirklich sehr unhöflich nicht aufzutauchen . ."

Ergeben seufzte ich frustriert auf und setzte mich aufrecht hin. Ehe ich mich auf dem Stuhl, neben Magda nieder ließ.

Diese sofort meine Haare in ihre zarte Hände nahm und anfing, diese vorsichtig mit einem Kamm durch zu kämmen.

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"Mylady sie sehen entzückend aus , wie ein wahrer Goldschatz. Der Gesandte wird bei ihrem Anblick dahin schmelzen ", grinsend zwinkerte mir die ältere Dame zu und steckte eine letzte Klammer in meine Haare.

Nervös spielte ich die ganze Zeit mit meinen Fingern ... irgendwie wurde ich doch schon etwas nervös. Schließlich drehte sich alles hier nur um mich. Irgend etwas muss ja dahinter stecken. Ohne einen wahrhaft triftigen Grund, reist nicht der Gesante des englischen Königs zu uns. Der Gesante meines Onkels.

Sachte strich ich über den roten Stoff meines Kleides. Es war ein ganz einfaches rotes Kleid. Ich wollte keines dieser pompösen Kleider tragen, wo ich mich noch in einen Reifrock und Corsage hätte zwingen müssen.

Doch nun trug ich dieses einfache rote Kleid , welches sich perfekt an meinen Körper schmiegte.
Meine langen Haare wurden mir hochgesteckt sowie mit kleinen Perlen verziert.

Passend dazu schlüpfte ich in ein paar rote Schuhe.

Um meinen Hals herum trug ich mein kleines Armulet, welches meine Mutter abbildete. Das einzige Gemälde, welches ich von ihr besaß.

Mit zitternden Knien schritt ich durch den großen Flur , während vom weiten schon die Stimmen zu hören waren.

Neugierig trat ich in den großen Saal. In diesem sich schon mein Vater, mit seinen Generälen und meinem Bruder, lautstark unterhielt.
Des Weiteren waren einige wunderschön gekleidete Damen zu sehen, welche in kleinen Trauben bei einander standen und sich unterhielten.

Als ich jedoch bemerkt wurde , verstummte das Gespräch zwischen den Herren sofort und mein Bruder rief mich erfreut zu sich, als er mich erkannte.

"Mylady", lächelnd ergriff mein Bruder meinen Handrücken und küsste diesen sanft, während er sich leicht nach Vorne beugte.

"Mylord", lachend knickste ich vor ihm nieder.

Fröhlich grinsend fiel ich ihm um den Hals. "Viel zu lange warst du fort", hauchte ich leise gegen seinen Hals.
"Aber nun bin ich ja wieder da und beschütze dich, vor all den bösen Monstern unter deinem Bett", "Wie gnädig von dir".

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"Das, meine Werten Herren, ist meine liebreizende Schwester Victoria", sachte lächelte ich in die Runde. Alle Männer verneigten sich und versuchten dabei unauffällig einen Blick auf mich zu erhaschen.

Als ich in die Runde blickte, fiel mir auf das dort nicht nur die Generäle meines Vaters standen.

"Mylady", ein junger Mann
stellte sich vor mich, ergriff meine Hand ,welche er andeutete zu küssen. Während seine Augen direkt in die meinen schauten.
Welch wunderschöne blauen Augen, strahlten mir entgegen.

"Das mein Täubchen, ist Lord Vronskij, er ist aus Moskau angereist. Er hat nur für dich diesen weiten Weg, auf sich genommen", erklärte mir mein Vater. Mit großen Augen blickte ich von meinem Vater zu dem jungen Lord.

Leicht lächelnd knickste ich vor ihm nieder, darauf bedacht den Blickkontakt mit ihm aufrecht zu halten.

"Lord Vronskij, welch lange Reise sie auf sich genommen haben. Es muss sich wie eine Ewigkeit angefühlt haben".
Versuchte ich das Gespräch anzufangen, in welches er glücklicher Weise schnell einstieg und mich von meinem Vater weg führte. Welcher uns mit einem gefälligen Grinsen auf den Lippen, im Auge behielt.

Auch wenn ich ahnte, dass dies alles ausgewählte Freier waren. Konnte und wollte Ich mich einfach nicht damit abfinden, dass es alles so plötzlich geschieht. Von einem Tag auf den Anderen, durfte ich Männer anhimmeln. Nein ich musste es sogar, so als würde so einiges davon abhängen ...

Plötzlich riss jemand die Tür auf.
" Lord Baymor, der Gesandte des Königs von England ", schnellen Schrittes trat ein edel gekleideter Mann in den Saal. In seiner Hand hielt er einen Brief. Mit einem großen roten Siegel geschmückt.

Lord Baymor blieb direkt vor meinem Vater stehen und überreichte ihm den Brief, während er sich leicht vor ihm verbeugte und direkten Blickkontakt vermied.

Neugirierg wie ich nun einmal war, ging ich auf die beiden zu.

Mit einem Nicken beider Seiten, entfernte sich Lord Baymor von meinem Vater und kam direkt auf Lord Vronskij und Mich zu.
"Mylady", sanft küsste er meinen Handrücken.

" Ich stelle ihnen die allerliebsten Grüße von ihrem Onkel aus. Er hofft das es ihnen derweilen wieder besser geht , nach ihrer langen Lungen Krankheit und wünscht Ihnen die beste Gesundheit für die Kommenden Tage und die richtige Wahl des Mannes. "

" Danke Schön Lord Baymor, richten Sie meinem Onkel die aller liebsten Grüße aus und sagen sie ihm das ich mich bei bester Gesundheit befinde und die Wahl des Gatten noch nicht gefallen ist".

Erneut küsste Lord Baymor meinen Handrücken, ehe er sich wieder zu meinem Vater begab.

"Welch ein schräger Kautz", lachte Vronskij, in welches ich grinsend einstimmte. "Aber ein Herz allerliebster ".

~ überarbeitet 06/2019 ~

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt