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Sanft legte er seine Hände um mein Gesicht, ehe er einen kleinen federleichten Kuss auf meiner Stirn platzierte.

" Wie nennt man in ihrer Sprache Jemanden, den man gerne hat?"
Neugierde durchbrach seine Stimme.
Seine Augen hielten die meinen gefangen und blickten mich bittend an.

"Ich weiß es nicht Alexej ... Meine Mutter nannte mich immer My Darling."

"My Darling ...", murmelte er leise vor sich hin. Ehe er mich grinsend an sich zog und dieses Mal etwas lauter sprach.
"Dann nenne ich sie ab dem heutigen Tage,My Darling"

"So wie sie es wünschen, Alexej ".
Schmunzelnd drehte ich mich geschickt aus seiner Umarmung und drehte ihm den Rücken zu, um wieder aus dem Fenster blicken zu können.

"Ist alles in Ordnung bei Ihnen?", hauchte Alexej unsicher und umarmte mich sanft von hinten, ehe er seinen Kopf auf meiner rechten Schulter platzierte.

"Ich denke... nein ... es ist alles in Ordnung ".

"Victoria! Da du dich ja nicht raus- oh. Was sehen meine alten Augen", erschrocken über das plötzliche Eindringen meines Vaters, löste sich Alexej von mir und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Vater, was wolltest du berichten?", versuchte ich die Situation zu retten und setzte ein freundliches Lächeln auf.

" Ich wollte meine liebste Tochter bitten, wieder zu uns in den Saal zu kommen. Die Speisen werden sogleich serviert. Doch sehe ich, dass du bereits Jemanden an deiner Seite hast. Ich werde wohl die Herren enttäuschen müssen, ohne dich speisen zu müssen" - " Nein, nein. Ich komme gleich. Gehe ruhig zurück zu den Gästen. Wir folgen zugleich."

Mein Vater blickte uns ein letztes Mal misstrauisch an, ehe er aus dem Raum verschwand.

" Puh ... das war knapp", murmelte ich leise vor mich hin.

" My Darling, Ich denke wir sollten uns langsam wieder zurück,zu den anderen Herrschaften gesellen. Nicht das noch Gerüchte entstehen".

Alexej reichte mir seine Hand, in diese ich die meine legte.

Zusammen gingen wir zurück in den Speisesaal, wo gerade der Tisch bestückt wurde.

An unseren Plätzen angekommen, zog Alexej meinen Stuhl etwas nach hinten und deutete mir mit einer kleinen Handbewegung an, mich zu setzten. Was ich dann auch schmunzelnd tat.

Alexej war schon irgendwie recht entzückend.

Er schien wirklich verliebt in mich zu sein. Schließlich wusste er nichts von der Abmachungen zwischen unseren Familien. Er dachte wahrscheinlich, dass ich von selbst der Hochzeit zugestimmt hatte ... es würde Ihm das Herz in zwei brechen lassen, wenn er dies erfahren würde...

. . . . . . . . . . .

Tage vergingen, nach diesem Entscheidenden Tag.

Tage an diesen ich wieder Zeit mit Bailey verbrachte, dicht gefolgt von Alexej. Welcher mir zwei Tage täglich folgte. Und versuchte mehr über mich zu erfahren. Seine Aufmerksamkeit schwand nie. Immer hörte er mir aufmerksam zu, versuchte mich zu verstehen. Sein Russischer Akzent störte mich keineswegs mehr. Am Anfang musste ich mir jedes Mal ein kleines Lachen verkneifen, da Alexej nicht jedes Wort perfekt aussprach und dennoch so unwiderstehlich charmant dabei aussah und wirkte. Er hatte immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen und erzählte mir viel über seine Heimat. Wie Kalt es im Winter werden würde und das schon im September manchmal Schnee in Moskau lag. Dass er bei sich zuhause, liebend gerne zur Oper ging und ein passionierter Reiter war. Und selber bei Pferderennen und Fuchsjagden des Adels teilnahm.

Er wirkte auf mich perfekt.

Seine blonden Haare und der kleine Schnäuzer ließen sein Erscheinungsbild nur noch schöner wirken.

Doch leider konnte Alexej nur zwei Tage bleiben, da er auch aus politischen Gründen in England war. Er begab sich bei Anbruch des dritten Tages nach London, zu meinem Onkel George.

Was sie dort zu besprechen hatten, wollte mir Alexej nicht sagen. Es sei wohl sehr wichtig. Mehr ließ er mir an Informationen nicht zukommen.

Alexej versprach mir, dass er nicht allzu lange in London bleiben würde, ehe er wieder zu mir kommen würde, für weitere Zwei Tage. Danach musste er leider wieder nach Russland reisen.

Zurück zu seinem Vater. Dem russischen Zaren. Niemand hatte mir gesagt, dass er der Zaren Sohn war. Nur das er viel Macht in seinen Händen besaß und das ich diese Macht, mit unserer Hochzeit, mit übernehmen würde.

Welch wichtige dennoch Angsteinflößende Information ...

Ich würde nicht nur einen Mann heiraten, den ich nicht liebte sondern werde zugleich auch noch eine künftige Zarin und werde über Russland regieren.

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt