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"Verzeiht mir diesen ungefragten Kuss My Darling. Doch ich konnte meine Gefühle nicht zügeln." " Es sei dir verziehen Alexej", beruhigend umfasste ich seine Raue Hand und hinterließ einen federleichten Kuss auf dieser.

Innerlich wusste ich selber nicht so recht was ich wollte. Auf der einen Seite empfand ich freundschaftliche Gefühle für Alexej. Wollte ihn glücklich sehen, doch auf der anderen Seite, wollte ich mich nicht vermählen. Ich hatte es meinem Vater zu einfach gemacht. Ihn im glauben gelassen das ich nach seiner Pfeife tanzte ... doch da hat er sich deutlich geschnitten.

So einfach würde ich es ihm nicht machen.

"Wärst du so lieb und lässt mich einen Augenblick alleine?" " Gewiss meine Liebste", ein angedeuteter Handkuss und schon verschwand er aus dem Raum.

Erleichtert atmete ich aus.

Ich wusste nicht wohin mit mir.

Also stand ich auf und Schritt durch den Raum. Spielte mit dem Ring an meinem Finger und grübelte über meine Zukunft.

Was würde auf mich zu kommen ? Würde ich der Aufgabe gewachsen sein? Würde mich das russische Volk akzeptieren?

Fragen über Fragen...

*

"Victoria, Liebste Tochter", mit einem falschen Lächeln auf den Lippen kam mir mein Vater entgegen. An seiner Seite ein Älterer Mann und eine Junge Dame.

"Darf ich vorstellen. Victoria Winston, meine geliebte Tochter. Das mein Herzblatt ist Lord Duykij und seine Frau Gemahlin Elisabeth Duykij." " Es ist für uns eine Ehre, hier sein zu dürfen", Lord Duykij küsste sanft meinen Handrücken, während seine Frau mich stumm anblickte. Mir kein Lächeln schenkte.

Lediglich ein gezwungener Knicks erfolgte von ihrer Seite aus. Ohne ein einziges Wort über ihre Lippen kommen zu lassen.

"Verzeiht die unhöfliche Art meiner Gemahlin..." "Es sei ihnen verziehen Lord Duykij. Das Verhalten ihrer Gemahlin haben sie selber nicht zu verschulden."

Empört über meine Worte, blickte mich seine Frau an.

"мы никогда не смиримся с этим.", sprach sie mich schroff von der Seite an. Keines ihrer Worte Verstand ich, dennoch ahnte ich an ihrer Aussprache das es keine guten Worte waren.

Unsanft Stoß Lord Duykej seiner Gemahlin in die Seite mit seinem Ellenbogen.

"Nehmt euch ihre Worte nicht zu Herzen, Mylady . Ihr geht es heute nicht sonderlich gut und das färbt leider auf ihre Laune über."

Stumm nickte ich ihm zu.
" Verzeiht mir, aber ich Suche jemanden. Es war nett mit ihnen zu sprechen. Vielleicht sieht man sich in Russland des öfteren." " ganz bestimmt , Mylady" , Lord Duykij küsste meinen Handrücken, ehe ich mich von den drein abwand. Ohne ein weitere Wort an die Gemahlin und meinen Vater zu wenden.

Neugierig blickte ich durch den Saal. Auf der Suche nach Alexej. Die Zeit wurde immer knapper. In nicht einmal einer Stunde sollten wir unsere Verbindung bekannt geben.

"Alexej", ein fröhliches Lächeln lag auf seinen Lippen, als er zu mir blickte. Neben ihm standen zwei weitere Junge Herren. Alle drei in ihrer weißen Uniform. Orden an der Brust und gepflegte Haare, kurz geschnitten.

Sanft Umschlag Alexej mich mit seinen Armen und legte seinen Kopf auf meiner Schulter nieder.

"Das meine Freunde, ist meine liebreizende Victoria Winston. Baldige Vronskij." Stolz küsste er meine Stirn und blickte wieder zu seinen Freunden. Beide legten ein freundliches Lächeln auf ihre Lippen.

"Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen", federleicht wurde ein Kuss auf meine ausgestreckte Hand platziert. " Koschinskij, Alexander", "Sehr erfreut", ein sanftes Lächeln meinersetzt ließ den Herr erfreut grinsen. " Stiwa Oblonskijs", auch Stiwa küsste meinen Handrücken.

"Welch liebreizende Begleitung du hast", der russische Akzent war bei beiden nicht zu überhören.
" Sie wird wohl der Grund sein warum du von London so früh abgereist bist. Der König fand es am Anfang nicht ganz... wie heißt es ... amüsant. Englisch ist noch nicht ganz das meine", grinste Alexander mich an. Kichernd machte ich eine kleine abweichende Handbewegung. Er sollte sich nicht schlecht fühlen, nur weil er meiner Muttersprache nicht zu 100 Prozent mächtig war.

Wie würde es wohl sein, wenn ich in Russland bin? Da würde sich jeder über meine schlechten Sprachkenntnisse lustig machen ... bestimmt... aber vielleicht werde ich der Sprache irgendwann mächtig . ..

"Ja , Victoria war der Grund. Doch ich denke das der König es mir verzeihen wird. Schließlich liegt ihm wohl auch sehr viel an ihr", keck zwinkerte Alexej ihnen zu, ehe er sein Gesicht in meine Halsbeuge vergrub.
Leichte Hitze stieg in mir auf und ließ meine Wangen erröten.

So nah und verschmust kannte ich Alexej überhaupt nicht. Vor allem nicht wenn Jemand bei uns war.

Sein warmer Atem kitzelte an meiner Haut und ließ eine leichte Gänsehaut bei mir aufkommen.

"Möglich ist es.", grinsend sahen uns die beiden an.

"Doch muss ich euch nun leider Alexej entreißen " " Nur zu".

*

"Hört hört. Ich bitte euch alle eure Gespräche einzustellen. Der König hat etwas zu verkünden"

Total überrascht über das plötzlich auftauchen meines Onkels, blickte ich hoch. Auf der kleinen Erhöhung wo Vaters Thron stand, befanden sich nun mein Onkel zusammen mit meinen Vater.

Die Gespräche im Raum verstummten auf der Stelle. Eine unberuhigende Stille durchzog den gesamten Saal.

"Liebe Freunde, Lords, Ladys ... Das Königshaus Englands hat etwas wundervolles zu verkünden. Dazu bitte ich, die wissenden zu mir zu kommen."

Unser Stichwort, würde ich mal sagen. Mit Kribbeln im Bauch, stieg ich die wenigen Stufen zur Erhöhung herauf.

Eingeharkt bei Alexej.
Ein Raunen ging durch die Menge.

Neben Vater und Onkel blieben wir stehen und lösten uns voneinander.

Ein breites Lächeln lag auf den Lippen eines jeden von uns.

"Victoria mein Kind , komm her", rief mein Onkel, mich zu ihm.

"Alexej ", nickend kam auch er zu uns. Ein jeder auf einer Seite von Onkel Henry.

Mein Onkel hielt mir und Alexej jeweils eine Hand hin, in diese wir unsere legten.

"Wir haben sie alle aus einem ganz bestimmten Grund eingeladen. Wir haben heute etwas zu feiern. Die Vereinigung zweier Länder.
Zweier sehr mächtiger Königshäuser. Hiermit verkünde ich, König Henry von England.
Die Verbindung zwischen England und Russland, durch meine liebreizende Nichte Sofia Winston und dem ebenso wundervollen Alexej Kirillowitsch Vronskij.
Hiermit verkündige ich die Verlobung der Beid-", kaum sprach er das Wort der Verlobung aus fing die Menge, im Saal ,Lautstark an zu applaudieren. Vereinzelt pfiffen einige.

So hatte ich es mir niemals erträumt. Das all die Menschen hier, sich so sehr über eine Verbindung beider Seiten, freuen würden.

Doch trotz des guten Gefühles, das sie unsere Verlobung gut hießen, zwitscherte sich eine leise Stimme in mein Gedächtnis. Diese Verbindung entstand nicht durch Liebe, sondern aus Machtgehabe und gewollter Landerweiterung.

Ob es etwas werden würde, das wusste ich nicht. Vielleicht würden Alexej und ich uns wirklich miteinander abfinden. Vielleicht würde ich seine Liebe irgendwann erwidern oder wir würden uns hassen. Ein Trauriges Leben nebeneinander führen... Kinder bekommen und alt werden. Ob es so wird ... Wer weiß . .. Wer weiß ob mich sein Volk überhaupt akzeptiert . .. Wer weiß ob seine Familie mich akzeptiert und ob ich die kalten Winter, von denen er mir berichtet hatte, überhaupt überstand...

Fragen, diese mir diesen so wundervollen Moment zerstörten.

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt